Antipyretika – Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

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Zusammenfassung
Antipyretika sind Medikamente, die gegen Fieber eingesetzt werden. Zu ihnen zählen Wirkstoffe aus unterschiedlichen Medikamentengruppen. Sie wirken, indem sie den Temperatur-Sollwert im Gehirn senken, der beim Fieber erhöht ist. Die Medikamente stehen in vielen verschiedenen Darreichungsformen zur Verfügung, von der Tablette bis zum Zäpfchen. Viele sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Die Umstände, unter denen die Arzneimittel nicht eingesetzt werden sollen, hängen wie mögliche Neben- und Wechselwirkungen, vorhandenen weiteren Erkrankungen sowie dem jeweiligen Wirkstoff ab und können sich erheblich unterscheiden. Deshalb ist es wichtig, vor der Anwendung Rücksprache mit Fachpersonal zu halten und/oder sich an die Angaben im jeweiligen Beipackzettel zu halten.
Was sind Antipyretika?
Antipyretika sind eine Gruppe unterschiedlicher Arzneistoffe, die fiebersenkend wirken. Der Begriff leitet sich aus dem altgriechischen Wort für „Fieber haben“ (Pyrexie) und der Vorsilbe „gegen“ (anti) ab. Gebräuchliche Bezeichnungen im Deutschen sind Fiebersenker oder Fiebermittel. Viele der Medikamente haben außerdem eine schmerzstillende und leicht entzündungshemmende Wirkung. Sie lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen:
- Nicht steroidale Antiphlogistika (NSAID, auch NSAR für nicht steroidale Antirheumatika) wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac
- Schwache nicht opioide Schmerzmittel, beispielsweise Paracetamol
Die Medikamente senken zwar Fieber, haben aber in der Regel keine Wirkung gegen dessen ursprünglichen Auslöser, etwa Infektionskrankheiten durch Viren oder Bakterien, die separat behandelt werden müssen. Viele Antipyretika sind ohne Rezept in Apotheken oder Online-Apotheken erhältlich.
Wie wirken Antipyretika?

Normalerweise wird die Körpertemperatur konstant gehalten und liegt ca. zwischen 36 und 37 Grad Celsius. Diese Solltemperatur gibt eine Region im Gehirn, der Hypothalamus, vor. Temperaturfühler im Körper und auf der Haut geben dem Gehirn Informationen, die mit diesem Sollwert abgeglichen werden.
Unterscheidet sich die Temperatur des Körpers vom vorgegebenen Sollwert, werden die Unterschiede soweit möglich ausgeglichen, zum Beispiel mithilfe von Zittern, Gänsehaut oder Schwitzen.
Bei Fieber sorgen bestimmte Reize dafür, dass der Sollwert im Gehirn auf über 37 Grad Celsius steigt. Das können beispielsweise durch Bakterien oder Viren produzierte Giftstoffe (exogene Toxine) oder vom Körper produzierte Moleküle, die Fieber auslösen (endogene Pyrogene), sein, etwa Prostaglandine. Verantwortlich für die Fieberreaktion ist ein Zusammenspiel aus Nerven-, Hormon- und Immunsystem. Antipyretika greifen hier ein und sorgen dafür, dass der vorgegebene Sollwert wieder sinkt. In der Folge leitet der Körper Maßnahmen ein, um die Temperatur und damit auch das Fieber zu senken. Damit mindern sich in der Regel dessen Begleiterscheinungen wie Schüttelfrost, und betroffene Personen fühlen sich besser.

Wie und bei welchen Beschwerden werden Antipyretika eingesetzt?
Antipyretika dienen dazu, Fieber zu senken. Entsprechend werden sie bei Erkrankungen eingesetzt, bei denen Fieber zu den Symptomen gehört, etwa Grippe oder ein grippaler Infekt. Sie behandeln zwar das Symptom, nicht aber dessen Ursache. Diese muss separat behandelt werden, etwa mit Antibiotika bei Infektionen mit Bakterien. Da das Fieber dazu dient, Infektionserreger abzuwehren, ist es aber nicht immer sinnvoll, Medikamente dagegen einzusetzen.
In manchen Fällen steigt die Körpertemperatur, weil die Maßnahmen des Körpers nicht ausreichen, um sie konstant zu halten. Das kann beispielsweise bei großer Hitze der Fall sein, etwa im Sommer oder bei der Arbeit in der Nähe eines Hochofens, bei sehr großer körperlicher Anstrengung oder zu dicker Kleidung. In solchen Fällen steigt die Temperatur dann, ohne dass der Sollwert erhöht ist. In solchen Fällen (Hitzschlag) helfen Antipyretika deshalb nicht und können sogar schädliche Auswirkungen haben.
In welcher Form und Dosierung Antipyretika eingesetzt werden, hängt vom jeweiligen Wirkstoff ab. Häufig sind sie als Tabletten oder Kapseln erhältlich, in vielen Fällen auch als Tropfen, Säfte, Sirup oder Zäpfchen.
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Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen der Antipyretika
In manchen Fällen sollten Fiebersenker nicht angewendet werden, die genauen Vorgaben hängen jedoch vom jeweiligen Medikament ab. Insbesondere bei Kindern, während Schwangerschaft oder Stillzeit oder bei schweren Einschränkungen durch Leber- oder Niereninfektion ist in der Regel Vorsicht geboten. Es ist wichtig, vor dem Einsatz von Antipyretika bei solchen Personengruppen Rücksprache mit ärztlichem oder pharmazeutischem Fachpersonal zu halten oder zumindest den Beipackzettel des Arzneimittels aufmerksam zu lesen und die Vorgaben darin zu beachten.
Ein besonderes Augenmerk sollte auf einer Behandlung mit Acetylsalicylsäure bei Kindern haben. Hier gibt es strenge Vorschriften bezüglich des Alters.
Auch die Neben- und Wechselwirkungen sind vom jeweiligen Wirkstoff und der genauen Zusammensetzung des Medikaments abhängig. Häufige Nebenwirkungen nicht steroidaler Antiphlogistika wie Ibuprofen sind im Verdauungssystem zu beobachten. Dazu gehören etwa Übelkeit und Erbrechen aber auch Magenschmerzen. Muss ein Ibuprofen gegebenenfalls länger eingenommen werden, sollte über einen zusätzlichen Magenschutz nachgedacht werden, besonders, wenn schon Magen-Darm-Probleme vorliegen. Daneben kann sich die Blutgerinnung im Zeitraum der Behandlung verschlechtern, oder bei Einsatz über einen längeren Zeitraum die Niere geschädigt werden.
Wechselwirkungen können beispielsweise mit Glukokortikoiden, Antidiabetika, Gerinnungshemmern (Antikoagulantien) oder ACE-Hemmern auftreten. Auch um solche unerwünschten Effekte vorzubeugen, ist es wichtig, vor der Anwendung von Antipyretika mit entsprechenden Fachpersonen Rücksprache zu halten und/oder die Angaben im jeweiligen Beipackzettel zu beachten.
Veröffentlicht am: 19.02.2025
Quellen
[1] Pschyrembel. Online. Antipyretika. https://www.pschyrembel.de/Antipyretika/K02L7
[2] Facharztwissen@medioconsult.de. Antipyretika. https://www.medicoconsult.de/antipyretika/
[3] Mutschler Arzneimittelwirkungen. 11. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart (2020).
[4] Gelbe Liste. Paracetamol. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Paracetamol_298
[5] Gelbe Liste. Nichtsteroidale Antirheumatika/Antiphlogistika (NSAR). https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/nichtsteroidale-antiphlogistika-antirheumatika
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