Antitussiva − Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

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Zusammenfassung
Ein Antitussivum ist ein Medikament, das den Hustenreiz unterdrückt. Es wird vor allem gegen Reizhusten im Rahmen eines grippalen Infekts eingesetzt. Einige Präparate sind frei verkäuflich in Apotheken erhältlich, andere, sind verschreibungspflichtig. Übelkeit, Erbrechen und Verdauungsstörungen sind mögliche Nebenwirkungen von Antitussiva.
Was sind Antitussiva?
Antitussiva sind eine Gruppe von Medikamenten, die gemeinsam haben, dass sie den Hustenreiz unterdrücken. Diese Hustenblocker/Hustenmittel können als Tropfen, Saft, Dragees oder Tabletten eingenommen werden.
Hustenhemmend (antitussiv) wirken folgende Medikamente:
- Codein oder Dihydrocodein
- Hydrocodon
- Dextromethorphan
- Noscapin
- Pentoxyverin
Wie wirken Antitussiva?
Antitussiva sind in der Lage, den Hustenreflex zu hemmen. Wie genau das funktioniert und welche Schaltstellen daran beteiligt sind, ist noch nicht vollends geklärt und Gegenstand aktueller Forschung.
Codein, Dihydrocodein und Hydrocodon wirken auf die sogenannten Opioid-Rezeptoren im Gehirn. Sie zählen zu den schwachen Opioiden.
Opioide sind eigentlich starke Schmerzmittel, die auf Opioid-Rezeptoren wirken. Diese Bindungsstellen vermitteln neben einer Schmerzhemmung auch eine Blockade des Hustenreizes.
Dextromethorphan hat ähnliche Wirkweisen wie Codein. Es ist vom chemischen Aufbau mit dem Opioid Morphin verwandt, unterscheidet sich aber in der Struktur vom Opioid. Als Tablette, Saft oder Tropfen eingenommen, hat es eine schwache beruhigende Wirkung und wirkt auf das Hustenzentrum im Gehirn.
Penoxyverin wirkt ebenfalls im Gehirn auf Bindungsstellen des Hustenzentrums. Durch die Blockade können Reize nicht mehr über die Nervenbahnen weitergeleitet werden wodurch sich der Hustenreiz verringert.
Wie und für welche Beschwerden sollten Antitussiva eingenommen werden?
Antitussiva sind bei einem trockenen Husten einzunehmen. Wichtig ist, dass kein Auswurf, also kein produktiver Husten, vorliegt. Sie wirken rein symptomatisch, das heißt sie wirken nur auf den Hustenreiz selbst, und können nicht die Ursache beheben. Bei lang andauerndem Husten ist es ratsam, weitere diagnostische Schritte zu gehen. Hier ist es hilfreich, Rücksprache mit dem Arzt zu halten.
Es empfiehlt sich, Opioide wie Codein abends vor dem Schlafengehen einzunehmen. Sie haben neben der hustenstillenden zusätzlich eine schlafanstoßende Wirkung. Sie sind beispielsweise als Tabletten, Pastillen, Tropfen oder Zäpfchen erhältlich.
Codein, Dihydrocodein und Noscapin sind rezeptpflichtig.
Hydrocodon ist ein sogenanntes Betäubungsmittel und wird gesondert auf einem Betäubungsmittelrezept verschrieben.
Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren können 25 mg Noscapin bis zu dreimal täglich einnehmen. Bei Erwachsenen steigt die Dosis auf 50 mg Noscapin. Der Wirkstoff ist als Tablette, Tropfen oder Saft erhältlich.
Dextromethorphan und Pentoxyverin sind frei verkäuflich in Apotheken erhältlich. Es ist möglich, Pentoxyverin in Saft- oder Tropfenform einzunehmen. Empfohlen werden 20-30 mg alle sechs bis acht Stunden.
Dextromethorphan ist als Pastille, Tablette oder Saft erhältlich.
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Nicht eingenommen werden sollten Antitussiva, wenn ein chronischer Husten zum Beispiel bei einer asthmatischen oder einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung vorliegt. Je nachdem welches Antitussivum gewählt wurde, muss die Dosierung für Kinder genau geprüft werden. Manche Wirkstoffe sind erst ab 6 Jahren anzuwenden.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist ebenso auf die Einnahme bestimmter Antitussiva zu verzichten. Im Zweifel ist die Rücksprache mit den behandelnden Ärzten empfehlenswert.
Welche Nebenwirkungen können durch Antitussiva auftreten?
Codein, Dihydrocodein, Hydrocodon und die anderen Opioide weisen gemeinsame Nebenwirkungen auf. Dazu zählen beispielsweise Verdauungsstörungen, Übelkeit oder Erbrechen.
Codein, Dihydrocodein und Dextromethorphan weisen ein erhöhtes Missbrauchspotenzial auf, weil sie abhängig machen können. Die Wirkung der Opioide verlängert sich mit zunehmendem Lebensalter, bei Funktionsstörungen der Leber.
Pentoxyverin kann zu Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen führen.
Schlafstörungen, Schwindel und Erbrechen sind mögliche Folgen von Dextromethorphan.
Noscapin kann zu Kopfschmerzen und Benommenheit führen.
Gibt es bei Antitussiva Wechselwirkungen?
Eine verkürzte Wirkung kommt unter anderem durch Antibiotika wie Rifampicin oder durch Johanniskraut zustande.
Die beruhigende (sedierende) Wirkung von zentral wirksamen Medikamenten, wie zum Beispiel Schlafmitteln, wird durch Antitussiva wie Dextromethorphan und Pentoxyverin verstärkt. Obwohl diese Antitussiva frei verkäuflich in der Apotheke erhältlich sind, ist die Absprache mit einem Arzt ratsam, um Interaktionen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.
Auch ist die gleichzeitige Einnahme mit Alkohol nicht ratsam, da der Alkohol die beruhigende Wirkung der Antitussiva verstärkt und damit auch den an sich sehr wichtigen Hustenreflex zu lange oder zu stark unterdrückt.
Wechselwirkungen zwischen Pentoxyverin und anderen Medikamenten wie Antidepressiva oder Blutdruckmedikamente wie etwa Betablocker sind möglich.
Veröffentlicht am: 28.05.2024
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ATC Code(s)
ATC Codes sind internationale Klassifikationen von Wirkstoffen und Arzneimitteln.
- R05D, R05DB, R05FB, R05FB02, R05GA
- Quelle: Gelbe Liste
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Quellen
[1] Bönisch, H.: Duale Reihe Pharmakologie und Toxikologie. Thieme, Stuttgart 2016
[2] Herdegen, T.: Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie. Thieme, Stuttgart 2019
[3] Visca, D. et al.: Management of Chronic Refractory Cough in Adults. European Journal of Internal Medicine 81 (November 2020): 15–21
[4] S3-Leilinie der deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin: Akuter und chronischer Husten. AWMF-Register-Nr. 053-013 DEGAM-Leitlinie Nr. 11, 02/2021
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