Sartane – Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

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Zusammenfassung
Sartane hemmen eine bestimmte Bindungsstelle im Körper, den AT1-Rezeptor. Sie sorgen unter anderem für eine Senkung des Blutdrucks und für eine Erweiterung von Blutgefäßen. Sie finden Anwendung bei Bluthochdruck oder auch bei einer Herzschwäche. Unerwünschte Wirkungen sind beispielsweise ein zu geringer Blutdruck, Kopfschmerzen oder Schwindel.
Was sind Sartane?
Sartane zählen zu einer Gruppe von Medikamenten, welche unter anderem für die Behandlung von Bluthochdruck oderchronische Herzinsuffizienz infrage kommen. Oft können Patienten nicht mit sogenannten ACE-Hemmern behandelt werden und erhalten dann ein Sartan. Bei den meisten Wirkstoffen ist die Endung „-sartan“ namensgebend. Beispiele sind Losartan oder Candesartan.
Wie wirken Sartane?
Sartane wirken auf den Angiotensin1-Rezeptor (AT1-Rezeptor). Gebunden an diesen, verhindern sie, dass sich die Wirkung von Angiotensin II im Körper entfaltet. Angiotensin II ist ein Botenstoff, welcher normalerweise an den AT1-Rezeptor bindet und so, über verschiedene Wege, eine Verengung von Blutgefäßen hervorruft. Dadurch kommt es zu einem Anstieg des Blutdrucks.
Die AT1-Rezeptoren sind im ganzen Körper vorhanden und finden sich vor allem in Gefäßmuskelzellen, den Nieren und dem Herzen.
Sartane haben unter anderem folgende Wirkungen auf den Körper:
- Blutdrucksenkung
- Erweiterung von Blutgefäßen
- Hemmung der Vergrößerung von Muskelzellen
- Erhöhung der Ausscheidung von Natrium und Wasser dazu mit dem Urin
Wie und für welche Beschwerden werden Sartane angewendet?
Sartane finden bei einer Vielzahl von Erkrankungen Anwendung wie beispielsweise:
- Bluthochdruck
- Chronische Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
- Diabetische Nierenerkrankungen
Sartane werden in der Regel als Tablette eingenommen. Die Dosierung variiert je nach Höhe des Blutdrucks und der Verträglichkeit, sowie Wirkstoff. Meist reicht eine Einnahme pro Tag, da Sartane lange wirken.
Bei Bluthochdruck finden auch ACE-Hemmer Anwendung. Diese Medikamentengruppe provoziert jedoch als unerwünschte Wirkung einen trockenen Reizhusten. Sobald dieser auftritt, wird oft auf Sartane zurückgegriffen.
Candesartan, Olmesartan und Valsartan sind auch ein Teil der Therapie des Bluthochdrucks bei Kindern in einem Alter von 6–18 Jahren.
Nicht eingenommen werden sollten Sartane bei bekannter Unverträglichkeit und Überempfindlichkeit.
Sartane sollten ebenfalls nicht eingenommen werden, wenn ein Angioödem bekannt ist. Darunter versteht man eine Schwellung der Haut durch Einlagerung von Wasser, meistens im Bereich des Gesichts.
Auch während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte auf Sartane verzichtet werden. Im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel sind sie zu vermeiden.
Sartane werden zu einem großen Anteil über die Leber abgebaut. Eine schwere Lebererkrankung ist somit bei der Einnahme von Sartanen zu berücksichtigen.
Welche Nebenwirkungen können durch Sartane auftreten?
Sartane sind unter anderem mit folgenden Nebenwirkungen verbunden:
- Zu niedriger Blutdruck
- Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit
- Palpitationen
- Erhöhung des Kalium- und Kreatininspiegels im Blut
- Einschränkung der Nierenfunktion
- Magen-Darm-Beschwerden
Gibt es zwischen Sartanen und anderen Arzneimitteln Wechselwirkungen?
Werden Sartane mit Kaliumpräparaten oder bestimmten Entwässerungsmedikamenten eingenommen, besteht das Risiko, dass sich die Kaliumwerte im Blut erhöhen. Die Kombination mit anderen Blutdrucksenkern erhöht das Risiko für einen zu starken Blutdruckabfall.
Veröffentlicht am: 08.10.2024
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Quellen
[1] Graefe K.: Duale Reihe Pharmakologie und Toxikologie. Thieme, Stuttgart 2016
[2] Herdegen T.: Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie. Thieme, Stuttgart 2013
[3] ESC/ESH Pocketleitlinie Management der arteriellen Hypertonie
[4] Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz-und Kreislaufforschung e.V., Deutsche Hochdruckliga e.V.: ESC/ESH Pocket Guidelines. Management der arteriellen Hypertonie, Version 2018
[5] Cheung, B. et al.: Sartans for Hypertension--Implications of the Valsartan Antihypertensive Long-Term Use Evaluation (VALUE) Trial. Hong Kong Medical Journal = Xianggang Yi Xue Za Zhi 10, Nr. 5 (Oktober 2004): 359
[6] Kurtz, Theodore W. et al.: Differential Pharmacology and Benefit/Risk of Azilsartan Compared to Other Sartans. Vascular Health and Risk Management 8 (2012): 133–43
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