Babys erste Zähnchen – Was hilft beim Zahnen?

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Wenn die ersten Zähnchen langsam durch das Zahnfleisch stoßen, ist dies nicht selten mit Schmerzen und Tränen sowie wenig Schlaf verbunden. Wie ein Baby den Prozess des Zahnens durchlebt, ist dabei von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Was für die einen Babys mit starken Begleiterscheinungen einhergeht, verläuft für andere fast unbemerkt. Für Eltern lohnt es sich auf jeden Fall, gut vorbereitet zu sein. Denn es gibt Möglichkeiten, die Begleitbeschwerden des Zahndurchbruchs zu lindern und das Zahnen selbst für Ihr Baby zu erleichtern.
Ab wann Zahnen Babys?
Die Entwicklung der Zähne beginnt bereits im frühen Stadium einer Schwangerschaft. Etwa zwischen der 6. und 8. Schwangerschaftswoche (SSW) bilden sich die Keimlinge für alle Zähne. Aus diesen bildet sich im Verlauf der Schwangerschaft das Milchgebiss. Dieses besteht aus 20 Zähnchen, von denen jeweils 10 im oberen und 10 im unteren Kiefer sitzen. Zahnärzte teilen die Milchzähne ebenso wie das Gebiss eines Erwachsenen in 4 Quadranten ein, denen je 5 Zähne gespiegelt zugeordnet sind. Zum Zeitpunkt der Geburt sind die Kronen der Milchzähne bereits vollständig ausgebildet. Allerdings sitzen sie noch tief im Zahnfleisch und sind so weder zu sehen noch zu spüren.
Die Geschwindigkeit der individuellen körperlichen Entwicklung ist von Kind zu Kind sehr verschieden. Dies gilt auch für das Einsetzen des Zahnens. Die normale Spanne für das Durchbrechen des ersten Zähnchens ist daher sehr weit und liegt bei einem Alter zwischen 6 und 12 Monaten.
Welche Zähne kommen beim Baby zuerst?
Für gewöhnlich sind die mittleren Schneidezähne des Unterkiefers die ersten Zähne, die sich zeigen, gefolgt von den Schneidezähnen des Oberkiefers. Als nächstes kommen in der Regel die seitlichen Schneidezähne zum Vorschein. Dann erst erscheinen die ersten Backenzähne. Ab dem 16. Lebensmonat folgen dann die seitlichen Eckzähne. In einem Alter von 2,5 bis 3 Jahren gilt der Zahnungsprozess als abgeschlossen.
Ihren Namen verdanken die Milchzähne übrigens wohl ihrer im Vergleich zu den bleibenden Zähnen besonders hellen, weiß-bläulich schimmernden Farbe. Allerdings wird die Bezeichnung teilweise auch auf das Erscheinen der ersten Zähne während des Säuglingsalters, in dem die Milch das primäre Nahrungsmittel ist, zurückgeführt. Jedenfalls ist das Ausbilden der ersten Zähne auch ein wichtiger Schritt in der Ernährungsumstellung.
Welche Symptome treten beim Zahnen auf?
Das Durchstoßen des Zahnfleisches und Auftauchen des ersten Zahnes geschieht nicht von heute auf morgen. Das Zahnen ist ein Prozess, der sich über viele Wochen erstrecken kann. Als Eltern können Sie diesen Prozess sowohl positiv unterstützen als auch mögliche Begleitbeschwerden für Ihr Baby sinnvoll lindern. Daher ist es hilfreich zu erkennen, wann der Zahndurchbruch bei Ihrem Kind einsetzt.
Je nach Kind kann sich das Zahnen durch Einzelne oder Kombinationen der folgenden Merkmale bemerkbar machen:
- Der Speichelfluss Ihres Babys erhöht sich deutlich.
- Ihr Kind steckt sehr häufig seine Hand oder Faust in den Mund.
- Der Drang Ihres Kindes zu kauen nimmt stark zu.
- Das Zahnfleisch schwillt an und ist teilweise gerötet.
- Ihr Kind weint häufiger als sonst und schläft unruhiger.
Häufig treten mit dem Erscheinen der ersten Zähne Fieber und Durchfall auf. Auch Pickelchen, Ausschläge oder Hautrötungen sind in Zusammenhang mit dem Zahnen ganz normal und sind kein Grund zu Beunruhigung. Dies lässt sich oftmals auf eine Ernährungsumstellung mit einhergehenden veränderten Verdauungsprozessen zurückführen, die oft zeitnah mit dem Zahnen ablaufen. Auch Aufregung und Stress für das Baby, die nicht selten mit dem Zahnen verbunden sind, können Hautreaktionen, verfärbten Stuhl oder Erbrechen hervorrufen. In der Regel gehen diese Symptome nach einiger Zeit von selbst wieder zurück.
Bemerken Sie starke Zahnschmerzen oder ansteigendes Fieber, können unter Umständen schmerzstillende sowie fiebersenkende Zäpfchen oder Säfte verabreicht werden. Sprechen Sie die Medikamenteneinnahme im Vorfeld mit dem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin ab.
Bei anhaltendem Fieber und Durchfall ist ein Arztbesuch unumgänglich, um ernsthaftere Erkrankungen auszuschließen.
Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen, Kopf- oder Ohrenschmerzen werden immer wieder in einen Zusammenhang mit dem Zahnen gestellt. Ein solcher besteht medizinisch betrachtet allerdings nicht. Vielmehr leiden Babys im Allgemeinen vergleichsweise häufig unter verschiedenen Erkältungsbeschwerden, so dass dies gerade zum Zeitpunkt des Zahnens keine Besonderheit darstellt.
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Was hilft Babys beim Zahnen?
Während des Zahnens nimmt der Kau- und Beißdrang der meisten Babys stark zu. Diesen können Sie als Eltern positiv unterstützen:
- Beißringe sind teilweise eine gute Wahl, um den Drang zu stillen. Sie massieren das Zahnfleisch und können, wenn sie zuvor in den Kühlschrank gelegt werden, auch angenehm beruhigend wirken.
- Als natürliche Alternative beliebt ist die Veilchenwurzel. Sie wirkt zudem schmerzstillend.
- Auch ein nasser, kühler Waschlappen wird von Babys gerne zum Kauen und Saugen angenommen. Statt mit Wasser lässt er sich auch mit Kamillentee tränken, was die beruhigende Wirkung erhöht.
- Einige Babys lehnen mit Einsetzen des Zahnens plötzlich ihren Schnuller ab. Oft mit der unangenehmen Folge, dass das Kind deutlich schwerer einschläft. Manchmal hilft es, den Schnuller zuvor im Kühlschrank abzukühlen. So hat dieser zusätzlich eine beruhigende Wirkung auf das gereizte Zahnfleisch und wird auch während des Zahnens leichter akzeptiert.
Wie kann man die Begleitbeschwerden des Zahnens lindern?
Nicht bei allen Kindern verläuft das Zahnen schmerzhaft. Allerdings leiden einige Babys mehr als andere unter Zahnungsschmerzen, was sich durch verstärkte Unruhe äußern und auf den Schlaf auswirken kann.
In solchen Fällen helfen oft schon beruhigende Kräutertees, zum Beispiel Salbei- oder Kamillentee. Auch die Veilchenwurzel hat eine schmerzstillende Wirkung. Bei stärkeren Schmerzen können pflanzliche Zahnungsgele herangezogen werden. In Form von Zäpfchen steht als homöopathisches schmerzlinderndes Mittel Viburcol zur Verfügung.
Nur im Notfall sollten Sie Ihrem Baby Schmerzmittel, zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen, als Zäpfchen geben.
Können Globuli beim Zahnen helfen?
Die Verabreichung homöopathischer Kügelchen bei zahnenden Kindern ist weit verbreitet. Eine Reihe verschiedener Globuli kommen zum Einsatz, um Begleitbeschwerden wie Unruhe, Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Schmerzen oder Fieber zu lindern. Weit verbreitet sind:
- Chamomilla (Kamille)
- Calcium phosphoricum
- Magnesium phosphoricum
- Coffea
- Kreosotum
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Viele Eltern decken sich mit Blick auf das Zahnen ihrer Kinder mit Osanit ein. Dieses hat im Vergleich zu anderen Globuli den Vorteil, dass es den Angaben zufolge in deutlich kürzeren Abständen verabreicht werden kann. Auch bestimmte Schüßler-Salze (Calcium phosphoricum D6, Calcium fluoratum D12, Ferrum phosphoricum D12, Kalium phosphoricum D6, Natrium chloratum D6) oder Bach-Blüten (Clematis, Impatiens, Walnut) werden zur Linderung von Zahnungsbeschwerden gerne eingesetzt.
Wie pflegt man Milchzähne richtig?
Mit dem Erscheinen der ersten Zähnchen rückt auch ein Thema auf die Tagesordnung, das für den Rest des Lebens eine Rolle spielen wird: die richtige Zahnpflege. Zwar stellt das Milchzahngebiss selbst nur ein Provisorium dar. Allerdings ist eine gute Zahnpflege von Anfang in zweifacher Hinsicht von Bedeutung.
- 1. Auch Milchzähne können Schäden nehmen. Bereits frühkindlicher Karies ist mit Schmerzen verbunden, wenn dieser sich in Richtung der Nerven ausbreitet. Zudem wirkt sich eine Schädigung der Milchzähne sowohl auf die restliche Mundgesundheit als auch auf die nachwachsenden Zähne negativ aus. Babys und Kleinkinder, deren Milchzähne von Karies betroffen sind, leiden deutlich häufiger auch an den bleibenden Zähnen unter Karies.
- 2. Zahnpflege ist bestenfalls ein selbstverständliches Ritual. Je mehr die Zahnpflege zur Normalität und Gewohnheit wird, umso weniger Überwindung erfordert sie. Am besten lässt sich die richtige Zahnpflege daher durch eine konsequente und angenehme Ausgestaltung etablieren.
Daher ist es wichtig, dass Sie der Zahnpflege Ihres Babys von Anfang an die erforderliche Zeit und Aufmerksamkeit widmen und ihr einen festen Platz im Tagesablauf einräumen. Am einfachsten lässt sich dies spielerisch gestalten, indem etwa Reime oder Lieder den Prozess des Zähneputzens begleiten. Es kann auch hilfreich sein, das Baby bereits vor Durchbruch des ersten Zahnes an eine Zahnbürste zu gewöhnen, da diese gerade zu dem Zeitpunkt des beginnenden Zahnens oft als angenehm und interessant empfunden wird.
Zur Reinigung der Milchzähne ist eine weiche Zahnbürste mit einem kleinen Bürstenkopf oder eine Fingerzahnbürste am besten geeignet. Anfänglicher Widerstand gegen das Zähneputzen ist dabei völlig normal. Manchmal bedarf es einiger Geduld, um mit der Zahnbürste mühelos an die ersten Zähnchen zu gelangen.
Die Pflege der Milchzähne wird aufwändiger mit steigendem Alter des Kindes und der Anzahl der Zähne. Daher macht es Sinn, die Pflegerituale nach und nach auszubauen und feste Abläufe zu etablieren, die eine gründliche Reinigung aller Zahnflächen (Kaufläche, Innenfläche, Außenfläche) umfassen. Hilfreich sind hier Zahnputztabletten, welche die Zähne einfärben und beispielsweise Plaque sichtbar machen. Ein ähnlicher Effekt lässt sich mit einfärbenden Mundspülungen erzielen. So kann dem Kind verdeutlicht werden, wie wichtig eine gründliche Mundhygiene ist und wo es noch gründlicher putzen sollte.
Brauchen Zähne von Babys Zahnpasta?
Die richtige Pflege der ersten Zähne wirft auch die Frage nach einer geeigneten Zahnpasta auf. Wichtigster Bestandteil einer geeigneten Zahnpasta für Kinder ist Fluorid. Es hält die Zähne gesund und schützt sie vor Karies. Allerdings muss Fluorid nicht unbedingt über die Zahnpasta verabreicht werden. Auch die Gabe von fluoridhaltigen Tabletten ist verbreitet. Jedoch ist eine Kombination nicht ratsam, da ansonsten Fluorose droht. Während einige Kinderärzte Fluoridtabletten empfehlen, raten die meisten Zahnärzte zu fluoridhaltigen Zahnpasten. So kann das Fluorid direkt an der Zahnoberfläche wirken.
Die Zahnpflege kann also anfangs durchaus ohne Zahnpasta erfolgen. Wer sich für Zahnpasta entscheidet, sollte anfänglich eine sehr geringe Menge wählen und diese mit jedem dazukommenden Zahn allmählich steigern.
Bei der Wahl der richtigen Zahnpasta kommt es natürlich auch auf den Geschmack des Kindes an. Wenn Ihr Baby eine bestimmte Zahnpasta ablehnt, probieren Sie einfach eine andere. Es ist allerdings ratsam, darauf zu achten, dass die Zahnpasta nicht zu süß und fruchtig schmeckt. Dies hilft dabei, das Kind an das Ausspucken zu gewöhnen und verhindert, dass Süßes und Zahnhygiene in einen falschen Zusammenhang gebracht werden.
Veröffentlicht am: 15.01.2019
Letzte Aktualisierung: 28.08.2024
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Quellen
[1] Natürliche Mittel bei Zahnungsbeschwerden https://www.schwanger.at/artikel/natuerliche-hausmittel-bei-zahnungsbeschwerden.html
[2] Die Entwicklung der Zähne https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/zahngesundheit/zahnentwicklung/
[3] Hallo: Eltern Sanfte Helfer: Globuli: Zahnen bei Babys erleichtern https://www.hallo-eltern.de/baby/globuli-zahnen/
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