Blutzucker messen - wann und wie oft?

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Was ist der Blutzuckerspiegel?
Der Blutzuckerspiegel des menschlichen Körpers beschreibt den Anteil von Glukose im Blut.
Bei gesunden Menschen ist dieser weitgehend konstant und liegt unter 100 mg/dl beziehungsweise unter 5,6 mmol/l. Vor und nach dem Essen kann es dabei zu kurzzeitigen Abweichungen kommen. Auch geistige und körperliche Anstrengung wie beispielsweise Sport führen zu einer Veränderung des Blutzuckerspiegels.
Für die Regulation des Blutzuckerspiegels sind zwei Hormone zuständig, die in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) durch die sogenannten Langerhansschen Inseln gebildet werden. Das Hormon Insulin ist dafür zuständig, eine Erhöhung des Blutzuckers wieder abzusenken. Das Hormon Glukagon bewirkt das Gegenteil, indem es Glykogen aus der Leber in Glukose umwandelt und den Blutzuckerwert wieder anhebt.
Bei Diabetikern ist die Regulation des Blutzuckerhaushalts gestört, da entweder kein körpereigenes Insulin gebildet werden kann (Diabetes Typ 1) oder dieses seine Funktion aufgrund einer Resistenz nicht richtig erfüllt (Diabetes Typ 2). Der Blutzuckerspiegel muss daher von außen kontrolliert und ausgeglichen werden.
Die Regulation des Blutzuckerspiegels erfolgt medizinisch durch blutzuckersenkende Medikamente. Typ-1-Diabetiker sind zeitlebens auf die künstliche Zufuhr von Insulin angewiesen, um einen steigenden Blutzuckerwert auszugleichen. Typ-2-Diabetiker erhalten meist eine Medikation, die aus einem oder mehreren oralen Antidiabetika besteht, in einigen Fällen in Kombination mit Insulin.
Warum ist die Kontrolle des Blutzuckers wichtig?
Die Kontrolle des Blutzuckerwertes ist in dreierlei Hinsicht von großer Bedeutung. Einerseits ist die langfristige Einstellung des Diabetes auf einen normalen Blutzuckerwert wichtig. Anhand des Verlaufs der Blutzuckerwerte können Diabetespatienten und ihre Ärzte wichtige Rückschlüsse auf den Erfolg einer Therapieform ziehen.
Andererseits spielt die Absenkung des Blutzuckers für Diabetiker im Rahmen jeder einzelnen Mahlzeit eine bedeutende Rolle. Denn die Aufnahme von Kohlenhydraten führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel ansteigt. Bei gesunden Menschen wird dem durch die Ausschüttung von Insulin entgegengewirkt. Das Insulin bindet die Glukose und transportiert diese zur Leber, wo sie in Glykogen umgewandelt und schließlich dort und in der Muskulatur gespeichert werden kann. Diabetiker hingegen sind darauf angewiesen, den durch die Nahrungsaufnahme gestiegenen Blutzuckerwert künstlich zu senken.
Schließlich ist die regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerwertes für bestimmte Risikogruppen wichtig, um eine Erkrankung an Diabetes frühzeitig erkennen und gegebenenfalls behandeln zu können. Die Vorstufe des Diabetes mellitus nennt man Prädiabetes. Dabei besteht schon ein erhöhter Nüchternblutzucker, jedoch noch kein Diabetes. Risikofaktoren sind unter anderem Übergewicht, erhöhter Taillenumfang, körperliche Inaktivität, Alter und familiäre Vorbelastung. Früh erkannt, kann man aktiv werden, um die Entwicklung einer Diabetes-Erkrankung zu vermeiden.
Welche Messmethoden zur Bestimmung des Blutzuckers gibt es?
Die Messung der Blutzuckerwerte kann auf verschiedene Arten erfolgen. Generell lassen sich klinische Messmethoden von Selbsttestverfahren unterscheiden. Zur Angabe des Blutzuckerwertes existieren zwei verschiedene Einheiten, die sich jedoch ohne großen Aufwand in die jeweils andere umrechnen lassen. Die Maßangabe „Milligramm pro Deziliter“ (mg/dl) gibt an, welche Gewichtsmenge Blutzucker in einer Einheit Blut vorhanden ist. Die Maßangabe Millimol pro Liter bezieht sich dagegen nicht auf das Gewicht, sondern auf die Anzahl der im Blut vorhandenen Zuckermoleküle.
Die Bestimmung des Blutzuckers beim Arzt
Eine regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers durch einen Arzt ist sowohl für Diabetiker als auch für Risikopatienten von Bedeutung. Als Patienten mit einem erhöhten Risiko gelten alle älteren, übergewichtigen Personen und solche, die Fälle von Diabetes im nächsten Familienumfeld haben.
Der Arzt kann sowohl den Glukosegehalt im Blut als auch den Glukosegehalt im Plasma ermitteln. Die Blutzuckermessung beim Arzt sollte morgens und nüchtern erfolgen, das heißt, der Patient darf mindestens 8 Stunden vorher nichts gegessen und keine zuckerhaltigen Getränke zu sich genommen haben. Neben dem aktuellen Blutzuckerwert kann der Arzt über den sogenannten HbA1c-Wert die Einstellung des Blutzuckers über einen längeren Zeitraum von zwei bis drei Monaten kontrollieren. HbA1c ist ein roter Blutfarbstoff (Hämoglobin), an den sich Glukose angelagert hat. Je höher der Blutzuckerspiegel der letzten Wochen war, desto mehr Zuckeranlagerungen finden sich auf dem HbA1c.
Neben der Bestimmung des Blutzuckerwertes kann der Arzt noch einige andere wichtige Parameter im Blut ermitteln, die zur Diagnose eines Diabetes oder zur Therapieentwicklung bedeutsam sind. Hierzu zählen beispielsweise die Glukosetoleranz, der C-Peptidwert und die Bildung bestimmter Antikörper. Um möglichen Nierenfunktionsschädigungen, die in einem engen Zusammenhang mit Diabetes stehen, auf den Grund zu gehen, kann zudem ein Urintest sinnvoll sein.
Auch wenn es möglich ist, den Blutzuckerwert leicht im Selbsttest zu ermitteln, gilt: Zur Diagnose eines Diabetes sind nur labortechnisch ermittelte Werte geeignet!
Blutzuckermessen im Selbsttest
Selbsttestverfahren dienen der regelmäßigen Kontrolle des Blutzuckerwertes durch Diabetespatienten. Auch Personen, die einem besonderen Risiko ausgesetzt sind, an Diabetes zu erkranken, können Blutzuckerselbsttests gut zur Kontrolle einsetzen. Sind die Blutzuckerwerte deutlich oder über einen längeren Zeitraum erhöht, sollte allerdings unbedingt ein Arzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden.
Im Handel finden sich viele unterschiedliche elektronische Geräte, mit denen der Blutzucker leicht zu Hause oder unterwegs gemessen werden kann. Gemeinsam ist den Geräten, dass eine Blutprobe erforderlich ist, die analysiert werden kann. Dieses kapillare Vollblut (Blut aus kleinsten Blutgefäßen) wird meist aus der Fingerkuppe entnommen.
Technisch sind zwei Verfahren voneinander zu unterscheiden, nach denen die meisten Selbsttestgeräte funktionieren:

- Bei photometrischen Tests wird ein präparierter Teststreifen mit dem Blut in das Messgerät gesteckt. Der Blutzuckerteststreifen reagiert mit der Glukose und absorbiert ein je nach Glukosegehalt typisches Licht.
- Amperometrische Messgeräte hingegen messen den Strom, der durch das Blut geleitet wird. Hierzu wird die Glukose durch das Enzym Glucose-Oxidase dazu gebracht, die Verbindung zwischen verschiedenen Elektroden im Blut herzustellen. Über den Verlauf der Stromstärke kann der Glukosegehalt im Blut ermittelt werden.
Blutzucker messen - wann und wie oft?
Die Häufigkeit einer Selbstkontrolle des Blutzuckerspiegels hängt sowohl von der Art der Diabeteserkrankung als auch von der Therapieform ab:
- Typ-2-Diabetiker oder Diabetiker, die über einen relativ stabilen Blutzuckerspiegel verfügen und feste Dosen Insulin erhalten, müssen in vielen Fällen nur relativ selten ihren Blutzuckerwert kontrollieren.
- Typ-1-Diabetiker hingegen, die im Rahmen einer Insulintherapie selbständig ihren Insulinbedarf regulieren, müssen mehrmals täglich nach einem mit dem Arzt abgestimmten Schema ihren Blutzuckerwert kontrollieren. Hierzu gehört der sogenannte Nüchtern-Blutzucker, der nach dem Aufstehen gemessen wird. Auch vor und ca. 2 Stunden nach allen Mahlzeiten sowie vor dem Schlafen sollte der Blutzucker gemessen werden.
Generell gilt, dass die Kontrolle des Blutzuckers im Selbsttest, sofern es als Teil der Diabetestherapie erfolgt, in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt erfolgen sollte.
Welches Blutzuckermessgerät ist für mich geeignet?
Die Wahl des geeigneten Blutzuckermessgerätes hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Die verschiedenen Geräte unterscheiden sich einerseits in der Größe und der Handhabung, auch die Menge an erforderlichem Testblut und die Messdauer sind von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Zudem messen einige Geräte in mg/dl, während andere die Einheit mmol/l angeben.
In der sonstigen Ausstattung sind die marktgängigen Testgeräte ebenfalls sehr unterschiedlich. Für ältere Patienten mit Sehschwäche beispielsweise eignen sich besonders Geräte mit großer Anzeige oder Sprachausgabe. Einige Geräte verfügen über kabelgebundene oder kabellose Schnittstellen, so dass die ermittelten Daten leicht versendet und gespeichert werden können.
Die Genauigkeit der Selbsttestgeräte ist allerdings normiert, was sich an dem CE-Siegel, das für die Zulassung als Medizinprodukt erforderlich ist, erkennen lässt. Geräte, die die Norm erfüllen, müssen eine Genauigkeit in einem festgelegten Toleranzbereich aufweisen. Dieser darf bei einer Glukosekonzentration von mindestens 5,6 mmol/l (100md/dl) eine Abweichung von maximal 15 Prozent bei mindestens 95 Prozent aller Messungen aufweisen. Bei einer Glukosekonzentration unter 5,6 mmol/l darf die Abweichung maximal 0,8 mmol/l (15mg/dl) betragen. Zudem müssen seit 2017 alle Geräte ohne eine besondere Schulung oder Einweisung handhabbar sein.
Auch wenn viele Blutzuckermessgeräte bereits über einen internen Datenspeicher verfügen, ist das Erstellen eines Diabetes-Tagebuches ratsam. In dieses sollten regelmäßig die jeweiligen Werte mit Angabe von Datum und Uhrzeit eingetragen werden.
Welche Blutzuckerwerte sind ideal?
Der Blutzuckerspiegel unterliegt auch bei gesunden Menschen Schwankungen. Der Blutzuckerwert im nüchternen Zustand liegt immer deutlich unter dem nach einer Mahlzeit.
Im Folgenden finden sich die Idealwerte gemäß den Leitlinienempfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften.
Idealwerte für gesunde Erwachsene
Nüchternblutzucker: < 100 mg/dl < 5,6 mmol/l 2 Stunden nach dem Essen: < 140 mg/dl < 7,8 mmol/l
Idealwerte für gesunde Kinder
Nüchternblutzucker: 65 – 100 mg/dl 3,6 – 5,6 mmol/l
2 Stunden nach dem Essen: 80 – 126 mg/dl 4,5 – 7,0 mmol/l
Prädiabetes: 100 - 125 mg/dl 5,6 - 6,9 mmol/l
Das konkrete Therapieziel eines Diabetespatienten kann von den genannten möglichen Werten, die nur als Orientierungsgrößen zu verstehen sind, deutlich abweichen. Das individuelle Therapieziel wird immer unter Berücksichtigung der konkreten Umstände in enger Abstimmung zwischen Arzt und Patient festgelegt.
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Weitere Hilfsmittel zur Blutzuckermessung und -regulation
Etliche Hersteller von Blutzuckertestgeräten arbeiten seit längerem an Lösungen, die eine Blutzuckermessung ohne Stechen ermöglichen sollen.
Sogenannte CGM-Systeme (kontinuierliche Glukosemessung) funktionieren über einen Sensor, der in das Unterhautfettgewebe eingebracht wird. Dieser kann bis zu einer Woche lang getragen werden. Einige Sensoren, die durch Fachpersonal eingesetzt werden, müssen sogar nur alle drei Monate ersetzt werden. Ein CGM-System ermittelt den Echtzeit-Blutzuckerwert und gibt einen Überblick über den Verlauf der letzten 24 Stunden sowie einen Trend an. Einige CGM-Systeme können auch mit Insulinpumpen gekoppelt werden, sodass bei Bedarf eine automatische Insulinausschüttung erfolgt. Unter bestimmten Voraussetzungen werden CGM-Systeme von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
Auch andere Messgeräte, die ein tägliches Stechen durch einen Sensor, der nur alle 14 Tage angebracht werden muss, ersetzen, existieren bereits und werden von einigen Krankenkassen übernommen. Das System misst kontinuierlich den Blutzuckerwert und gibt auf Abfrage sowohl den aktuellen Wert als auch den Verlauf der letzten Stunden wieder.
Ergänzend zu den Blutzuckermessgeräten sind für Diabetiker spezielle Apps für Smartphones und Computerprogramme erhältlich, die dabei helfen, ein Diabetes-Tagebuch zu führen oder die Patienten an die rechtzeitige Einnahme von Insulin oder anderen Diabetes-Medikamenten zu erinnern.
Veröffentlicht am: 15.01.2019
Zuletzt Aktualisiert am: 16.08.2024
Quellen
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