Darmflora – aufbauen und stärken

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Was ist die Darmflora?
Im menschlichen Darm siedeln unzählige Mikroorganismen, vorwiegend Bakterien. In ihrer Gesamtheit werden diese Mikroorganismen als Darmflora oder Mikrobiom bezeichnet. Die Darmflora stellt ein äußerst komplexes ökologisches System aus mindestens 500 verschiedenen Bakterienarten dar. Bei einem gesunden Menschen besteht eine ausgewogene Symbiose zwischen dem menschlichen Organismus und der Darmflora (Eubiose). Der menschliche Organismus bietet den Bakterien der Darmflora optimale Lebensbedingungen, während diese wesentlich für die Aufrechterhaltung der menschlichen Gesundheit sorgen.
Im Laufe eines menschlichen Lebens siedeln sich immer mehr Organismen im Darm an. Dadurch ist die Darmflora ständigen Veränderungen ausgesetzt. Während der Darm des Menschen vor der Geburt noch steril, das heißt frei von Mikroorganismen ist, beginnt die Ansiedelung von Bakterien im Darm mit der Geburt und in den ersten Wochen danach. Dabei verläuft die Ansiedelung sehr unterschiedlich, abhängig davon, ob ein Kind natürlich oder per Kaiserschnitt geboren wird und ob es gestillt wird oder nicht. Besonders viele Mikroorganismen finden sich im Dickdarm. Erst im Kleinkindalter beginnt sich ein individuelles Gleichgewicht der Bakterien einer Darmflora auszubilden. Diese individuelle Zusammensetzung der Darmflora bleibt für den Rest des Lebens dann weitgehend stabil.
Die überwiegende Anzahl der Mikroorganismen der Darmflora sind sogenannte anaerobe Bakterien. Sie machen ca. 99 Prozent aller Darmkeime aus und benötigen selbst keinen Sauerstoff für ihren Stoffwechsel. Sie sind nicht nur aktiv für den Stoffwechsel von großer Bedeutung. Sie sorgen durch ihr anaerobes Milieu zugleich dafür, dass sich keine Krankheitserreger im Darm ansiedeln und ausbreiten können.
Die Darmflora spielt dabei auch eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung des gesamten menschlichen Immunsystems. Denn ein Großteil aller Antikörper wird in der Darmschleimhaut, der sogenannten Darmmukosa, produziert. Man spricht hier von dem darmassoziierten Immunsystem. Dieses kann geschädigt werden, wenn die mikrobiotische Zusammensetzung der Darmflora gestört ist.
Was sind die Ursachen für eine gestörte Darmflora?
Die Zusammensetzung der Mikroorganismen der Darmflora beruht auf einem sensiblen Gleichgewicht von gesundheitsschützenden und potentiell krankheitserregenden Bakterien. Dieses Gleichgewicht kann aus verschiedenen Gründen gestört sein. Ist dies der Fall, spricht man von einer Dysbiose oder einer Dysbakterie.
Zu den häufigsten Ursachen einer geschädigten Darmflora gehören:
- Die Einnahme von Medikamenten (zum Beispiel Antibiotika, Cortison, Schmerzmitteln, Abführmitteln oder Protonenpumpeninhibitoren)
- zucker- und fettreiche Ernährung (insbesondere tierisches Eiweiß)
- ballaststoffarme Ernährung
- anhaltender Stress
Auch durch eine Ernährung, die zu einer Übersäuerung des Verdauungstraktes führt, kann die Darmflora angegriffen werden. Ebenso kann ein alkalischer pH-Wert des Darmmilieus zu einer Schädigung der Darmschleimhaut führen. Eine gesunde Darmflora weist einen pH-Wert zwischen 6 und 7 auf.
Zudem stehen Schwermetalle, chemische Zusatzstoffe oder Pestizidrückstände in Nahrungsmitteln im Verdacht, das Gleichgewicht der Darmflora nachhaltig zu schädigen.
Gestörte Darmflora- welche Symptome treten auf?
Wird das Gleichgewicht der Zusammensetzung einer Darmflora gestört, können sich bestimmte Keime ungehindert ausbreiten, durch die die Darmschleimhaut geschädigt werden kann. In der Folge kann das Immunsystem deutlich geschwächt werden. Verbreitete Symptome einer geschädigten Darmflora sind:
- Durchfall
- Verstopfung
- Blähungen oder Blähbauch
- Bauchschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Übersäuerung
- Laktoseintoleranz
- Übergewicht
- andauernde Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Infektanfälligkeit
- Unruhe, Gereiztheit und Schlaflosigkeit
Viele Autoimmunerkrankungen, insbesondere entzündliche Darmerkrankungen – beispielsweise Reizdarm, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa – werden direkt mit einer gestörten Darmflora in Verbindung gebracht. Auch Allergien, Unverträglichkeiten und Adipositas stehen in einem engen Zusammenhang mit einer veränderten Darmflora. Inwiefern andere chronische Krankheiten wie beispielsweise Diabetes, Depressionen, Migräne oder einzelne Krebserkrankungen auf eine geschädigte Darmflora zurückzuführen sind, ist umstritten und noch nicht abschließend geklärt.
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Wie lässt sich die Darmflora aufbauen?
Wer die Gesundheit seiner Darmflora wiederherstellen will, kann auf verschiedene Methoden einer Darmsanierung zurückgreifen. Zumeist geht diesen Maßnahmen eine Darmreinigung voraus, bevor der eigentliche Aufbau der gesunden Darmflora erfolgt. Neben den Methoden einer Regeneration der Darmflora gibt es auch Möglichkeiten, die Gesundheit der Darmflora präventiv zu fördern und zu regulieren.
Der richtige Umgang mit Antibiotika
Antibiotika sind unerlässliche Mittel zur Therapie vieler bakterieller Infektionskrankheiten. Doch bergen sie einerseits das Risiko, bei häufiger Einnahme ihre Wirksamkeit aufgrund von Resistenzen einzubüßen. Andererseits können Antibiotika die Zusammensetzung unserer Darmflora negativ beeinflussen, indem sie wichtige Bakterien angreifen und in der Folge das Gleichgewicht gestört wird.
Daher ist es wichtig, Antibiotika möglichst selten und mit Bedacht einzusetzen. In Fällen, in denen eine Behandlung mit Antibiotika unumgänglich ist, sollte begleitend immer eine gezielte Aufbautherapie für die Darmflora durchgeführt werden.
Darmreinigung und Darmsanierung
Unter Darmreinigung versteht man die Befreiung des Darmtraktes von schädlichen Keimen und Giftstoffen. Dies geschieht meist mithilfe entgiftender Fastenkuren. Unterstützend werden zur Darmreinigung oft Flohsamenschalen oder andere Quellmittel eingesetzt, um die Darminnenwände zu reinigen. Auch Heilerde findet zur Reinigung des Darmes häufig Anwendung. Sie bindet Giftstoffe und schädliche Bakterien.
Nach der Entgiftung folgt die Darmsanierung. Sie bezeichnet den gezielten Aufbau der Darmflora durch die Einnahme von Laktobazillen und Bifidobakterien sowie die Anregung der produktiven Bakterien innerhalb des Darmes. Wer seinen Darm sanieren möchte, kann zu diesem Zweck auf verschiedene Lebensmittel, insbesondere Probiotika und Präbiotika, zurückgreifen. Frisches Obst und Gemüse sowie möglichst viele basische Lebensmittel helfen dabei, den Darm gesund zu sanieren. Als Getränke kommen vor allem klares Wasser und Kräutertees in Frage. Wer seine Darmflora unter professioneller Anleitung sanieren möchte, kann zu diesem Zweck auf verschiedene Angebote wie Fasten-Programme und Ernährungskuren zurückgreifen.
Probiotika und Präbiotika
Probiotika sind gesundheitsfördernde Bakterien, beispielsweise Hefen oder Milchsäurebakterien (Laktobazillen). Sie kommen natürlich in Lebensmitteln wie Joghurt oder Sauerkraut vor. Zudem gibt es Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medizinprodukten. Diese sind besonders als Aufbaukur bei einer zeitgleichen Einnahme von Antibiotika geeignet. Probiotika fördern zudem die Ansiedlung der wichtigen Bifidobakterien im Darm.
Präbiotika sind Nahrungsbestandteile wie lösliche Ballaststoffe, die selbst nicht verdaut werden können, aber die Darmtätigkeit positiv anregen. Insbesondere fördern sie das Wachstum gesundheitsfördernder Bakterien im Dickdarm und helfen so, ein gesundes Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Wer gezielt Präbiotika zu sich nehmen möchte, findet diese in Form von Inulin beispielsweise in Lauch, Artischocken, Chicorée, Topinambur oder Pastinaken. Auch Maisdextrin ist als Präbiotikum eine gute Quelle.
Mit einfachen Tricks zu einer gesunden Darmflora
- Einen wesentlichen Schlüssel für die Gesunderhaltung der Darmflora bietet die Ernährung. Eine ausgewogene Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln wirkt sich auf die Darmflora positiv aus. Besonders empfehlenswert ist eine ballaststoffreiche Ernährung.
- Kefir und Kombucha gelten als Geheimtipps mit einer besonders förderlichen Wirkung für eine gesunde Darmflora. Sie sind sehr gut geeignet, um die Darmflora zu sanieren und gesund zu erhalten.
- Auch bestimmte Kräuter und Gewürze haben eine positive Wirkung auf die Darmflora, z.B. Pfeffer, Ingwer und Kümmel. Empfehlenswert sind auch Tees aus Anis, Kümmel oder Fenchel.
- Der Verzicht auf fettreiche Speisen, verarbeitetes Fleisch (z.B. Wurst), rotes Fleisch sowie auf übermäßigen Zucker-, Kaffee- und Alkoholkonsum kommt der Darmflora sehr zugute.
- Schließlich fördern auch regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Stress die Magen- und Darmtätigkeit und unterstützen so die Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora.

Mit einfachen Tricks zu einer gesunden Darmflora
- Einen wesentlichen Schlüssel für die Gesunderhaltung der Darmflora bietet die Ernährung. Eine ausgewogene Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln wirkt sich auf die Darmflora positiv aus. Besonders empfehlenswert ist eine fettarme und ballaststoffreiche Ernährung.
- Kefir und Kombucha gelten als Geheimtipps mit einer besonders förderlichen Wirkung für eine gesunde Darmflora. Sie sind sehr gut geeignet, um die Darmflora zu sanieren und gesund zu erhalten.
- Auch bestimmte Kräuter und Gewürze haben eine positive Wirkung auf die Darmflora. Empfehlenswert sind etwa Tees aus Anis, Kümmel oder Fenchel.
- Der Verzicht auf fettreiche Speisen sowie auf übermäßigen Zucker-, Kaffee- und Alkoholkonsum kommt der Darmflora sehr zugute.
- Schließlich fördern auch regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Stress die Magen- und Darmtätigkeit und unterstützen so die Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora.
Wie behandelt der Arzt eine Dysbiose?
In schweren Fällen einer Dysbiose kann eine ärztliche Behandlung unumgänglich sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich chronische Erkrankungen auf eine Schädigung der Darmflora zurückführen lassen und diese nicht durch eine Umstellung der Ernährung und der Lebensweise behoben werden kann. Als Facharzt ist ein Gastroenterologe der richtige Ansprechpartner, der über verschiedene Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten verfügt. In einigen Fällen ist trotz ihrer schädigenden Wirkung eine Einnahme von Antibiotika erforderlich, um die Bedingungen für das Wachstum gesunder Bakterien herzustellen.
Die Analyse der Darmflora
Es ist möglich, die bakterielle Zusammensetzung der Darmflora sehr detailliert zu untersuchen, um mögliche Schädigungen des gesunden Gleichgewichts der Darmflora erkennbar zu machen. Zu diesem Zweck wird eine Stuhlprobe genommen und im Labor getestet.
Im Rahmen einer Darmfloraanalyse wird der Stuhl einerseits qualitativ auf Krankheitserreger (beispielsweise Salmonellen) hin untersucht. Zum anderen wird mittels einer quantitativen Analyse die Anzahl der einzelnen Bakterien der Darmflora und deren Zusammensetzung bestimmt. Außerdem wird der pH-Wert ermittelt.
Eine Analyse der Darmflora kann wichtige Hinweise für eine zielgerichtete Therapie bieten. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine Regelleistung aus dem Erstattungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Als individuelle Gesundheitsleistung muss eine Darmfloraanalyse daher von den Patienten selbst gezahlt werden.
Stuhltransplantationen bei gestörter Darmflora
Eine Besonderheit unter den Therapien zur Wiederherstellung einer gesunden Darmflora, vor allem bei CDAD (Durchfallerkrankung) und CED (chronische Darmerkrankung), stellt die sogenannte Stuhltransplantation (fäkale Mikrobiota-Transplantation, FTM) dar. Im Rahmen einer Stuhltransplantation wird Stuhl von einem Spender mit einer gesunden Darmflora auf einen Empfänger, dessen Darmflora gestört ist, übertragen. Diese Übertragung kann auf verschiedenem Wege stattfinden.
Einerseits werden Stuhltransplantationen im Rahmen von Operationen durchgeführt. Andererseits können Stuhlübertragungen auch durch Einläufe vorgenommen werden. Schließlich bieten alternativmedizinische Anbieter Spenderstuhl auch in Kapselform zur Einnahme an. Allerdings existieren für den therapeutischen Erfolg letztgenannter keine gesicherten Studienergebnisse. Ziel einer Stuhltransplantation ist immer die dauerhafte Ansiedlung der gesunden Darmflora des Spenders beim Empfänger.
Da sich die klinische Stuhltransplantation noch in den Kinderschuhen befindet und zudem mit einigen Risiken verbunden ist, gehört sie nicht zum therapeutischen Standard und wird nur an wenigen Kliniken und nur zur Behandlung ausgewählter Erkrankungen angeboten. Allerdings konnten bei der Therapie von schweren entzündlichen Darmerkrankungen bereits gute Erfolge verzeichnet werden.
Veröffentlicht am: 15.01.2019
Letzte Aktualisierung: 21.08.2024
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