Furunkel - Ursachen, Symptome und Behandlung

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Ein Furunkel ist eine örtlich begrenzte Entzündung der Haut, die durch Bakterien ausgelöst wird. Meistens schwillt der betroffene Bereich an und ist mit Eiter gefüllt. Dadurch kann es zu Schmerzen und leichtem Fieber kommen. In den meisten Fällen heilt ein Furunkel von selbst ab oder der Arzt öffnet es, sodass der Eiter abfließen kann. Manchmal bleibt nach Abheilung eine kleine Narbe an der betroffenen Stelle zurück. In seltenen Fällen gelangt der Erreger ins Blut und löst eine Sepsis (Blutvergiftung) aus, sodass eine Antibiotikabehandlung notwendig ist.
Was ist ein Furunkel?
Bei einem Furunkel handelt es sich um eine eitrige und tiefe Entzündung der Haut, die sich in einem Haarfollikel bildet. Ein Furunkel ist eine tiefe, eitrige Hautentzündung, die sich in einem Haarfollikel (wo das Haar in der Wurzel sitzt) bildet. Äußerlich ähnelt ein Furunkel einem Pickel, doch es unterscheidet sich dadurch, dass die Entzündung in tieferen Hautschichten beginnt.
Furunkel können in jedem Alter entstehen und betreffen sowohl Männer als auch Frauen. Hautentzündungen kommen generell häufig vor, aber nur circa drei von 100 Menschen entwickeln ein Furunkel.
Meistens entstehen sie im Gesicht, im Nacken und am Hals. Doch auch die Achseln und der Genitalbereich sind Stellen, an denen Furunkel entstehen können. Wenn sich mehrere Furunkel vereinen, spricht man von einem Karbunkel.
Was sind die Symptome eines Furunkels?
Die betroffene Stelle ist meist dick und erscheint durch die eitrige Füllung häufig gelblich. Der angrenzende Bereich ist aufgrund der Entzündungsreaktion häufig rot. In manchen Fällen, meist wenn ein Karbunkel vorliegt, kann leichtes Fieber auftreten und zusätzlich können sich Betroffene abgeschlagen fühlen. Weitere mögliche Symptome im Bereich des Furunkels sind:
- Spannungsgefühl
- Schmerzen
- Druckempfindlichkeit
- Schwellung
Weiterhin besteht die Gefahr, dass die Erreger ins Blut gelangen und sich auf diese Weise im ganzen Körper ausbreiten. Dann spricht man von einer Sepsis, umgangssprachlich auch als Blutvergiftung bekannt.
Wenn ein Furunkel im Gesicht, vor allem an Nase oder Oberlippe sitzt, können die Bakterien ebenfalls in seltenen Fällen ins Gehirn gelangen und dort eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auslösen.
Die Symptome einer Meningitis sind unter anderem ein steifer Nacken, hohes Fieber und Übelkeit. Bei einer solchen Infektion ist sofort ärztliche Hilfe notwendig.
Wie entsteht ein Furunkel?
Furunkel können sich überall dort bilden, wo die Haut behaart ist. Die häufigste Ursache, warum ein Furunkel entsteht, ist eine bakterielle Infektion. Meistens handelt es sich um das BakteriumStaphylococcus aureus. Der Erreger besiedelt unbemerkt die Haut und Nasenschleimhaut vieler Menschen. Wenn jedoch das Immunsystem geschwächt ist, besteht die Möglichkeit, dass das Bakterium eine Entzündung der Haut und dadurch ein Furunkel auslöst. Deswegen sind Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Krebs und Allergien wie zum Beispiel Asthma besonders anfällig für Furunkel.
Von der Infektion bis zur Entzündung und bis zur Sichtbarkeit des Furunkels, vergehen in der Regel mehrere Stunden bis hin zu einigen Tagen. Wenn sich ein Furunkel entwickelt, sind der Haarfollikel der betroffenen Stelle und das umliegende Bindegewebe entzündet. Ein Haarfollikelbalg besteht aus Haarwurzel, Talgdrüse und Haarbalg (der Muskel, mithilfe dessen sich das Haar aufrichten kann). Durch die bakterielle Entzündung stirbt der Haarfollikel ab und der entstehende Hohlraum füllt sich mit Eiter
Wie stellt der Arzt die Diagnose Furunkel?
Der Arzt stellt die Diagnose Furunkel in den meisten Fällen per Blickdiagnose. Das heißt ein Furunkel wird häufig eindeutig durch sein typisches Aussehen erkannt. Nur selten ist es notwendig, eine Blut- oder Eiterprobe zu untersuchen. Jedoch ist es dadurch möglich, den genauen Erreger zu identifizieren. In schweren Fällen ist dies unter Umständen hilfreich, um ein spezifisches Antibiotikum zur Therapie auszuwählen.
Wie wird ein Furunkel behandelt?
Oft heilt ein Furunkel innerhalb einiger Wochen von selbst ab. Für den Heilungsprozess ist es wichtig, dass der Eiter abfließt. Entweder wird der Eiter vom Körper abgebaut oder das Furunkel öffnet sich nach einiger Zeit von selbst, sodass der Eiter nach außen aus der Entzündungsstelle austritt. Nachdem das Furunkel abgeheilt ist, bleibt häufig eine kleine Narbe in der Haut zurück.
Wenn das Furunkel nicht von selbst abheilt oder besonders groß oder schmerzhaft ist, ist es empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen. Beim Arzt stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
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1.Durch einen kleinen Schnitt (Inzision) eröffnet der Arzt das Furunkel. Auf diese Weise fließt in der Regel der Eiter nach außen ab (Drainage). Damit der Eiter aufgesaugt wird, wird die entzündete Stelle mit einem Verband abgedeckt. Der Verband wird bis zur Abheilung meist täglich gewechselt. Je nach Größe spült der Arzt die betroffene Stelle vor jedem Verbandwechsel.
2. Es ist wichtig, das Furunkel nicht zu öffnen, wenn dieser noch nicht ausgereift ist, da dann das Risiko einer Infektion steigt. Deswegen werden in diesem Fall oft Zugsalben auf die Haut aufgetragen, um den Reifungsprozess zu beschleunigen. Die meisten Zugsalben beinhalten den Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat (auch als schwarze Salbe bekannt). Achten Sie hier darauf, dass diese nicht rund um die Nase verwendet werden sollen. Zudem sollte ein Furunkel, wenn es sich öffnet auch nicht gedrückt werden (wie es oft mit Pickeln passiert), sondern die Haut wird auseinander gezogen.
3. Wenn Komplikationen, wie eine Ausbreitung der Infektion, bereits aufgetreten sind, werden oft Antibiotika verabreicht, um die Bakterien zu bekämpfen. In schweren Fällen werden die Antibiotika per Infusion dem Körper zugeführt. Auf diese Weise wird der Wirkstoff direkt über den Blutstrom verteilt und führt so in der Regel schnell zu einer Besserung des Gesundheitszustandes.
Was können Sie selbst bei einem Furunkel tun?
Furunkel heilen oft von selbst ab. Es ist wichtig, den Heilungsprozess in seinem natürlichen Rhythmus nicht zu unterbrechen. Mit Rotlicht kann der Heilungsprozess unterstützt werden. Die Wärme beschleunigt die Reifung des Furunkels.
Wenn der Furunkel unangenehm oder schmerzhaft ist, ist es ratsam, die betroffene Stelle nur von einem Arzt unter sterilen Bedingungen öffnen zulassen, damit der Eiter abfließen kann.
Außerdem ist es wichtig, auf eine sorgfältige Hygiene zu achten. Dazu zählt unter anderem regelmäßiges Händewaschen und desinfizieren. Die Bakterien, die einen Furunkel auslösen, werden häufig durch Schmierinfektionen übertragen. Gute Hygiene ist also wichtig für Betroffene, um die Erreger nicht an neue Stellen zu verschleppen und um andere Menschen nicht anzustecken. Entsprechende Maßnahmen sind aber auch generell sinnvoll, um eine erste Ansteckung sowohl mit Staphylococcus aureus als auch mit anderen Krankheitserregern zu vermeiden.
Hausmittel, wie Ringelblumen-Tinktur, können nützlich sein. Ihr wird nachgesagt, dass sie äußerlich gegen Entzündungen und Eiter helfen kann.
Veröffentlicht am: 06.03.2024
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ICD Code
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ICD Codes sind Internationale statistische Klassifikationen der Krankheiten zu finden z.B. auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder Ärztebriefen. Die Zuordnung basiert auf dem Diagnoseschlüssel ICD-10 BMSGPK 2022 (März 2022)
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Quellen
[1]: Gesundheitsinformation. Furunkel und Karbunkel. Stand 30.05.2018 https://www.gesundheitsinformation.de/furunkel-und-karbunkel.html (letzter Abruf: 28.08.2023)
[2]: Amboss. Weichteilinfektion. Stand 21.01.2022 https://www.amboss.com/de/wissen/weichteilinfektion (letzter Abruf: 28.08.2023)
[3]: Gesundheitsinformation. Wie werden Furunkel behandelt. Stand 30.05.2018 https://www.gesundheitsinformation.de/wie-werden-furunkel-behandelt.html (letzter Abruf: 28.08.2023)
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