Haarausfall: Ursachen & Behandlung

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Wenn in der Haarbürste deutlich mehr Haare hängen bleiben als gewöhnlich, wenn sich Haare plötzlich in ganzen Büscheln vom Kopf lösen oder sich dauerhaft kahle Stellen zu bilden beginnen, dann sind dies klare Anzeichen für Haarausfall (Alopezie). Die Ursachen für Haarausfall können vielfältig sein, daher gibt es viele verschiedene Behandlungsmethoden, diesem entgegenzuwirken und ihn zu reduzieren.
Was sind mögliche Ursachen von Haarausfall?

Als Haarausfall bezeichnet man den Zustand des Haarverlusts – vor allem im Bereich der Kopfhaut. Die Ursachen für Haarausfall können vielfältig sein. So kann Haarausfall genetisch bedingt, hormonell bedingt oder ernährungsbedingt sein. Er kann aber auch im Rahmen von Allgemein- oder Autoimmunerkrankungen auftreten sowie durch äußere Einflüsse oder Medikamente verursacht werden. Die häufigste Ursache bleibt jedoch der genetisch bedingte Haarausfall.
Haarausfall per se ist allerdings nichts Ungewöhnliches. So verliert der Mensch täglich zwischen 50 und 100 Haare.
Bis unsere Haare schließlich ausfallen, durchlaufen sie drei Wachstumsphasen. Dabei durchläuft jeder Haarfollikel in der Regel 10–30 Lebenszyklen, bevor dieser kein neues Haar bilden kann.
Wie oft die Haarwurzel diesen Prozess durchläuft, ist dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Dies gilt auch für die maximale Haarlänge.
Welche Phasen gibt es beim Haarwachstum?
- 1.: Wachstumsphase (Anagenphase)
Etwa 85 % der Haare befinden sich in der Wachstumsphase. Während der aktiven Wachstumsphase wird das Haar im Follikel der Kopfhaut gebildet und wird dabei länger und dicker. Diese Phase dauert etwa 2–6 Jahre. - 2. Übergangsphase (Katagenphase)
In dieser Phase durchläuft das Haar einen „Umbauprozess“. Die Nährstoffversorgung der Haarwurzel wird eingestellt. 1–3% der in der Kopfhaut vorhandenen Haarwurzeln befinden sich in dieser Phase. Diese dauert ungefähr 2 Wochen. Anschließend verhornt die Wurzel. - 3. Ruhe-/Ausfallphase (Telogenphase)
In dieser letzten Phase des Haarwachstums wird die Stoffwechselaktivität des Follikels eingestellt. Diese Phase dauert etwa 3 Monate. Es befinden sich etwa 8–14% aller Kopfhaare in dieser Phase. Anschließend wird neues Haar gebildet. Das neue Haar schiebt das Alte aus dem Follikel. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass das alte Haar schlussendlich ausfällt.
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Welche Arten von Haarausfall gibt es und welche Faktoren spielen eine Rolle?
Genetisch bedingter Haarausfall
Haarausfall kann auf viele verschiedene Arten auftreten. Die bekannteste Art ist dabei der genetisch bedingte Haarausfall. Dieser betrifft bis zu 90% der Betroffenen, unabhängig vom Geschlecht. Sollte ein erster Verdacht auf genetisch bedingten Haarausfall bestehen, ist die erste Anlaufstelle hier meist die nähere Verwandtschaft. Alopecia androgenetica (auch androgenetische Alopezie) wird durch eine veranlagungsbedingt erhöhte Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber männlichen Sexualhormonen (Androgenen) ausgelöst. Es handelt sich hierbei um einen genetisch vorbestimmten Haarverlust. Hierbei ist besonders das Alter zu berücksichtigen, da der Haarausfall hier in der Regel mit steigendem Alter zunimmt.
Hormonell bedingter Haarausfall
Hormonell bedingter Haarausfall verläuft meist diffus und ist somit von der sichtbaren Form des Haarausfalls zu unterscheiden. Dabei handelt es sich um einen nicht immer sichtbaren, jedoch verstärkten Ausfall der Haare. Dabei wird die herkömmliche Menge von 50–100 Haaren pro Tag überschritten.
Die Ursachen für hormonell bedingten Haarausfall liegen, wie der Name vermuten lässt, in einer Veränderung des Hormonspiegels. So können eine gestörte Schilddrüsenfunktion, eine Nebennierenrindeninsuffizienz oder die Menopause die Entstehung von Haarausfall begünstigen.
Kreisrunder Haarausfall
Kreisrunder Haarausfall äußert sich, indem das Haar an den betroffenen Körperstellen kreisrund ausfällt. Am häufigsten ist hier das Kopfhaar betroffen. Die Ursache der Entstehung konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden. Man vermutet aber, dass Betroffene eine Autoimmunreaktion gegen die in der Haut liegenden Haarbestandteile ausweisen. Folglich entstehen lokale Entzündungen, die das Wachstum der Haare stören.
Häufig tritt der kreisrunde Haarausfall in Zusammenhang mit verschiedenen Allergien auf. Er gehört zu den reversiblen Formen des Haarausfalls und kann von selbst wieder abklingen.
Dennoch ist es ratsam, frühzeitig einen Dermatologen bzw. eine Dermatologin oder Allergologen bzw. eine Allergologin aufzusuchen. Dieser kann den Auslöser näher bestimmen und zum Beispiel Hormonpräparate in Form von Tabletten oder Cremes zur Behandlung der Symptome verordnen. Auch verschiedene andere Methoden können zur akuten Therapie des kreisrunden Haarausfalles eingesetzt werden. Bis sich die kahlen Stellen vollständig zurückbilden, dauert es oft mehrere Jahre.
Ernährungsbedingter Haarausfall
Unser Haar besteht hauptsächlich aus Keratin, einem Protein, aus dem auch unsere Finger- und Fußnägel gebildet sind. Ein Eiweißmangel kann zu Haarausfall führen, da der Körper das Haarwachstum stoppt und frühzeitig die Ruhephase einleitet.
Das Haar wird über die Haarwurzel mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen, die für ein gesundes Haarwachstum unabdingbar sind, kann dazu führen, dass das Haarwachstum sich verändert, die Haare dünner und spröder werden und brechen.
Die wichtigsten Nährstoffe für unser Haar, die wir als Vitamine und Spurenelemente zu uns nehmen, sind:
- Eisen
- Zink
- Biotin (Vitamin B7)
- Vitamin A
- Vitamin E
- Vitamin C
Es gibt aber auch andere Faktoren wie Hauterkrankungen, eine Schwangerschaft, das Tragen eines engen Zopfes oder Medikamente wie ACE-Hemmer, Antiepileptika, die den Wirkstoff Valproinsäure enthalten, oder Zyostatika, welche die Entstehung von Haarausfall begünstigen können.
Wie lässt sich Haarausfall behandeln?
Die Möglichkeiten, Haarausfall zu behandeln, sind vielseitig. So lässt sich erblich bedingter Haarausfall medikamentös behandeln. Dies geschieht durch rezeptfreie oder verschreibungspflichtige Präparate, die die folgenden Wirkstoffe enthalten:
Minoxidil: Dieser Wirkstoff wird als Flüssigkeit oder Schaum äußerlich angewendet und auf die Kopfhaut aufgetragen. Minoxidil kann die Haardichte verbessern, die Wachstumsphase der Haare verlängern und das Nachwachsen von Haaren fördern. Angewendet wird Minoxidil bei Männern und Frauen. Der Wirkstoff wird regelmäßig auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Besserung stellt sich meist nach 2 bis 3 Monaten ein. Allerdings wirkt Minoxidil nicht nachhaltig. Nach Ende der Behandlung wird der Haarausfall daher wieder zurückkehren.
Finasterid: Dieser Wirkstoff wird als Tablette eingenommen. Finasterid vermindert die Umwandlung von Testosteron in aktives Testosteron. Es wird eher bei Männern angewendet. Finasterid und Minoxidil können kombiniert eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Minoxidil ist der Wirkstoff allerdings verschreibungspflichtig und nur für Männer zugelassen, da bei Frauen keine Wirksamkeit belegt werden konnte. Nehmen Frauen das Mittel während einer Schwangerschaft ein, kann es zu Missbildungen der Föten kommen. Und auch bei Männern ist die Einnahme von Finasterid teilweise mit beträchtlichen Nebenwirkungen verbunden. Die Einnahme zur Behandlung von Haarausfall ist daher nicht zu empfehlen.
Spironolacton: Dieser Wirkstoff wird als Tablette eingenommen. Auch Spironolacton kann die Umwandlung von Hormonen vermindern, die auf den Haarausfall wirken. Es wird nur bei Frauen angewendet. Die Wirksamkeit von Spironolacton bei weiblichem Haarausfall ist wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen.
Wird die medikamentöse Behandlung jedoch eingestellt, kann der Haarausfall wieder zurückkehren.
Haarausfall lässt sich aber auch operativ in Form einer Haartransplantation behandeln. Bei einer Hauttransplantation werden in der Regel Haare vom Hinterkopf entnommen und in die von Haarausfall betroffenen Stellen eingepflanzt.
Auch kreisrunder Haarausfall lässt sich auf verschiedenste Arten behandeln. So können auch hier Medikamente verwendet werden oder andere Therapieformen zur Anwendung kommen.
So werden zur medikamentösen Behandlung von kreisrundem Haarausfall meist Glukokortikoide oder JAK-Inhibitoren verordnet. Da diese verschreibungspflichtig sind, können diese nur gegen Vorlage eines gültigen Rezepts in der (Versand-) Apotheke erworben werden.
Weitere Methoden zur Behandlung von kreisrundem Haarausfall können die Low-Level-Laser-Therapie, Microneedling oder das Einspritzen von Blutplättchenreichem Eigenplasma in die Kopfhaut sein.
Eine wissenschaftlich bestätigte Wirksamkeit gegen Haarausfall gibt es dazu bisher jedoch noch nicht.
Wie lässt sich Haarausfall vorbeugen?
Das Wundermittel für nachhaltiges, gesundes Haarwachstum gibt es nicht. Zu viele Faktoren, die Haarausfall begünstigen können, lassen sich gar nicht oder nur eingeschränkt beeinflussen. Viele Haarwuchsmittel, ob Shampoo oder Haarwasser, warten zwar mit großen Versprechen auf. Im Ergebnis halten viele noch größere Enttäuschungen parat.
Der Prozess des Haarwachstums lässt sich in der Regel nicht beschleunigen. Allerdings können ein paar Tipps dabei helfen, das Wachstum Ihrer Haare möglichst lange gesund zu erhalten:
- Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene, proteinreiche Ernährung, um einen Mangel an wichtigen Nährstoffen zu vermeiden.
- Gleichen Sie einen Mangel an Vitaminen oder Spurenelementen im Bedarfsfall gezielt aus.
- Vermeiden Sie Stress und gönnen Sie auch Ihren Haaren regelmäßig Entspannung, zum Beispiel durch eine wohltuende Massage oder eine Haarkur.
- Ginseng und Koffein können das Wachstum der Haare anregen.
- Auch Lavendel- oder Rosmarinöl haben eine anregende Wirkung auf das Haarwachstum.
- Aloe Vera oder Ginkgo wirken stimulierend auf die Kopfhaut und können so gesundes Haarwachstum unterstützen.
- Setzen Sie Kopfhaut und Haare nicht zu oft ungeschützt der direkten Sonne aus.
- Verwenden Sie bei der Haarpflege natürliche Produkte ohne künstliche Duft- und Konservierungsstoffe.
- Achten Sie beim Kämmen darauf, Ihre Kopfhaut nicht zu reizen oder zu verletzen.
Wann zum Arzt bei Haarausfall?
Wenn sich an einem Tag ein paar mehr Haare in der Bürste wiederfinden, ist dies noch kein Grund einen Spezialisten aufzusuchen. Bei anhaltendem Verlust von deutlich mehr als 100 Haaren täglich, wenn die Haare in Büscheln ausfallen oder sich einfach und schmerzfrei aus der Haut ziehen lassen, sollte ein Hautarzt oder eine Hausärztin konsultiert werden. Denn die richtige Diagnose der Ursache ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung.
Die Diagnose erfolgt dabei in mehreren Schritten:
- In einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) können familiäre Häufungen, mögliche Erkrankungen und andere Ursachen eingehend abgeklärt werden.
- Zur weiteren Diagnose werden Haare entnommen. Mit Hilfe eines Trichogramms können das Wachstumsverhalten der Haare und das Haarverteilungsmuster bestimmt werden.
- Ergänzend kann ein Bluttest gemacht werden. Dieser kann Aufschluss über den Hormonhaushalt oder einen möglichen Nährstoffmangel geben.
- Ein Abstrich kann Auskunft über eine Keiminfektion als mögliche Ursache geben.
- In manchen Fällen ist eine Biopsie erforderlich, um der Ursache des Haarausfalls auf den Grund zu gehen.
In vielen Fällen ist ein Dermatologe oder eine Dermatologin der richtige Ansprechpartner bzw. die richtige Ansprechpartnerin. Ist eine hormonelle Störung als Ursache ausgemacht, kann es sinnvoll sein, einen Endokrinologen bzw. eine Endokrinologin hinzuzuziehen.
Veröffentlicht am: 12.12.2018
Letzte Aktualisierung: 11.09.2024
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Quellen:
[1] Deutsches Endokrinologisches Versorgungszentrum: https://www.endokrinologen.de/androgenetische-alopezie.php
[2] Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/haarausfall.html
[3] Dermanostic - Alopecia areata: https://dermanostic.com/hautlexikon/alopecia-areata/
[4] Dermanostic - Diffuser Haarausfall: https://dermanostic.com/hautlexikon/diffuser-haarausfall/
[5] Deutsche Apotheker Zeitung: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2019/daz-17-2019/nebenwirkung-haarausfall
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