Harninkontinenz: Ursachen, Therapie & Symptome

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Als Harninkontinenz, umgangssprachlich Blasenschwäche genannt, bezeichnet man den unwillkürlichen Verlust von Urin. Die Gründe für die Entstehung können vielfältig sein. Gleiches gilt für die Behandlung einer Harninkontinenz. Diese richtet sich in der Regel nach der Ursache und der Schwere der Inkontinenz.
Was ist Harninkontinenz?
Obwohl viele Menschen darunter leiden, ist Blasenschwäche immer noch weitgehend ein gesellschaftliches Tabuthema und eine unterdiagnostizierte Erkrankung.
Für Betroffene ist der unkontrollierte Verlust von Urin höchst unangenehm. Dies führt dazu, dass viele sogar den Weg zum Arzt scheuen.
Doch was hat es damit auf sich, dass wir die als Kind einmal gewonnene Kontrolle über unsere Urinabgabe auch wieder verlieren können?
Grundsätzlich hat das kindliche Einnässen mit dem spontanen Urinverlust bei Harninkontinenz nicht viel gemeinsam. Wenn Kinder noch im Vorschul- oder Schulalter gelegentlich Bettnässen, so hat dies meist keine körperlichen Ursachen. In diesen Fällen spricht man von Enurese.
Harninkontinenz hingegen lässt sich auf verschiedene körperliche Ursachen zurückführen.
In der Blase sammelt sich der Urin, der nach einer Flüssigkeitszufuhr durch die Nieren gebildet und über die Harnleiter in die Blase weitergeleitet wird. Der Schließmuskel der Blase erfüllt die Aufgabe, den Urin in der Blase zu halten. Erfüllt der Schließmuskel seine normale Haltefunktion, spricht man von Harnkontinenz oder Harnhaltevermögen. Bei Harninkontinenz (Harnhalteunvermögen) erfüllt der Schließmuskel seine Haltefunktion nicht mehr und der Urin kann nicht kontrolliert in der Blase gehalten werden. Oft wird hier auch von einer Reizblase gesprochen.
Die Harninkontinenz lässt sich in verschiedene Formen einteilen:
- Dranginkontinenz
- Belastungsinkontinenz
- Mischinkontinenz
- Überlaufinkontinenz
Dabei leiden Betroffene besonders häufig an einer Drang- oder Belastungsinkontinenz. Es können aber auch öfter Mischformen auftreten.
Schweregrade der Harninkontinenz:
- Tröpfelinkontinenz: Urinverlust von weniger als 50 ml
- Grad I: Urinverlust von 50-100 ml
- Grad II: Urinverlust von 100-250 ml
- Grad III: Urinverlust von mehr als 250 ml
Welche Symptome zeigen sich bei einer Harninkontinenz?
Beim Beginn einer Harninkontinenz verlieren Betroffene meist tröpfchenweise ungewollt Urin. Je nach Schweregrad der Harninkontinenz unterscheiden sich dann auch die Symptome.
Viele spüren einen Druck im Bauchraum und können beim Heben schwerer Gegenstände oder auch beim Lachen, Husten oder Niesen den Harn nicht zurückhalten. Andere verspüren wiederum einen plötzlichen, sehr starken Harndrang. Wer es nicht rechtzeitig auf die Toilette schafft, kann schwallartig Urin verlieren. Es kommt aber auch vor, dass Betroffene eine volle Blase nicht mehr spüren oder nachts einnässen. Auch das Gegenteil kann der Fall sein. Betroffene werden dann in der Nacht wach, um zur Toilette zu gehen. Man spricht dann von Nykturie.
Wodurch wird eine Harninkontinenz ausgelöst?
Die Auslöser einer Harninkontinenz können stark variieren und richten sich in der Regel nach der jeweiligen Form. So liegt der Auslöser einer Belastungsinkontinenz meist in einer Schwäche der Beckenbodenmuskulatur oder in einer Schädigung des Bandhalteapparates. Letzterer steuert beispielsweise auch den Verschluss der Harnröhre. Die Ursache der Dranginkontinenz liegt häufig in einer überaktiven Blase als Folge einer Schwangerschaft oder von Erkrankungen wie einer Entzündung der Harnwege. Aber auch ein Östrogenmangel bei Frauen kann die Entstehung begünstigen. Wenn eine Mischinkontinenz besteht, ist meist eine Schwäche des Bindegewebes und der Beckenbodenmuskulatur ursächlich. Dies führt dann zu einer Gebärmutter- oder Blasensenkung. Ursächlich für eine Überlaufinkontinenz ist eine Prostatavergrößerung bzw. ein Prostatakarzinom.
Welche Formen von Harninkontinenz gibt es?
Belastungsinkontinenz
Die Belastungs- oder Stressinkontinenz tritt vor allem bei Frauen auf und ist bei diesen die häufigste Form einer Harninkontinenz. Bei Männern tritt Belastungsinkontinenz meist nur als Folge einer operativen Entfernung der Prostata nach Prostatakrebs auf.
Ursachen Belastungsinkontinenz
Wie der Name schon sagt, stellt sich Belastungsinkontinenz nicht in jeder Situation, sondern nur unter bestimmten Voraussetzungen ein. Häufige Auslöser einer Belastungsinkontinenz sind:
- starkes Lachen
- Husten oder Niesen
- schweres Tragen oder Heben
- Springen oder Toben
In diesen Situationen wird durch eine plötzliche Belastung der Bauchinnendruck erhöht. Dies kann, wenn der Schließmuskel geschwächt ist und nicht gegensteuert, dazu führen, dass schlagartig Urin aus der Blase austritt. Meist geschieht dies der Belastung entsprechend stoßweise.
Behandlung Belastungsinkontinenz
Zur Behandlung einer Belastungsinkontinenz kommen verschiedene Ansätze in Frage.
- Durch regelmäßiges Beckenbodentraining kann die Schließmuskelfunktion gestärkt werden. Gezieltes Beckenbodentraining ist auch präventiv ratsam, wenn eine Belastungsinkontinenz in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft zu befürchten ist.
- Auch medikamentös kann die Haltefunktion des Schließmuskels gestärkt werden. Meist kommt hierfür Duloxetin zum Einsatz.
- Falls Beckenbodentraining und Medikation keine Besserung versprechen, können operative Verfahren zur Wiederherstellung der Harnhaltefunktion in Erwägung gezogen werden.
Dranginkontinenz
Unter Dranginkontinenz versteht man eine plötzliche, starke Zunahme des Harndrangs. Wenn der Harndrang sich nicht mehr kontrollieren lässt (imperativer Harndrang), kann dies dazu führen, dass die Zeit bis zum Aufsuchen einer Toilette nicht mehr ausreicht und der Urinverlust bereits vorher einsetzt und nicht gebremst werden kann. Man spricht in diesen Fällen auch von einer überaktiven Blase. Die Ursachen können vielseitig sein und von einer Funktionsstörung des Blasenmuskels bis hin zu einer chronischen Erkrankung des Nervensystems reichen. Auch psychische Erkrankungen können zu einer Dranginkontinenz führen. Behandelt wird eine Dranginkontinenz auf verschiedene Weisen. Wenn die Ursache psychischer Natur ist, kann hier eine Psychotherapie helfen. Des Weiteren lässt sich eine Dranginkontinenz medikamentös oder nicht medikamentös behandeln. Sollten alle nicht medikamentösen Behandlungsansätze nicht ausgeschöpft worden sein, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Medikamente verordnen.
Mischinkontinenz
Wenn sowohl Belastungsinkontinenz als auch Dranginkontinenz auftreten, spricht man von Mischinkontinenz.
Eine Mischinkontinenz kann sich in verschiedenen Graden und Verhältnissen von Belastungs- und Dranginkontinenz äußern.
Behandlung Mischinkontinenz
Je nachdem, welche Form der Inkontinenz im Vordergrund steht, sollte diese zuerst behandelt werden.
Mögliche Therapieansätze sind hier eine Gewichtsreduktion, eine Änderung des Trinkverhaltens oder auch Beckenbodentraining. Wenn all diese Ansätze keine Wirkung gezeigt haben, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin mit Ihnen über eine medikamentöse Therapie in Form von Hormonen oder Anticholinergika sprechen.
Überlaufinkontinenz
Von Überlaufinkontinenz ist die Rede, wenn eine Fehlfunktion des Blasenmuskels dazu führt, dass sich zu viel Urin in der Blase sammelt. Der Urin kann also nicht gezielt über die Harnröhre abfließen. Wenn die Blase nicht mehr in der Lage ist, weiteren Urin aufzunehmen, läuft sie über und der Urinverlust setzt unkontrolliert ein. Dabei kommt es in der Regel nie zu einem vollständigen Urinverlust, so dass fortwährend Restharn in der Blase verbleibt. Um eine Überlaufinkontinenz gezielt zu behandeln, ist eine genaue Abklärung der Ursache erforderlich. Bei Männern ist die Überlaufinkontinenz eine verbreitete Form der Blasenschwäche, Frauen hingegen leiden seltener darunter. Meist ist eine Vergrößerung der Prostata oder eine Verengung der Harnwege für eine Überlaufinkontinenz verantwortlich. Aber auch Harnsteine, Tumore oder chronische Krankheiten können zu Überlaufinkontinenz führen.
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Wann sollte man bei einer Blasenschwäche zum Arzt gehen?
Wer von Harninkontinenz betroffen ist, sollte nicht zögern und sich schnellstmöglich einem Arzt anvertrauen. In den meisten Fällen ist eine schwache Blase gut behandelbar und kann erfolgreich therapiert werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine genaue Feststellung von Form und Ursache der Harninkontinenz.
Als eine erste Anlaufstelle kann immer die hausärztliche Praxis dienen. Gerade in Fällen, in denen eine Blasenschwäche in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder mit dem Einsetzen der Wechseljahre auftritt, ist oft der Gynäkologe oder die Gynäkologin der beste Ansprechpartner. Gegebenenfalls können diese, wenn sich der Verdacht bestätigt, auch an einen Urologen oder eine Urologin überweisen.
Wie stellt der Arzt die Diagnose Harninkontinenz?
Der Arzt wird nach einem ausführlichen Gespräch, der Anamnese verschiedene körperliche Untersuchungen durchführen, den Urin untersuchen und den Patienten darum bitten, ein sogenanntes Miktionsprotokoll anzufertigen. In diesem werden jeweils die Trinkmenge, die Harnmenge, die Stärke des Harndrangs sowie der eingetretene Urinverlust festgehalten. Ein Miktionsprotokoll hilft sowohl bei der Diagnose als auch zur Kontrolle möglicher Verbesserungen im Therapieverlauf.
Zudem kann er die Ursachen hinter einer Harninkontinenz durch Ultraschall oder Röntgenaufnahmen der Blase und der Harnröhre näher eingrenzen und gegebenenfalls eine Blasendruckmessung durchführen.
In einigen Fällen kann auch eine Blasenspiegelung zur genauen Diagnose sinnvoll oder erforderlich sein.
Welche Hilfsmittel sind bei Blasenschwäche am besten geeignet?
- Vorlagen oder saugfähige Slips gibt es in verschiedenen Formen und Saugstärken sowohl für Männer als auch für Frauen. Der Nachteil von saugfähigen Hilfsmitteln ist allerdings, dass es zu unangenehmer Geruchsbildung kommen kann, falls diese nicht zeitnah gewechselt werden können.
- Alternativ zu Vorlagen gibt es für Frauen saugfähige Tampons und für Männer sogenannte Tropfenfänger, die geeignet sind, spontan austretenden Urin aufzusagen und zu speichern.
- Wer verstärkt unter nächtlicher Harninkontinenz leidet, kann gegebenenfalls auf Windeln zurückgreifen. Pessare sind Scheideneinlagen, die in die Harnröhre eingeführt werden und diese stabilisieren sollen. Sie sind vor allem für Frauen geeignet die unter einer leichten Harninkontinenz leiden, die durch eine abgeknickte Harnröhre verursacht wird. Zur dauerhaften Anwendung sind sie eher ungeeignet.
- Kondomurinale sind als ein urinableitendes Hilfsmittel für Männer mit Blasenschwäche gedacht. Über das Kondom wird der unkontrolliert austretende Urin in einen Beutel, der am Körper befestigt wird, weitergeleitet und dort gesammelt.
- Sowohl für Männer als auch für Frauen gibt es Katheter, die dafür konstruiert sind, gezielt Urin ablassen zu können. Teilweise sind diese zur einmaligen Anwendung gedachten Katheter bereits mit einem Urinbeutel versehen.
- Frauen, die ihre Harninkontinenz durch Beckenbodentraining beseitigen möchten, können ihren Beckenboden unterstützend durch sogenannte Liebeskugeln kräftigen. Vibratoren, die in verschiedenen Formen erhältlich sind, können helfen, den Beckenboden gezielt zu entspannen.
- Inkontinenzhosen helfen dabei, die Kleidung zu schützen und können das Wohlbefinden fördern.
Medikamente bei Blasenschwäche
Wer unter Harninkontinenz kann sich Hilfe in Form von Medikamenten suchen. Verschiedene Wirkstoffe eignen sich dabei für unterschiedliche Formen der Blasenschwäche:
Durch das Medikament können sich Betroffene bei einer Blasenentzündung eine schnelle Verbesserung der Beschwerden erhoffen. Das Antibiotikum tötet die verantwortlichen Bakterien ab.
Duloxetin
Das Medikament, das heute bei Stressinkontinenz angewendet wird, wurde ursprünglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Dank Duloxetin wird die neuronale Aktivität des Schließmuskels gesteigert. Das wiederum sorgt dafür, dass sich dieser besser zusammenziehen kann.
Östrogene
Östrogene sollen vor allem bei Frauen die Fähigkeit verbessern, die Kontrolle über die Blase zu behalten. Dahinter steckt, dass Muskeln um die Harnröhre stärker durchblutet werden, wodurch mehr Spannung und Reaktion erzeugt wird. Die Östrogene werden dabei eingesetzt, um nach der Menopause der Frau das Harnröhrengewebe zu heilen oder gesund zu gehalten.
Anticholinergika
Wer unter Dranginkontinenz leidet, sollte über eine Behandlung durch Anticholinergika nachdenken. Das Medikament hindert die Blasenmuskulatur an der Kontraktion. Der Grund dafür ist, dass Anticholinergika die Rezeptoren in der Muskulatur besetzen. Nebenbei wird außerdem das Fassungsvermögen der Blase erhöht.
Pfanzliche Mittel bei Harninkontinenz
Auch pflanzliche Unterstützung kann für Betroffene eine Hilfe bei Harninkontinenz sein. Kürbissamen - beispielsweise in Form von Kürbissamenöl - wirken entzündungshemmend. Besonders Männer können von den Effekten profitieren, weil der Arzneikürbis für seine positive Wirkung bei Prostatavergrößerungen bekannt ist. Diese wiederum ist oft eine Ursache für Blasenschwäche. Aus der Küche der Heilpflanzen kommt auch die Goldrute. In Form eines Tees hat er eine harntreibende und keimtötende Wirkung. So werden die Harnwege durchgespült und Bakterien heraus geschwemmt. Die Goldrute kann außerdem entzündungshemmend, krampflösend und schmerzlindernd wirken. Weitere pflanzliche Unterstützer bei Harninkontinenz sind Brennnesseln, Cranberrys und Heublumen.
Kann Beckenbodentraining bei Blasenschwäche helfen?
Die Muskeln im Beckenboden können trainiert werden, genau wie die anderen Muskeln im menschlichen Körper. Durch das gezielte Trainieren der verschiedenen Muskelschichten, die sich bei Frauen auch um die Harnröhre und den After ziehen, können Sie die Kontrolle über Ihre Blase zurückerlangen.
Praktisch ist, dass Betroffene hierfür nicht in ein Fitnessstudio gehen müssen. Beckenbodentraining kann ganz bequem zu Hause ausgeführt werden. Dabei geht es im Wesentlichen um das Anspannen und Entspannen der Muskeln im Beckenboden.
Mit diesen drei Übungen kann der Beckenboden trainiert werden:
- Die Körpermitte
Wer mit dieser Übung seinen Beckenboden trainieren möchte, sollte zunächst in den Vierfüßlerstand gehen. Beim Ausatmen wird ein Arm nach vorne gestreckt. Zeitgleich sollte das entgegengesetzte Bein nach hinten gehen. Beim Einatmen wird diese Bewegung wieder rückgängig gemacht. Alle Gliedmaßen finden sich in der Körpermitte ein, um beim nächsten Ausatmen die Übung mit dem entgegengesetzten Arm und Bein wiederholt zu werden.
- Die Katze
Aus dem Vierfüßlerstand, der auch bei dieser Übung die Ausgangsposition ist, wird ein Hohlkreuz geformt. Wichtig ist, dass dies beim Einatmen geschieht. Beim Ausatmen wiederum wird nämlich der Rücken zu einem Buckel geformt.
- Die Tänzerin
Um den Beckenboden mit dieser Übung zu festigen, wird ein Stuhl benötigt. Auf diesen setzt sich der oder die Betroffene. Die Füße stehen hüftbreit, der Oberkörper ist gestreckt, während das rechte Bein leicht nach außen gestellt, platziert wird. Erst wird tief eingeatmet, um dann beim Ausatmen den Beckenboden fest anzuspannen. Im nächsten Moment geht es in den Stand, bevor ein Schritt nach vorn erfolgt. Es entsteht eine fließende Bewegung, wenn sich im Anschluss wieder hingesetzt wird - diesmal mit dem anderen Bein nach Außen. Diese Übung sollte mehrmals wiederholt werden.
Pflege der Haut bei Harninkontinenz
Harn und Stuhl greifen die Haut sehr stark an. Aus diesem Grund ist Hautpflege bei Inkontinenz für Betroffene wichtig:
- Mit Cremes und Windelslips Folgeerkrankungen vorbeugen.
- Für eine nachhaltige Wirkung der Cremes ist es wichtig, die richtigen Pflegeprodukte zu verwenden. Bei der Suche danach kann ein Gespräch mit dem Arzt helfen.
- Die Produkte sollten unbedingt dauerhaft eingesetzt werden. Regelmäßiges Eincremen hält die Haut gesund.
- Häufiges Waschen schadet dem Säureschutzmantel der Haut.
- Statt zu aggressiven Produkten, lieber pH-neutralen Seifen greifen.
- Bei der Körperwäsche lieber weiche Einmal-Handschuhe verwenden. Diese sind hautfreundlicher als herkömmliche raue Waschlappen, die die Haut reizen.
- Die empfindliche Haut des Intimbereichs sollte nicht mit heißem Wasser gewaschen werden. Besser lauwarmes Wasser um 25 Grad Celsius.
- Damit Keime erst gar keine Chance haben, sich anzusiedeln, ist es ratsam, die betroffenen Hautpartien trocken zu halten.
- Beim Abtrocknen der Haut nach dem Waschen lieber tupfen statt zu reiben oder zu rubbeln.
Wie lässt sich Blasenschwäche wirksam vorbeugen?
- 1. Übergewicht verringern oder vermeiden: Überschüssiges Bauchfett belastet den Beckenboden und die Blase.
- 2. Gezieltes Beckenbodentraining: Durch einen gut trainierten Beckenboden kann Urin besser gehalten werden.
- 3. Rauchen reduzieren oder ganz einstellen: Auf den ersten Blick haben das Rauchen und Harninkontinenz wenig gemein, jedoch neigen Raucher dazu, häufiger zu Husten als Nichtraucher. Wenn der Husten dann chronisch wird, kann dies den Beckenboden zusätzlich belasten.
- 4. Ausgewogene und gesunde Ernährung: Eine ballaststoffreiche Ernährung ist nicht nur förderlich, um einer Verstopfung (Obstipation) vorzubeugen. Sie kann auch die Symptome einer Harninkontinenz abmildern.
- 5. Richtig auf die Toilette gehen: Nehmen Sie sich Zeit. Gerade beim Urinieren sollten Frauen darauf achten, möglichst gerade zu sitzen, da sich der Beckenboden sonst nicht entspannen kann.
- strong>6. Die Blase trainieren
- 7. Medikamente überprüfen lassen: Klären Sie bei Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin ab, welche Medikamente verwendet werden und ob diese ausgetauscht werden können, sofern entwässernde Medikamente (Diuretika) eingenommen werden.
- 8. Flüssigkeitszufuhr: Meiden Sie harntreibende Getränke wie Kaffee oder Schwarztee, da diese eine harntreibende Wirkung haben.
- 9. Stress reduzieren: Körperlich anstrengende Tätigkeiten und Stress können Harninkontinenz begünstigen. Daher sinkt das Risiko, wenn diese möglichst reduziert oder vermieden werden und auf Entspannung geachtet wird.
- 10. Sport und Bewegung: Dass regelmäßige Bewegung oder Sport fit hält und für ein gesundes Leben unabdingbar ist, ist kein Geheimnis. So wird Übergewicht vorgebeugt, die Muskulatur gestärkt und das Risiko einer Harninkontinenz minimiert.
Veröffentlicht am: 08.01.2019
Letzte Aktualisierung: 19.09.2024
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ICD Code
ICD Codes sind Internationale statistische Klassifikationen der Krankheiten zu finden z.B. auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder Ärztebriefen. Die Zuordnung basiert auf dem Diagnoseschlüssel ICD-10 BMSGPK 2022 (März 2022)
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Quellen
[1] Frauenärzte im Netz Harninkontinenz: Therapie und Behandlungsmöglichkeiten https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/harninkontinenz/therapie-behandlungsmoeglichkeiten/
[2] Gelbe Liste: Harninkontinenz https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/harninkontinenz
[3] Stiftung Gesundheitswissen: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/dranginkontinenz/behandlungen-im-ueberblick
[4] Frauenärzte im Netz: Harninkontinenz Ursachen & Krankheitsbilder https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/harninkontinenz/ursachen-krankheitsbilder/
[5] Frauenärzte im Netz - Harninkontinenz Diagnostik https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/harninkontinenz/diagnostik/
[6] DAZ - Spezielle Hautpflege bei Inkontinenz https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2013/daz-26-2013/spezielle-hautpflege-bei-inkontinenz
[7] Hartmanndirect.de - Mit diesen 10 Tipps beugen Sie einer Inkontinenz vor https://hartmanndirect.com/de-de/wissen-und-ratgeber/inkontinenz/vorsorge/10-tipps-um-inkontinenz-vorzubeugen
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