Kehlkopfentzündung – Symptome und Ansteckung

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Die Kehlkopfentzündung wird häufiger von Viren als von Bakterien oder Pilzen ausgelöst. Oft tritt sie während oder kurz nach einem grippalen Infekt auf, wenn die Erreger von den oberen Atemwegen in den Rachen und Hals abgewandert sind. Ähnlich einer Erkältung klingt die akute Kehlkopfentzündung nach einigen Tagen meist von selbst ab. Inhalieren, viel Trinken – besonders wichtig: nicht sprechen, unterstützen eine rasche Heilung. Von der chronischen Form sind oft Berufsredner wie Lehrer betroffen oder Menschen, die beruflich in einer mit Schadstoffen belasteten Atemluft arbeiten. Sie kann aber auch die Folge einer nicht behandelten Grunderkrankung wie der Refluxkrankheit sein.
Was ist eine Kehlkopfentzündung?
Klingt die Stimme heiser oder versagt sie vollständig, könnte eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) der Grund dafür sein. Neben der Kehlkopfschleimhaut sind dann auch die Stimmbänder und -lippen entzündet oder geschwollen. Die Laryngitis tritt altersunabhängig auf und hat unterschiedliche Ursachen. So kann die akute Form die Folge einer Partynacht mit lautem Singen oder einer Virusinfektion sein. Daneben gibt es noch andere Varianten wie
- die lang anhaltende oder dauerhafte (chronische) Kehlkopfentzündung,
- Pseudokrupp (Krupp-Syndrom, akute stenosierende obstruktive Laryngitis),
- die akute Kehlkopfentzündung bei Diphtherie (echter Krupp) und die
- Kehldeckelentzündung (Epiglottitis).
Die Kehlkopfentzündung heilt in der Regel innerhalb weniger Tage ohne Behandlung ab, solange die Stimme konsequent geschont wird.
Was sind die Symptome einer Kehlkopfentzündung?
Die akute Kehlkopfentzündung drückt sich durch folgende Symptome aus:

- Stimmstörungen wie Heiserkeit über wechselnde und brüchige Tonlagen bis hin zur totalen Stimmlosigkeit (Aphonie),
- Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Reizhusten, der oft unproduktiv (d.h. trocken) ist
- Schmerzen beim Sprechen oder Schlucken
- Atemnot (Dyspnoe), wenn die Stimmlippen stark anschwellen
- Häufiges Räuspern
Im Vergleich mit der akuten Form ist die chronische Kehlkopfentzündung weniger schmerzhaft und geht seltener mit Husten einher. Zur Heiserkeit und anderen Stimmstörungen gesellt sich häufig das Gefühl, einen Kloß im Hals (Globusgefühl) zu haben.
Die Epiglottitis, die akute Entzündung des Kehldeckels, zeichnet sich durch eine kloßige Sprache ohne Heiserkeit aus, bei Pseudokrupp zeigen sich neben den typischen Symptomen einer Kehlkopfentzündung zudem ein bellender Husten und pfeifender Atem (Stridor). Schwellen die Stimmlippen an, kommt es auch hier zu Atemnot.
Was verursacht eine Kehlkopfentzündung?
Die akute Kehlkopfentzündung tritt in der Regel im Rahmen einer Erkältung (grippaler Infekt) oder einer Grippe auf und wird dann von den typischen Viren ausgelöst. Dazu zählen die Influenza- (Grippeviren), Rhino- (Schnupfenviren) ebenso wie die Adenoviren. Sie befallen zunächst die oberen Atemwege und lösen dort die üblichen Symptome wie eine laufende Nase oder Halsschmerzen aus. Seltener sind Bakterien oder Pilze die Auslöser.
Die akute Kehlkopfentzündung tritt auch nach Fußballspielen, einer langen Nacht in der Diskothek oder nach Karneval auf. Durch lautes Brüllen und Singen kommt es zu einer Fehlbelastung von Stimmbändern und -lippen. Gepaart mit hohem Zigaretten- und Alkoholkonsum werden diese zusätzlich gereizt.
Die chronische Kehlkopfentzündung ist meistens die Folge einer dauerhaften Schleimhautreizung in der Kehle. So zum Beispiel durch:
- Übermäßigen Alkoholkonsum
- Rauchen
- Pilzinfektionen; vor allem bei Menschen, die aufgrund einer Erkrankung ein geschwächtes Immunsystem haben oder Immunsuppressiva
- Trockene, staubige oder mit Schadstoffen belastete Luft am Arbeitsplatz
- Sodbrennen im Rahmen der Refluxkrankheit (gastroösophageale Refluxkrankheit GERD)
- Ausgleichende (kompensatorische) Mundatmung beispielsweise durch vergrößerte Rachenmandeln
Zudem sind bestimmte Berufsgruppen häufiger von einer Kehlkopfentzündung betroffen als andere. So beanspruchen beispielsweise Dauerredner wie Lehrer oder Telefonisten ihre Stimme stärker als andere Menschen. Das Gleiche gilt auch für Sänger oder Moderatoren, obwohl Vertreter dieser Berufsgruppe meist spezielle Sprechtechniken und Stimmkräftigungsübungen erlernen.
Wie stellt der Arzt die Diagnose Kehlkopfentzündung?
Da die Kehlkopfentzündung in der Regel mit einer Erkältung einhergeht, ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle für Menschen mit entsprechenden Beschwerden. Nach diesen erkundigt sich der Arzt (Anamnese) und untersucht im Rahmen der körperlichen Untersuchung den Rachen. Oft sprechen allerdings Heiser- oder Stimmlosigkeit bereits für eine Entzündung des Kehlkopfes. Eventuell überweist der Arzt für eine ausführlichere Abklärung an den Hals-Nasen-Ohren-(HNO-) Arzt.
Dieser verwendet für die Untersuchung ein Lupenlaryngoskop. Dabei handelt es sich um ein kleines Handgerät mit einem Spiegel. Weit in den Rachen eingeführt ist es dem HNO-Arzt so möglich, den Kehlkopf und die Stimmlippen sowie -bänder zu untersuchen. Viele Menschen empfinden diese Untersuchung als sehr unangenehm, weil sie oft einen starken Würgereiz auslöst. Um dies zu umgehen, kann der Arzt auf ein flexibles Laryngoskop ausweichen, das er über die Nase einführt. Manchmal kommen auch Sprays zum Einsatz, mit denen sich der Rachenraum kurzzeitig betäuben und unempfindlicher machen lässt.
Die akute Kehlkopfentzündung stellt sich durch gerötete und verdickte Schleimhäute, Stimmlippen und -bänder dar. Ist die Entzündung chronisch, befinden sich auf der geröteten und geschwollenen Schleimhaut in vielen Fällen zusätzlich weiße Schleimhautveränderungen. Bei der chronischen trockenen Form finden sich zäher Schleim und gelblich-braune Krusten.
Wie behandelt der Arzt eine Kehlkopfentzündung?
Die von einer viralen Infektion ausgelöste Kehlkopfentzündung benötigt keine medikamentöse Behandlung. Die wichtigsten Maßnahmen, um eine Heilung zu unterstützen, ist die absolute Schonung der Stimme. Das bedeutet, dass nicht gesprochen werden sollte, solange die Beschwerden bestehen. Auch Flüstern und leises Sprechen sind tabu, da dies den Stimmapparat übermäßig beansprucht.
Weitere, die Heilung unterstützende Maßnahmen, sind:
- Inhalieren mit Zusätzen wie Kamille oder Salbei
- Viel Trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten
- Absoluter Verzicht auf Rauchen und Alkohol
Bei Schmerzen empfiehlt der Arzt Entzündungshemmer, liegt eine zusätzliche bakterielle Infektion vor, verschreibt er Antibiotika.
Bei der chronischen Form der Kehlkopfentzündung ist es wichtig,
- die auslösenden Stoffe dauerhaft zu meiden,
- die Stimme im Rahmen der Logopädie zu trainieren und
- die Grunderkrankung zu behandeln.
Besteht ein chronisches Sodbrennen, kommen Protonenpumpenhemmer für die Behandlung infrage. Glukokortikoide dämmen den entzündlichen Prozess dieser Erkrankung ein.
Was können Sie selbst bei einer Kehlkopfentzündung tun?
Wenn Sie eine Kehlkopfentzündung haben, dann ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Stimme schonen. Um die Schmerzen zu lindern, verschaffen alle Maßnahmen Erleichterung, welche die Schleimhäute feucht halten. Dazu zählt neben Inhalieren und viel Trinken auch das Lutschen von zuckerfreien Bonbons. So verhindern Sie unter anderem, dass sie den Stimmapparat durch den Reizhusten weiter strapazieren. Zudem können sich auf feuchten Schleimhäuten Keime weniger gut ansiedeln – das kann vor einer Superinfektion schützen. Halten Sie zudem Ihren Hals warm und achten Sie darauf, sich körperlich zu schonen.
Veröffentlicht am: 04.03.2025
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ICD Code(s)
ICD Codes sind Internationale statistische Klassifikationen der Krankheiten zu finden z.B. auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder Ärztebriefen. Die Zuordnung basiert auf dem Diagnoseschlüssel ICD-10 BMSGPK 2022 (März 2022)
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Quellen
[1] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Kehlkopfentzündungen – Laryngitis, Pseudokrupp und Epiglottitis. https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/kehlkopfentzuendungen/anzeichen-verlauf.html
[2] Pschyrembel.Online. Akute Laryngitis. https://www.pschyrembel.de/Kehlkopfentz%C3%BCndung/K0CKD/doc/
[3] Pschyrembel.Online. Chronische Laryngitis. https://www.pschyrembel.de/Chronische%20Laryngitis/A0VCC/doc/
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