Scharlach – Symptome, Inkubationszeit und Behandlung

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Was ist Scharlach?
Kind zu sein, bereitet zwar in der Regel viel Spaß, aber manchmal müssen die Kleinen – und auch ihre Eltern – ganz schön was aushalten. Denn bis sich ihr Immunsystem entwickelt hat, leiden sie an zahlreichen Kinderkrankheiten. Neben Mittelohrentzündungen, Masern oder Mumps sind sie beispielsweise oftmals auch von Scharlach (lat. Scarlatina) betroffen.
Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine sehr ansteckende, bakterielle Infektion, die vor allem häufig bei Kindern in einem Alter von fünf bis zwölf Jahren vorkommt. Eine Infektion von Erwachsenen ist jedoch auch nicht ausgeschlossen. Diese sind vor allem dann gefährdet, wenn sie Streptokokken in sich tragen und ein geschwächtes Immunsystem haben.
Wie erkennt man Scharlach?
Die Inkubationszeit, also die Dauer zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit, beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage. Dabei treten zuerst eher unspezifische Beschwerden auf, die auch mit einer anderen Infektionskrankheit in Verbindung gebracht werden könnten. Erst etwas später kommen die eindeutigen Scharlach-Symptome zum Vorschein. Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen treten in der Regel dieselben Symptome auf.
Unspezifische Symptome sind zum Beispiel:
- starke Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Fieber
- Schüttelfrost
- Abgeschlagenheit
- Bauchschmerzen und Erbrechen (kommt vor allem bei Kindern vor)
- Kopf- und Gliederschmerzen
Folgende typische Symptome deuten eindeutig auf Scharlach hin:
- die Zunge hat zuerst einen weißen Belag und wird dann tiefrot (die sogenannte Scharlach- oder Himbeerzunge)
- ein roter Hautausschlag, der sich am kompletten Körper ausbreiten kann
- Rachen und Mandeln sind rot und entzündet
Es gibt jedoch auch leichte Verläufe, bei denen nicht alle Symptome auftreten. So kann Scharlach auch ohne Fieber, Mandelentzündung oder Hautausschlag verlaufen.
Da der allgemeine Gesundheitszustand in der Regel jedoch sehr schlecht ist, besuchen die meisten Betroffenen nach wenigen Tagen den Haus- oder Kinderarzt. Diesem genügt in der Regel ein kurzer Blick in den Rachen, um Scharlach zu diagnostizieren. Darüber hinaus gibt ein Rachenabstrich Gewissheit. Diesen Schnelltest gibt es auch rezeptfrei bei der Apotheke zu kaufen. Fällt dieser positiv aus, sollte allerdings auf jeden Fall der Arzt konsultiert werden, da dieser die geeignete Behandlungsmethode einleiten und geeignete Medikamente verschreiben kann.
Was ist die Ursache für Scharlach?
Scharlach wird von Bakterien (A-Streptokokken) verursacht. Diese gelangen meist durch Tröpfchenübertragung (über Niesen, Husten, Sprechen oder Berührung desselben Gegenstandes) in Nase oder Rachen. Nur in seltenen Fällen dringen die Streptokokken über eine offene Wunde in den Körper ein und lösen den sogenannten Wundscharlach aus.
Produziert der eingedrungene Erreger ein bestimmtes Gift, werden die Blutgefäße durchlässiger und die typischen Scharlach-Symptome entstehen. Da es viele unterschiedliche Streptokokken-Typen gibt, die Scharlach verursachen, ist man nach einer Erkrankung nicht immun dagegen, sondern kann mehrmals daran erkranken. Deshalb existiert auch keine Impfung gegen Scharlach.
Wie lang ist Scharlach ansteckend?
Scharlach ist sehr ansteckend. Laut des Infektionsschutzgesetzes sollen Erkrankte deshalb in jedem Fall zuhause bleiben und Kontakt zu anderen Personen meiden. Dies ist auch schon bei einem reinen Verdacht der Fall. Es empfiehlt sich außerdem, dass gesunde Geschwisterkinder ebenfalls daheim bleiben. Denn eine Ansteckung ist bereits möglich, auch wenn noch keine Beschwerden vorhanden sind. In einigen Bundesländern (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) besteht sogar eine Meldepflicht. So müssen Ärzte Scharlach-Fälle dem Gesundheitsamt mitteilen.
Wird Scharlach ohne Antibiotika behandelt, ist der Betroffene bis zu drei Wochen nach dem ersten Anzeichen der Krankheit ansteckend. Mit einer Antibiotika-Therapie verkürzt sich die Dauer der Ansteckungsgefahr. Bereits nach 24 Stunden nach der ersten Einnahme kann die Krankheit nicht mehr übertragen werden.
Wie wird Scharlach behandelt?
In den meisten Fällen wird Scharlach mit Antibiotika therapiert. Dies verkürzt nicht nur die Ansteckungszeit sondern lindert auch schnell die Beschwerden, reduziert die Gefahr von Komplikationen (wie zum Beispiel ein Abszess der Gaumenmandeln oder eine Lungenentzündung) und vermindert das Risiko von Folgeerkrankungen (wie zum Beispiel akutes rheumatisches Fieber oder akute Nierenentzündung). Üblicherweise kommt hierbei ein Penicillinpräparat oder ein Cephalosporin zum Einsatz.
Darüber hinaus können noch weitere Maßnahmen die Beschwerden lindern. Einige beliebte Hausmittel und wirksame Medikamente sind:
- Gurgeln mit Salzwasser oder Kamille- oder Salbeizusätzen helfen bei Halsweh (Achtung: Kinder sind noch nicht in der Lage zu gurgeln)
- Lutschpastillen (bei Kindern ist dabei ebenfalls Vorsicht geboten) oder warme Halswickel lindern die Halsschmerzen
- bei enormen Schluckbeschwerden tun Mahlzeiten in Breiform oder Suppen gut
- Wadenwickel oder Medikamente (zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen) helfen gegen Fieber
- ausreichend Bettruhe beschleunigt die Heilung
- viel Wasser oder ungesüßten Tee trinken ist bei Fieber wichtig und verbessert den allgemeinen Gesundheitszustand
In den meisten Fällen wird Scharlach mit Antibiotika therapiert. Dies verkürzt nicht nur die Ansteckungszeit sondern lindert auch schnell die Beschwerden, reduziert die Gefahr von Komplikationen (wie zum Beispiel ein Abszess der Gaumenmandeln oder eine Lungenentzündung) und vermindert das Risiko von Folgeerkrankungen (wie zum Beispiel akutes rheumatisches Fieber oder akute Nierenentzündung). Üblicherweise kommt hierbei ein Penicillinpräparat oder ein Cephalosporin zum Einsatz.
Darüber hinaus können noch weitere Maßnahmen die Beschwerden lindern. Einige beliebte Hausmittel und wirksame Medikamente sind:
- Gurgeln mit Salzwasser oder Kamille- oder Salbeizusätzen helfen bei Halsweh (Achtung: Kinder sind noch nicht in der Lage zu gurgeln)
- Lutschpastillen (bei Kindern ist dabei ebenfalls Vorsicht geboten) oder warme Halswickel lindern die Halsschmerzen
- bei enormen Schluckbeschwerden tun Mahlzeiten in Breiform oder Suppen gut
- Wadenwickel oder Medikamente (zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen) helfen gegen Fieber
- ausreichend Bettruhe beschleunigt die Heilung
- viel Wasser oder ungesüßten Tee trinken ist bei Fieber wichtig und verbessert den allgemeinen Gesundheitsz
Gut zu wissen:
Achten Sie immer darauf, dass Kinder unter zwölf Jahren keine Mittel mit Acetylsalicylsäure einnehmen dürfen. Vor allem bei Infekten kann die Einnahme Komplikationen wie zum Beispiel Leber- und Gehirnschäden zur Folge haben.
Was müssen Erwachsene bei einer Scharlach-Erkrankung wissen?
Anders als bei Kindern ist bei Erwachsenen die Gefahr von Komplikationen und Spätfolgen deutlich erhöht. Deshalb sollte der Betroffene bei den ersten Anzeichen unmittelbar einen Arzt kontaktieren. Beginnt die Behandlung frühzeitig, können mögliche Begleiterscheinungen wie beispielsweise Mittelohrentzündungen, Blutvergiftung oder sogar rheumatisches Fieber verhindert werden. Die Therapie erfolgt bei Erwachsenen wie auch bei Kindern in erster Linie mit Antibiotika.
Was muss bei einer Schwangerschaft beachtet werden?
Besteht während einer Schwangerschaft der Verdacht auf Scharlach, sollte in jedem Fall der Frauenarzt kontaktiert werden. So können möglich Komplikationen frühzeitig verhindert und eine in der Schwangerschaft geeignete Therapie eingeleitet werden. Sorgen, dass die Infektion Auswirkungen auf das Baby haben kann, muss man sich üblicherweise nicht machen.
Scharlach: was tun?
Da es keinen Impfstoff gegen Scharlach gibt, ist es auch nicht möglich, eine Ansteckung vollständig zu vermeiden. Mittlerweile ist es auch nicht mehr notwendig, gesunden Kontaktpersonen präventiv Antibiotika zu verabreichen. Ausnahmen sind nur Personen, die bereits an einer Vorerkrankung oder einer Immunschwäche leiden.
Mit diesen zwei vorbeugenden Maßnahmen können Sie allerdings das Risiko, an Scharlach zu erkranken, minimieren:
- Waschen Sie mehrmals am Tag mit Wasser und Seife Ihre Hände, um Schmierinfektionen zu vermeiden
- Meiden Sie den Kontakt mit erkrankten Personen, die noch infektiös sind.
Veröffentlicht am: 01.08.2019
Letzte Aktualisierung: 28.08.2024
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