Sonnenallergie – Symptome und Behandlung

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Der Begriff Sonnenallergie umfasst eine Gruppe von Hautreaktionen, die alle unter bestimmten Umständen entstehen, wenn die Haut der Sonne ausgesetzt ist. In vielen Fällen rötet sich das betroffene Hautareal und juckt. Manchmal kommt es zu Pusteln, Bläschen oder in sehr schweren Fällen zu Übelkeit und Erbrechen. Besteht der Verdacht auf einen allergischen Schock, ist schnellstmöglich der Notarzt zu verständigen. Doch bei den weitaus üblicheren oberflächigen Hautirritationen reicht es in der Regel aus, sich aus der Sonne zurückzuziehen. Bei Bedarf werden manchmal Kortisonsalben verordnet, um die Haut lokal zu behandeln, oder Antihistaminika verschrieben, um die Allergiesymptome wie Juckreiz zu verringern.
Was ist eine Sonnenallergie?
Der Begriff Sonnenallergie beschreibt keine bestimmte Erkrankung. Stattdessen ist Sonnenallergie ein umgangssprachlicher Ausdruck, hinter dem eine Gruppe verschiedener Erkrankungen steht. Dabei handelt es sich um Hauterkrankungen, die alle damit einhergehen, dass Hautirritationen entstehen, wenn das UV-Licht der Sonnenstrahlen auf die Haut trifft.
Generell reagieren Frauen häufiger mit einer Sonnenallergie auf UV-Licht als Männer. Zusätzlich kommt es vermehrt in den Sommermonaten April bis August zu allergischen Reaktionen durch Sonnenlicht, da in dieser Zeit verstärkt die Sonne scheint. Doch vor allem mit den ersten Sonnenstrahlen und den ersten Sonnenbädern reagiert die Haut empfindlich. Dies liegt daran, dass die Haut zu diesem Zeitpunkt noch nicht gebräunt ist und noch keine Gelegenheit hatte, sich an die UV-Strahlen zu gewöhnen.
Bei Sonnenallergien werden unter anderem folgende Formen unterschieden:
- Polymorphe Lichtdermatose (PLD): PLD ist die häufigste Hautreaktion bei Sonnenallergien. Die Ursache ist allerdings noch ungeklärt.
- Hautirritationen durch Photosensibilisatoren: Dazu zählen photoallergische und phototoxische Reaktionen. Manchmal wird die Haut durch bestimmte Stoffe in Kosmetikprodukten oder Arzneimitteln sensibler gegenüber Licht. In einigen Fällen sind nicht nur Substanzen in Kosmetika oder Medikamenten die Ursache, sondern auch bestimmte Pflanzenstoffe, beispielsweise Bärenklaue oder Herkulesstaude.
- Lichturtikaria (Urticaria solaris): Hierbei handelt es sich um eine schwere, aber sehr seltene Form der Sonnenallergie. Betroffene reagieren sehr schnell und sehr stark auf UV-Strahlung. Warum und wie die Reaktionen nach Sonneneinstrahlung ablaufen, ist bislang nicht geklärt.
- Sommerakne, auch Mallorca-Akne genannt: Diese Form tritt häufig bei Menschen mit zu Akne neigender oder fettiger Haut auf. Besonders während der ersten Sonnentage im Frühling und Sommer reagiert die Haut empfindlich. Hat diese sich jedoch an die Strahlungen gewöhnt, werden die Rötungen meist seltener.
Was sind Symptome einer Sonnenallergie?
In erster Linie zeichnet sich eine Sonnenallergie in allen Unterformen durch eine durch UV-Strahlen veränderte Hautoberfläche aus. Meist rötet sich die sonnenexponierte Stelle und beginnt zu jucken. Die am häufigsten betroffenen Körperstellen sind jene, die nicht durch Kleidung geschützt sind. Also beispielsweise Arme, Dekolleté oder T-Shirt-Ausschnitt, Nacken und Gesicht.
Jede Unterform ist zusätzlich durch bestimmte Merkmale charakterisiert:
- Polymorphe Lichtdermatose (PLD): Die polymorphe (vielgestaltige) Lichtdermatose äußert sich bei jedem anders. Die irritierte Hautstelle ist entweder nur gerötet oder juckt – manchmal bilden sich kleine Meist tritt die Veränderung innerhalb von wenigen Stunden auf, sie kann sich aber auch noch einige Tage nach dem Aufenthalt in der Sonne entwickeln.
- Hautirritation durch Photosensibilisatoren: Die Symptome sind wie bei einem Sonnenbrand gerötete Haut und zu Teilen auch ein brennender Schmerz. Je nach Substanz, die ursächlich für die phototoxische oder photoallergische Reaktion ist, kommt es bereits direkt während der Sonneneinstrahlung oder erst einige Stunden oder Tage danach zu Beschwerden. Hautreaktionen nach Kontakt mit Pflanzen äußern sich auf der Haut örtlich begrenzt: Häufig verlaufen die Rötungen auf der Haut streifig, nämlich so wie die Pflanzenfasern die Körperstellen gestreift haben.
- Lichturtikaria: Die Lichturtikaria ist eine extreme Form der Sonnenallergie. Die Symptome treten meist innerhalb von Minuten auf, sobald die Haut Sonnenlicht ausgesetzt ist. In der Regel klingen die Beschwerden auch schnell nach 30 bis 60 Minuten ab, wenn die Sonne gemieden wird. Meist sind die Beschwerden intensiver, je mehr freie, ungeschützte Haut der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Zu den typischen Symptomen einer Lichturtikaria zählen Rötungen, Blasen, Quaddeln und Gibt es Anzeichen von Übelkeit und Erbrechen, ist es in jedem Fall ratsam, einen Arzt aufzusuchen. In seltenen, sehr schweren Fällen kommt es zu einem anaphylaktischen Schock (allergischer Schock), der lebensbedrohlich ist und sofortige ärztliche Behandlung erfordert.
- Sommerakne: Sommerakne, auch Mallorca-Akne genannt, zeichnet sich durch Hautirritationen aus, die vor allem zu Beginn der Sommerzeit auftreten. Mehrheitlich Menschen mit fettiger oder zu Akne neigender Haut entwickeln Beschwerden. Meistens treten ein paar Tage nach dem ersten Sonnen akne-ähnliche Pusteln auf, die stark jucken.
Wie entsteht eine Sonnenallergie?
Die Antwort auf diese Frage ist noch nicht im Detail geklärt. Je nach Unterform gibt es unterschiedliche Wissensstände. Während bei den polymorphen Lichtdermatosen noch kaum Klarheit über die Entstehungsgründe besteht, gibt es Hinweise darauf, wie Photosensibilisatoren den Körper beeinflussen.
Prinzipiell lässt sich sagen, dass ein Photosensibilisator eine Substanz ist, auf die der Körper in Verbindung mit UV-Strahlung reagiert. Er ruft entweder eine photoallergische oder phototoxische Reaktion hervor. Letzteres beschreibt die Tatsache, dass als Reaktion auf die aufgenommene Substanz die Lichtempfindlichkeit der Haut gesteigert wird. Folglich entwickelt sich schneller ein Sonnenbrand. Bei einer photoallergischen Reaktion hingegen verbindet sich der aufgenommene Stoff mit einem körpereigenen Protein. Auf diese Weise bildet sich ein Antigen, das das Immunsystem aktiviert. Gelangt derselbe Stoff erneut auf die Haut, erkennt das Immunsystem diesen sofort und bekämpft ihn. Durch die typischen Symptome dieser Form der Sonnenallergie zeigt sich, dass das Immunsystem aktiv ist.
Mit einer Sonnenallergie werden oft Bilder von Kindern assoziiert, die hinter speziellen Fensterscheiben leben und nur bei Dunkelheit das Haus verlassen. Die umgangssprachlich Mondscheinkinder genannten Betroffenen haben allerdings keine Sonnenallergie im klassischen Sinne, sondern meist eine andere Grunderkrankung. Erbkrankheiten wie die erythropoetische Protoporphyrie (EPP) oder Xeroderma pigmentosum sind sehr seltene und sehr schwere Erkrankungen, denen oft ein Gendefekt zugrunde liegt. Betroffenen Menschen fehlt ein bestimmtes Enzym, wodurch sich im Körper manche Stoffe so stark anreichern, dass die Haut sehr empfindlich gegenüber UV-Strahlung ist. Daher ist es bei beiden Erkrankungen wichtig für die Betroffenen, sich konsequent vor dem Sonnenlicht zu schützen, zum Beispiel durch spezielle Kleidung oder Fensterglas, das mit einer UV-Schutzfolie beklebt ist.
Wie wird die Diagnose Sonnenallergie gestellt?
Grundlage der Diagnose ist in der Regel ein ausführliches Arztgespräch (Anamnese), in dem alle Beschwerden geschildert werden. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, wie lange und wie intensiv die Symptome sind. Wenn zum Zeitpunkt des Arztbesuchs sichtbare Hautirritationen bestehen, wird der Arzt sich diese in der Regel anschauen. In vielen Fällen äußert der Arzt dann bereits aufgrund der Art der Reaktion einen Verdacht. Um die Diagnose zu bestätigen und spezifisch abzuklären, welche Art der Sonnenallergie vorliegt, stehen verschiedene Tests zur Verfügung:
- 1. Photoprovokationstest: Ein Photoprovokationstest wird vor allem genutzt, um polymorphe Lichtdermatosen zu diagnostizieren. Dabei wird die innere Oberarmseite mit UV-Strahlen in steigender Intensität Auf diese Weise wird bestimmt, bei welcher Lichtdosis erste Anzeichen eines Sonnenbrands entstehen. Anschließend wird unterhalb dieser Dosisgrenze eine einzelne Hautstelle über mehrere Tage bestrahlt. Entwickeln sich daraufhin Beschwerden, spricht die Reaktion für eine Sonnenallergie.
Um phototoxische Reaktionen festzustellen, wird der gleiche Test mit der infrage kommenden Substanz durchgeführt. Diese wird auf die bestrahlte Hautpartie aufgetragen.
- 2. Photo-Patch-Test (Epikutan-Test): Der Photo-Patch-Test dient dazu, die photoallergische Reaktion zu überprüfen. Beim Diagnosetest werden die Substanzen, die infrage kommen, auf zwei Stellen am Rücken Nach 24 Stunden Einwirkzeit wird eine der zwei Stellen mit UV-Licht bestrahlt. Reagiert nur die bestrahlte Stelle, liegt wahrscheinlich eine Sonnenallergie vor. Allerdings kommen oft so viele verschiedene Substanzen infrage, dass es häufig nicht möglich ist, die genaue Ursache zu definieren.
- 3. Biopsie: Wenn die Hautveränderungen über eine lange Zeit bestehen bleiben, wird ein kleines Stück Haut per Schnitt entfernt. Diese Gewebeprobe (Biopsie) wird dann an Fachärzte (Pathologen) geschickt und unter dem Mikroskop
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Wie wird eine Sonnenallergie behandelt?
Nach aktuellem Stand ist es nicht möglich, die Sonnenallergie durch eine spezifische Therapie zu heilen. Stattdessen werden die Symptome durch gezielte Maßnahmen behandelt.
Bei schweren Rötungen, Schwellungen oder Pusteln verschreibt der Arzt Kortisonsalben, die auf die betroffenen Hautareale aufgetragen werden. Unter Umständen werden auch Antihistaminika verschrieben, die meist als Tablette eingenommen werden. Dabei handelt es sich um ein Allergiemittel, das antientzündlich wirkt und oft den Juckreiz mildert.
In vielen Fällen ist jedoch keine medikamentöse Behandlung notwendig. Bei der polymorphen Lichtdermatose bilden sich die Symptome häufig von selbst zurück. In der Regel verläuft die Abheilung folgenlos, sodass sich keine Narben bilden.
Was können Sie selbst bei einer Sonnenallergie tun?
Wenn sich erste Anzeichen einer Sonnenallergie auf der Haut bemerkbar machen, ist es wichtig, so schnell wie möglich aus der Sonne zu gehen, Schatten aufzusuchen und die Sonne möglichst zu meiden.
Damit die Beschwerden gar nicht erst entstehen, gibt es verschiedene vorbeugende Maßnahmen. Dazu gehören unter anderem:
- Kein ausgiebiges Sonnenbad nehmen, sondern gerade zu Beginn der Sommertage nur kurz in der Sonne aufhalten, damit sich die Haut mit der Zeit an die Strahlung gewöhnt
- Bei Aufenthalt in der Sonne die Haut möglichst durch geeignete Kleidung schützen
- Freie Hautpartien gut mit Sonnenschutz einreiben
- Bei Sonnenallergie mit Einfluss von Photosensibilisatoren die auslösende Substanz nicht benutzen
Veröffentlicht am: 26.02.2025
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ICD Code(s)
ICD Codes sind Internationale statistische Klassifikationen der Krankheiten zu finden z.B. auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder Ärztebriefen. Die Zuordnung basiert auf dem Diagnoseschlüssel ICD-10 BMSGPK 2022 (März 2022)
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Quellen
[1] Gesundbund.de Polymorphe Lichtdermatose. https://gesund.bund.de/icd-code-suche/l56-4
[2] Gesundheit.gv.at. Sonnenallergie. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/allergie/liste/sonnenallergie.html
[3] Ärzteblatt.de. Lichtdermatosen. https://www.aerzteblatt.de/archiv/81074/Lichtdermatosen
[4] Neumann, NJ; Schauder, S.: Phototoxische und photoallergische Reaktionen. Akt Dermatol 2018; 44: 44–48 https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-121208.pdf
[5] Epnet. European Porphyria network. https://porphyria.eu/en/content/erythropoietic-protoporphyria-epp-and-x-linked-erythropoietic-protoporphyria-xlp
[(6] Gesundheitsinformation.de. Xeroderma Pigmentosum. https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/xeroderma-pigmentosum.html
[7] Bundesamt für Strahlenschutz. Wie wirkt UV-Strahlung. https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/einfuehrung/einfuehrung.html
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