Trockene Augen – was hilft?

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Als trockenes Auge oder Sicca-Syndrom wird eine Benetzungsstörung bezeichnet, bei der die Augenoberfläche mit zu wenig Tränenflüssigkeit versorgt wird. Dies kann sowohl aus einer zu geringen Tränenproduktion als auch aus einer zu starken Verdunstung des Tränenfilms auf dem Auge resultieren.
Die Versorgung der Augen mit ausreichend Tränenflüssigkeit ist aber wesentlich für den Schutz und die Versorgung des Auges und damit entscheidend für das sorgenfreie Funktionieren unseres Sehorgans. Ist die Flüssigkeitsversorgung mangelhaft, kann dies zu unangenehmen Beschwerden bis hin zu ernsthaften Erkrankungen der Augen führen.
Was sind Symptome von trockenen Augen?

Trockene Augen können sich durch eine Reihe teilweiser unangenehmer Begleiterscheinungen äußern. Zu den häufigsten Symptomen trockener Augen zählen
- gerötete Augen
- tränende Augen
- verklebte Augen
- geschwollene Augenlider
- Schmerzende Augen
- Brennen oder Kratzen der Augen
- Druck auf den Augen
- müde und empfindliche Augen
In einigen Fällen kann ein trockenes Auge auch zu einer spürbaren Beeinträchtigung der Sehfähigkeit führen.
Was sind mögliche Ursachen für trockene Augen?
Unser Auge wird unablässig mit verschiedenen Tränenflüssigkeiten benetzt, die in den Drüsen produziert und durch das Blinzeln der Augenlider auf der Oberfläche verteilt werden. Auf diese Weise bildet sich ein Tränenfilm durch den sowohl die Bindehaut und als auch die Hornhaut vor Austrocknung geschützt und mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.
Der Tränenfilm besteht aus drei verschiedenen Schichten. Ist der Tränenfilm in seiner Zusammensetzung verändert oder ist er beschädigt, wird das Auge nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und ist gegenüber Umwelteinflüssen schlechter geschützt.
Trockene Augen als Begleiterscheinung ernsthafter Erkrankungen
Trockene Augen stellen nicht immer ein isoliertes Leiden dar. In einigen Fällen kann sich hinter trockenen Augen eine ernsthafte chronische Erkrankung verbergen. So können trockene Augen schon bei Kindern im Zusammenhang mit Diabetes, Schilddrüsendysfunktion, Neurodermitis, Allergien und einer Vielzahl von immunologischen Erkrankungen auftreten. Auch Rheuma und entzündliche Gefäßerkrankungen können trockene Augen als Begleiterscheinung mit sich bringen.
Medikamenteneinnahme als mögliche Ursache für trockene Augen
Trockene Augen können nicht nur als Begleiterscheinung bestimmter Erkrankungen, sondern auch als Nebenwirkung einiger Medikamente auftreten. Zu Arzneistoffen, die bekanntermaßen bei einer Einnahme über einen längeren Zeitraum teilweise trockene Augen verursachen können, gehören unter anderem bestimmte
- Psychopharmaka (Neuroleptika, Antidepressiva)
- Schlafmittel
- Schmerzmittel (Acetylsalicylsäure)
- Antihistaminika
- Beta-Blocker
- Hormone (Östrogene)
Diese Liste ist weder vollständig noch sind trockene Augen eine notwendige Folge der Einnahme dieser Mittel. Um sicherzugehen, dass in Ihrem Fall keine medikamentöse Ursache hinter den trockenen Augen steckt, überprüfen Sie die Liste der Nebenwirkungen all Ihrer derzeitigen Medikamente auf entsprechende Hinweise und sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt oder Ihrer Augenärztin über deren Einnahme.
Störungen der Funktion der Meibomdrüsen
Die wahrscheinlich häufigste Ursache für trockene Augen ist eine Störung der sogenannten Meibomdrüsen. Die Meibomdrüsen produzieren die Fettschicht des Tränenfilms, die das Verdunsten der Tränenflüssigkeit verhindert. Sind die Drüsen verklebt oder verstopft kann dies eine falsche Zusammensetzung des Tränenfilms zur Folge haben. Die Tränen laufen dann seitlich an den Augen ab oder verdunsten vorzeitig.
In manchen Fällen geht eine Verstopfung der Drüsen mit einer Entzündung des Lidrandes einher durch welche die Beschwerden verstärkt werden können.
Weitere mögliche Ursachen und Risiken
Mit zunehmendem Alter wird meist weniger Tränenflüssigkeit produziert. Daher sind ältere Menschen öfter von trockenen Augen betroffen als jüngere. Statistisch leiden zudem Frauen häufiger an trockenen Augen als Männer. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass Östrogene die Produktion der Tränenflüssigkeit stören können. Im Gegensatz zu Östrogenen wirken sich Androgene positiv auf die Funktion der Drüsen aus. Daher kann ein Androgenmangel ebenfalls zu trockenen Augen führen. Besonders mit dem Einsatz der Wechseljahre steigt daher das Risiko für trockene Augen bei Frauen.
Auch äußere Bedingungen und Umwelteinflüsse können trockene Augen verursachen oder begünstigen. Zu den wichtigsten äußeren Einflussfaktoren zählen
- Lange Bildschirmarbeit
- trockene und zu warme Raumluft
- Rauch und Abgase
- Klimaanlagen
- Zugluft
- Kontaktlinsen
- Verletzungen und Entzündungen am Auge
Wann sollte man mit trockenen Augen zum Arzt?
Spätestens wenn die Sehfähigkeit eingeschränkt ist, sollte dringend eine augenärztliche Praxis aufgesucht werden. Eine Abklärung durch einen Augenarzt oder eine Augenärztin ist stets notwendig, wenn die Augen schmerzen oder die Beschwerden regelmäßig auftreten. Denn nur ein Augenarzt oder eine Augenärztin ist in der Lage, eine genaue Diagnose zu stellen, ernsthafte Erkrankungen zu erkennen oder auszuschließen und so die tatsächlichen Ursachen einzugrenzen und festzustellen.
Trockene Augen: was hilft?
Erst wenn Klarheit über Diagnose und Ursachen herrscht, kann eine zielführende Behandlung beginnen. Eine medikamentöse Behandlung, etwa bei einer Entzündung, sollte allerdings immer nur durch einen Augenarzt oder eine Augenärztin veranlasst und in enger Abstimmung mit diesen durchgeführt werden.
Welche Hausmittel können bei trockenen Augen helfen?
Sollten Sie nur hin und wieder, etwa nach langer Arbeit am Bildschirm, unter trockenen Augen leiden, kann ein Griff zu bewährten Hausmitteln eine gute Wahl sein. Diese helfen zwar in der Regel nicht, die Ursache zu beseitigen. Sie können aber die Begleitbeschwerden deutlich lindern.
Allgemein gilt: Es sollte stets ausreichend getrunken werden, denn dadurch kann der Entstehung trockener Augen vorgebeugt werden.
Um brennende und gereizte Augen zu beruhigen, können Sie auf eines der folgenden Hausmittel zurückgreifen. Hierzu sollten Sie sich jeweils entspannt auf den Rücken legen.
- Platzieren Sie frische Gurkenscheiben für 5 bis 10 Minuten auf die geschlossenen Augen. Diese geben Ihre Flüssigkeit an die Augen ab und wirken beruhigend.
- Tragen sie Quark (bei Zimmertemperatur) in kleinen Portionen auf beide Augenlider auf und lassen Sie ihn für etwa 10 Minuten einwirken. Waschen Sie Ihre Augen anschließend mit frischem Wasser ab. Auch diese Methode verspricht Entspannung für die Augen.
- Brühen Sie zwei Beutel mit schwarzem Tee auf. Lassen Sie diese kurz ziehen und abkühlen. Legen Sie die Beutel dann für 5 bis 10 Minuten auf beide Augen. Die im Tee enthaltenen Stoffe (Antioxidantien) fördern die Befeuchtung der Augen.
- Legen Sie sich ein mit Wasser befeuchtetes Tuch auf die Augen. Sie können hierfür zusätzlich ein paar Tropfen Kamillenextrakt in das Wasser geben, um deren entspannende und beruhigende Wirkung zu nutzen.
Die Tränenproduktion lässt sich durch häufiges Augenzwinkern anregen und der Tränenfilm besser verteilen. Zwischendurch können zu diesem Zweck zusätzlich geschlossene Augenlider leicht mit den Fingern massiert werden.
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Flüssigkeitsmangel durch künstliche Tränen ausgleichen
In leichteren Fällen des Sicca-Syndroms hilft der Einsatz von Tränenersatzflüssigkeit. Als Tropfen verabreicht kann diese eine mangelnde Benetzung der Augen künstlich ausgleichen und die Begleitbeschwerden trockener Augen lindern. Die Wahl geeigneter Augentropfen hängt dabei von der Art und dem Ausmaß der Benetzungsstörung ab. Einige künstliche Tränen enthalten beispielsweise Providon, einen Hilfsstoff, der die Tränenflüssigkeit verdickt und damit den Verdunstungsprozess verlangsamt. Vorsicht ist bei Augentropfen geboten, die Konservierungsstoffe enthalten, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten. Diese können bei längerer Anwendung trockene Augen geradewegs begünstigen. Auch Schädigungen der Hornhaut und allergische Reaktionen können durch Konservierungsstoffe in einigen Augentropfen ausgelöst werden.
Alternativ zur Tränenersatzflüssigkeit in Tropfenform stehen Augensalben und Augensprays zur Behandlung trockener Augen zur Verfügung. Im Gegensatz zu den Tropfen und Salben, die in den Bindehautsack der geöffneten Augen gegeben werden, werden die Sprays auf die geschlossenen Augen gesprüht. Durch das Blinzeln wird die Flüssigkeit des Sprays dann über die Lidränder auf den Augen verteilt. Auch bei Augensprays und Augensalben sollten Sie darauf achten, dass diese keine Konservierungsstoffe enthalten.
Welche homöopathischen Mittel helfen bei trockenen Augen?
Auch aus dem Bereich der Homöopathiestehen einige Präparate zur Verfügung, die bei trockenen oder gereizten Augen Besserungsmöglichkeiten versprechen.
- Aconitum napellus
- Alumina
- Arsenicum album
- Lycopodium clavatum
- Pulsatilla pratensis
- Sulphur
- Veratrum album
Neben der Homöopathie finden auch andere naturheilkundliche Verfahren, beispielsweise Akupressur, Akupunktur, Ayurveda, Schüssler Salze, Osteopathie oder Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin, bei trockenen Augen Anwendung.
Wie kann man trockene Augen vorbeugen?
Auch die richtige Pflege der Augen ist zur Vorbeugung und Behandlung trockener Augen wichtig. Reinigen Sie regelmäßig den Rand der Augenlieder, um diese von Verklebungen zu befreien und von störenden Einflüssen freizuhalten. Da der Einsatz von Kosmetik am Lidrand die Produktion und die Zusammensetzung des Tränenfilms beeinflussen kann, sollten Sie bei trockenen Augen auf Cremes und Kosmetikprodukte auf den Lidrändern verzichten.
Was sind weitere Risiken für trockene Augen?
Schließlich können ein falsches Raumklima und lange Bildschirmarbeit trockene Augen begünstigen. Sorgen Sie für ausreichende Befeuchtung der Raumluft und lüften Sie regelmäßig. Vermeiden Sie stark überhitzte oder verrauchte Räume und Zugluft. Bei längeren Arbeiten am Monitor sollten Sie regelmäßige Pausen eingelegen und Ihren Augen zuliebe immer wieder Frischluft aufsuchen.
Was sollte man mit trockenen Augen beim Tragen von Kontaktlinsen beachten?
Besonders verbreitet sind trockene Augen auch unter Kontaktlinsenträgern. Dabei können Kontaktlinsen die Probleme sowohl verstärken als auch verursachen. Röten sich die Augen beim Tragen von Kontaktlinsen oder saugen sich die Kontaktlinsen an der Augenoberfläche fest, ist Vorsicht geboten. Doch die Diagnose trockene Augen bedeutet nicht unbedingt einen Umstieg auf eine Brille. Die Wahl des richtigen Materials und eine professionelle Anpassung der Linsen können schon ausreichen, um die Probleme in den Griff zu bekommen.
Beachten Sie, dass viele weiche Kontaktlinsen überwiegend aus Wasser bestehen, das mit der Zeit verdampft. Verdampft das in den Kontaktlinsen gespeicherte Wasser, entziehen die Kontaktlinsen dem Auge Tränenflüssigkeit, um den Wasserverlust auszugleichen. Hierdurch wird das Austrocknen der Augen begünstigt. Wer nicht auf harte Kontaktlinsen ausweichen möchte, kann zum Beispiel auf Kontaktlinsen mit Silikonanteil oder auf Linsen mit Hyaluronsäure ausweichen, die den Augen weniger Flüssigkeit entziehen.
Veröffentlicht am: 07.01.2019
Letzte Aktualisierung: 19.12.2024
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Quellen
[1] Gelbe Liste Menopause: Hilfe für trockene Augen https://www.gelbe-liste.de/gynaekologie/menopause-trockene-augen
[2] Hilfe bei trockenen Augen: Ernährung bei trockenen Augen https://www.hilfe-bei-trockenen-augen.de/tipps-gegen-trockene-augen/ernaehrung-bei-trockenen-augen/
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