Bauchschmerzen - Mögliche Ursachen und Behandlung

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Bauchschmerzen sind ein häufiges Symptom, das die meisten von uns schon einmal erlebt haben. Häufigkeit, Stärke, Art und Lokalisation der Schmerzen variieren je nach Auslöser stark. Hinter Bauchschmerzen stecken häufig harmlose Ursachen wie eine falsche Ernährung, manchmal liegen jedoch auch schwerwiegende Erkrankungen zugrunde. Das können beispielsweise Entzündungen oder Verletzungen lebenswichtiger Organe sein. Da die möglichen Auslöser der Bauchschmerzen so vielfältig sind, hängt die Behandlung stark von der jeweiligen Ursache ab. Die Behandlungsoptionen reichen von einer einfachen Ernährungsumstellung bis hin zu aufwändigen Operationen.
Was sind Bauchschmerzen?

Die allermeisten Menschen hatten im Laufe ihres Lebens schon einmal Bauchschmerzen.
Der von diesen Schmerzen betroffene Bauchraum umfasst in der Regel den Bereich zwischen Bauchwand, Wirbelsäule, Zwerchfell und Beckenknochen. Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren, Blase, Milz, Teile der Geschlechtsorgane sowie große Blutgefäße, Nerven und Muskeln befinden sich dort auf relativ engem Raum. Bei entsprechender Reizung dieser Körperteile entstehen oftmals Bauchschmerzen.
Meist ist die Ursache der Bauchschmerzen harmlos und sie verschwinden wieder von alleine. Sie lösen jedoch ein unangenehmes Gefühl aus, das das Wohlbefinden unter Umständen stark beeinträchtigt. In seltenen Fällen sind Bauchschmerzen jedoch möglicherweise auch ein Symptom lebensbedrohlicher Erkrankungen oder Verletzungen.
Wie äußern sich Bauchschmerzen?
Bauchschmerzen äußern sich auf unterschiedliche Art und Weise. In manchen Fällen verspürt man ein Ziehen, in anderen eher ein Pochen oder Stechen. Teilweise sind sie auch krampfartig. Die Schmerzen treten mal plötzlich auf und verschwinden von selbst, mal verstärken sie sich und lassen wieder nach (wellenartig). Unter Umständen halten Bauchmerzen jedoch auch länger an. Je nach Ursache sind sie häufig nur schwer eindeutig zu lokalisieren. In manchen Fällen sind die Bauchschmerzen hingegen auch eindeutig in bestimmten Bereichen zu spüren. Dann lassen sie sich zum Beispiel im Ober- oder Unterbauch, mittig, eher links oder rechts verorten.
Häufig werden Bauchschmerzen von Durchfall, Erbrechen oder Verstopfung begleitet. Bei schwerwiegenden Erkrankungen unter Umständen auch von Fieber, Schwindel oder Schock.
Was sind mögliche Ursachen von Bauchschmerzen?
Die Ursachen von Bauchschmerzen sind sehr vielfältig. Häufig sind die Beschwerden völlig harmlos und verschwinden auch ohne spezielle Behandlung innerhalb kurzer Zeit von selbst. Allerdings können Bauchschmerzen auch bei lebensbedrohlichen Erkrankungen das auffälligste Symptom sein.
Häufige Ursachen für Bauchschmerzen sind:
- Ernährungsfehler, beispielsweise nach einer üppigen Mahlzeit
- Psychische Ursachen beziehungsweise Stress
- Reizdarm-Syndrom
- Bei Frauen: Menstruationsbeschwerden oder Schwangerschaft
- Magensäure, zum Beispiel bei Sodbrennen oder wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt und dort zu einer Entzündung führt (Reflux-Ösophagitis)
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten, zum Beispiel Laktose - oder Fruktoseintoleranz
- Entzündungen von Magenschleimhaut und/oder Darm (Gastritis, Gastroenteritis)
- Magen-Darm-Infekte
- Harnwegserkrankungen (häufiger bei Frauen als bei Männern)
Teilweise treten die Bauchschmerzen sehr plötzlich und heftig auf. Wenn dann noch zusätzliche Symptome wie starker Durchfall, Erbrechen, Kreislaufbeschwerden oder Ohnmacht hinzukommen, sprechen Mediziner von einem akuten Bauch oder akuten Abdomen. Meist verschlechtert sich in diesen Fällen der Zustand des Betroffenen sehr rasch. Das akute Abdomen ist deutlich seltener als Bauchschmerzen mit weniger starken Symptomen. Es handelt sich hierbei um einen medizinischen Notfall, weshalb eine umgehende Behandlung durch einen Arzt oder Notarzt nötig ist. Wenn die Bauchschmerzen heftig sind, lange anhalten oder keine medizinisch unbedenkliche Ursache haben, ist es in jedem Fall ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Beispiele entsprechend harmloser Auslöser von Bauchschmerzen wären eine zu üppige Mahlzeit, ein Stressereignis wie eine wichtige bevorstehende Prüfung oder wenn sie bei jeder Menstruation auftreten.
Mögliche Ursachen für ein akutes Abdomen sind unter anderem:
- Bauchfellentzündung (Peritonitis)
- Verletzungen der Bauchwand oder im Bauchraum liegender Organe
- Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- Darmverschluss (Ileus)
- Verlegung der Gallen- oder Harnwege durch Steine (Harnsteine, Gallensteine )
- Durchbruch eines Magen- oder Zwölffingerdarm-Geschwürs (Ulcus ventriculi/Ulcus duodeni)
- Eierstock- oder Hodendrehung (Torsion)
- Eingeklemmter Leistenbruch (Hernia inguinalis)
- Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
- Entgleister Diabetes mellitus
- Nierenversagen (Urämie)
Wie werden Bauchschmerzen diagnostiziert?
Bauchschmerzen haben viele mögliche Ursachen, die von medizinisch harmlosen Erkrankungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen können. Das gestaltet es unter Umständen selbst für einen Arzt schwierig, der Ursache der Beschwerden auf den Grund zu kommen.
Am Anfang steht ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch, die sogenannte Anamnese. Dabei fragt der Arzt unter anderem, wie lange die Beschwerden schon bestehen und in welcher Form beziehungsweise Häufigkeit diese auftreten. Außerdem ist es wichtig, zu wissen, ob es offensichtliche Ursachen oder bekannte Vorerkrankungen gibt und ob sie genau zu lokalisieren sind. Weiterhin erkundigt sich der behandelnde Mediziner, ob zusätzlich weitere Symptome wie beispielsweise Durchfall, Erbrechen oder Fieber auftreten. Auch Informationen zu Ernährungsgewohnheiten, Lebensumständen, Stuhlgang, Wasserlassen und Entwicklung des Körpergewichts sind in vielen Fällen hilfreich.
Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung. Hierbei tastet, hört und klopft der Arzt zum Beispiel den Bauch des Patienten ab.
Eine anschließende Blutuntersuchung kann Hinweise auf Organerkrankungen oder Stoffwechselstörungen liefern. Bei Frauen im gebärfähigen Alter wird gegebenenfalls ein Schwangerschaftstest durchgeführt. Bei langanhaltenden Durchfällen kommt unter Umständen eine Stuhluntersuchung in Frage.
An bildgebenden Verfahren findet in erster Linie eine Ultraschall-Untersuchung Anwendung. Je nach Verdachtsdiagnose werden aber auch Röntgen, Kontrastmittelröntgen, Computer-Tomografie (CT), Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) oder endoskopische Untersuchungen eingesetzt. Im Rahmen einer endoskopischen Untersuchung können bei Bedarf auch kleine Gewebeproben (Biopsien) entnommen und im Labor untersucht werden. Diese Untersuchung erfolgt in der Regel in einer Fachpraxis für Gastroenterologie.
Auch nach Einsatz aller diagnostischen Verfahren bleibt bei etwa einem Drittel der Fälle die Ursache der Bauchschmerzen unklar.
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Wie werden Bauchschmerzen behandelt?
Die Behandlung richtet sich stark nach der jeweiligen Ursache. In einigen Fällen lassen sich die Schmerzen (beziehungsweise deren Auslöser) mit Medikamenten wie Antibiotika und/oder Schmerzmitteln behandeln. Dies ist zum Beispiel bei einer bakteriellen Blasenentzündung der Fall.
Bei schweren Erkrankungen sind häufig Operationen nötig, beispielsweise bei eingeklemmten Leistenbrüchen, einem Darmverschluss oder durchbrechenden Geschwüren. Auch Verlegungen der Harnwege oder Gallengänge durch entsprechende Steine erfordern meist einen endoskopischen oder chirurgischen Eingriff.
Massive Stoffwechselstörungen bedürfen meist einer intensiven Behandlung mit Medikamenten, Infusionen und gegebenenfalls einer Blutwäsche (Dialyse oder Apherese). Solche Störungen kommen zum Beispiel bei Nierenversagen oder einem entgleisten Diabetes mellitus vor.
Was können Sie selbst bei Bauchschmerzen tun?
Bei ernährungsbedingten Bauchschmerzen empfiehlt es sich, die Essgewohnheiten entsprechend umzustellen. Eine fettarme, ballaststoffreiche Ernährung bildet dabei die Grundlage. Außerdem sollte auf den Verzehr unverträglicher Nahrungsmittel verzichtet werden. Schließlich beugen auch häufigere, dafür aber weniger umfangreiche Mahlzeiten Bauchschmerzen vor.
Bei leichten Magen-Darm-Infekten helfen unter Umständen Bettruhe und eine Schonkost. Diese kann zum Beispiel aus gegartem Gemüse, leicht verdaulichen Kohlenhydraten und fettarmem Fleisch bestehen. Sie sollte insgesamt möglichst fettarm sein und keine Rohkost beinhalten. Auch das Wärmen der betroffenen Region mithilfe einer Wärmflasche oder Getränken kann Linderung verschaffen. Bei leichten Beschwerden sorgt unter Umständen der Genuss von Anis-, Kamillen- Ingwer- oder Fencheltee für eine Schmerzlinderung.
Bei Problemen mit Sodbrennen oder Reflux-Krankheit empfiehlt es sich, auf Rauchen, Kaffee, Tee und Kakao zu verzichten. Auch zucker- und fettreiche Nahrung sowie scharfe Gewürze sollten weitgehend gemieden werden. Durch die Anwendung von Antazida oder H2-Blockern lassen sich die Beschwerden vermindern, indem weniger Magensäure produziert wird. Sie sind in der Apotheke erhältlich, allerdings nicht zur dauerhaften Anwendung bestimmt. Wenn die Beschwerden länger als zwei Wochen anhalten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Veröffentlicht am: 23.03.2023
Quellen
[1]: Internisten im Netz: „Bauchschmerzen“ unter www.internisten-im-netz.de/krankheiten/bauchschmerzen/ (letzter Abruf: 06.03.2023)
[2]: Viniol, A. et al: Studies of the symptom abdominal pain--a systematic review and meta-analysis. Fam Pract. 2014 Oct;31(5):517-29. doi:10.1093/fampra/cmu036.
[3]: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch online. Akutes Abdomen (Stand 04.2020). https://www.pschyrembel.de/akutes%20Abdomen/K01DF/doc/ (letzter Abruf 06.03.2023)
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