Brüchige Fingernägel - Ursachen und Behandlung
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Brüchige Fingernägel können verschiedene Ursachen haben. Dabei zeigt die Praxis, dass sie häufig eher harmloser Natur sind und die Betroffenen es vielfach selbst in der Hand haben, die unästhetisch veränderten Hornplatten zu vermeiden. Hierfür reicht es oft schon aus, das eigene Verhalten zu ändern, indem man zum Beispiel seltener die Hände wäscht, weniger Nagellack und Nagellackentferner verwendet oder auf entfettende Substanzen verzichtet. Allerdings können auch schwerwiegendere Gründe zu brüchigen Fingernägeln führen – darunter Vitamin- oder Mineralstoffmängel sowie manche Grunderkrankungen. In diesen Fällen ist es sinnvoll, sich in die Hände eines Arztes zu begeben.
Wie äußern sich brüchige Fingernägel?
Brüchige Fingernägel können sich ganz unterschiedlich darstellen. Meist sind sie daran zu erkennen, dass sie splittern oder spröde sind sowie dünn oder weich. Ärzte unterscheiden zwischen Nägeln, die lamellenartig absplittern (Onychoschisis), und solchen, die sich längsfaserig aufsplittern (Onychorrhexis). Fingernägel, die sich derart präsentieren, wirken nicht nur ungepflegt, sondern können auch ärgerlich sein, etwa wenn man damit an der Kleidung hängenbleibt und Fäden herauszieht.
Was verursacht brüchige Fingernägel?

In vielen Fällen haben brüchige Fingernägel eine harmlose Ursache, die sich meist leicht abstellen lässt. Hierzu zählt zum Beispiel häufiges Händewaschen oder der Umgang mit entfettenden Substanzen wie beispielsweise Seifen, Säuren und Laugen, Wasch- und Reinigungsmitteln. Auch Frauen, die oft Nagellack und Nagellackentferner verwenden, laufen Gefahr, brüchige Fingernägel zu bekommen. Dies riskiert ebenso, wer seine Fingernägel mit einem Knipser kürzt, denn durch den Druck auf den Nagel kann dessen Struktur verletzt werden. Aus diesem Grund raten Experten auch davon ab, Nägel grob zu feilen. Als Auslöser kommen zudem künstliche Nägel in Betracht, weil sie die Hornschicht beeinträchtigen können. Gleiches gilt auch für Nagelgel-Farben, die im Rahmen der Maniküre zum Einsatz kommen.
Nicht selten steckt auch ein Mangelzustand hinter brüchigen Nägeln, etwa dann, wenn bestimmte Mineralstoffe, Spurenelemente oder Vitamine fehlen. Dies sind:
- Kalzium
- Eisen
- Vitamin-A
- Vitamin-B-Komplex, darunter Vitamin-B12 (Cobalamin)
- Vitamin C
- Folsäure
- Biotin
- Parathormon
Allerdings können brüchigen Fingernägeln auch ernsthaftere Erkrankungen zugrunde liegen:
Schilddrüsenerkrankungen.
Sowohl eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) als auch eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse kann sich auf die Nägel niederschlagen und sie brüchig werden lassen.
Krebserkrankungen
Außerdem treten sie häufig bei Menschen auf, die sich einer Chemotherapie unterziehen mussten. Der Grund ist, dass Nägel von schnell wachsenden Hautzellen gebildet werden und Chemotherapeutika genau solche Zellen angreifen.
Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)
Eine Rheumatoide Arthritis kann ebenfalls zu brüchigen Fingernägeln führen.
Arzneimittelnebenwirkungen
Manche Medikamente entziehen dem Körper als Nebenwirkung Vitamine und Mineralstoffe, was sich häufig auch auf die Nägel auswirkt. Dies betrifft unter anderem Antibiotika sowie Mittel gegen Epilepsie oder Diabetes mellitus.
Nagelpilz
Auch Nagelpilz kann mit brüchigen Fingernägeln einhergehen. Manchmal steckt ein geschwächtes Immunsystem dahinter, sehr viel häufiger aber tritt Nagelpilz bei Menschen auf, die ständig feuchte Hände haben wie zum Beispiel Reinigungskräfte.
Wann zum Arzt bei brüchigen Fingernägeln?
Häufig sind brüchige Fingernägel erstmal kein Grund zur Sorge. Bleibt das Phänomen jedoch über einen längeren Zeitraum bestehen, kann es ratsam sein, eine Praxis aufzusuchen, um die Ursache abklären zu lassen. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass sich eine ernsthafte Erkrankung dahinter verbirgt.
Was macht der Arzt bei brüchigen Fingernägeln?
Ein Arztbesuch beginnt typischerweise mit einem ausführlichen Anamnesegespräch. Dieses nutzt der Mediziner, um zu erfahren, an welchen Vorerkrankungen der Betroffene gegebenenfalls leidet. Außerdem will er wissen, welche Beschwerden genau vorliegen, und ob die Person beispielsweise Fieber hat oder unter Gewichtsverlust oder Haarausfall leidet. Auch Informationen, an welche die Betroffenen meist nicht auf Anhieb denken, sind für eine korrekte Diagnose mitunter entscheidend. So kann es sein, dass sich der Arzt beispielsweise dafür interessiert,
- ob die Nägel einen Schlag abbekommen haben,
- die Nägel häufig Putz- und Lösungsmitteln ausgesetzt sind oder
- im Rahmen der kosmetischen Nagelpflege Substanzen wie Nagellack oder Nackellackentferner verwendet werden.
Sobald alle Fragen geklärt sind, folgt eine gründliche Untersuchung der Finger- und eventuell auch der Zehennägel, um sich ein umfassendes Bild von den optischen Veränderungen zu machen.
Einem möglichen Vitamin- oder Mineralstoffmangel kommt der Arzt am ehesten mit Hilfe einer Blutuntersuchung auf die Spur. Hat sich der Verdacht erhärtet, sollte die betreffende Person die Ernährung umstellen beziehungsweise so anpassen, dass der Körper wieder alle notwendigen Nährstoffe erhält. Manchmal kann es zudem hilfreich sein, für eine gewisse Zeit zusätzlich Nahrungsergänzungspräparate einzunehmen.
Erforderlich ist eine Blutprobe auch, um eine vermutete Grunderkrankung nachzuweisen, zum Beispiel eine Schilddrüsenunter- oder Überfunktion oder eine Rheumatoide Arthritis. In diesen Fällen kann es sein, dass der Hausarzt den Betreffenden gleich an einen entsprechenden Fachkollegen überweist. Für den Nachweis einer Pilzinfektion bedarf es lediglich einer kleinen Probe des geschädigten Nagels. Bestätigt sich die strong>Pilzinfektion, muss sie zwingend behandelt werden, da sie in der Regel nicht von selbst wieder weggeht und auf andere Nägel übergehen kann. Bewährt haben sich für diesen Zweck transparente Lacke mit pilztötenden Wirkstoffen, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind.
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Was können Sie selbst bei brüchigen Fingernägeln tun?
Es gibt viele Möglichkeiten, brüchigen Fingernägeln vorzubeugen beziehungsweise mitzuhelfen, ihren ursprünglichen, gesunden Zustand wieder herzustellen:
- Vermeiden Sie allzu häufiges Händewaschen und verwenden Sie anschließend eine Creme, die Hände und Nägel intensiv pflegt.
- Sinnvoll sind auch spezielle Nagelöle oder -cremes, die zweimal täglich aufgetragen werden. Sie wirken nicht nur brüchigen Nägeln entgegen, sondern stärken auch die Festigkeit der Hornplatten.
- Brüchige Fingernägel reagieren zudem gut auf Ölbäder und Packungen für die Hände.
- Wer viel mit Wasser hantiert, wie beispielsweise Reinigungskräfte oder Küchenmitarbeiter, sollte stets Arbeitshandschuhe tragen, um den Kontakt mit dem nassen Element zu reduzieren. In diese lassen sich zusätzlich Baumwollunterziehhandschuhe einbringen, die den Schweiß aufsaugen und so für ein trockenes Klima sorgen, das die Nägel nicht angreift.
- Achten Sie darauf, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Davon profitiert nicht nur Ihre Gesundheit allgemein, es reduziert auch das Risiko, einen Vitamin- oder Vitalstoffmangel zu entwickeln.
- Am schonendsten kürzen Sie Ihre Nägel mit einer Sandblattfeile. Verzichten Sie darauf, grobe Feilen oder Knipser zu verwenden, da diese die Nägel schädigen können. Sollten Sie eine Nagelschere verwenden, gehen Sie behutsam damit vor, um den Nagel nicht zu verletzen.
- Widerstehen Sie dem Impuls, Nägel abzubeißen oder Nagelteile abzureißen, da Sie Ihren Nägeln damit Schaden zufügen können.
- Da das Nagelhäutchen empfindlich ist, sollten Sie es niemals gewaltsam zurückschieben.
- Manche Betroffenen berichten, dass Sie gute Erfahrungen mit speziellen Lacken aus der Apotheke gemacht haben. Diese versorgen die angegriffenen Nägel mit Mineralstoffen und festigen sie gleichzeitig.
Veröffentlicht am: 09.09.2024
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Quellen:
[1] Pschyrembel. Nagel. https://www.pschyrembel.de/Nagel/K0EV3
[2] Pschyrembel. Hypokalzämie. https://www.pschyrembel.de/Hypokalz%C3%A4mie/K0AE2/doc/
[3] IQWiG. Nagelpilz. https://www.gesundheitsinformation.de/nagelpilz.html
[4] IQWiG. Wie sind die Nägel aufgebaut? https://www.gesundheitsinformation.de/wie-sind-die-naegel-aufgebaut.html
[5] Nagelveränderungen. Deximed in Kooperation mit DEGAM. https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/patienteninformationen/was-kann-das-sein/nagelveraenderungen#welche-nagelveranderungen-gibt-es-dystrophische-nagel
[6] Altmeyer P. Dermatologie Enzyklopädie. Nagelerkrankungen (Übersicht). Springer 2019 https://www.altmeyers.org/de/dermatologie/nagelerkrankungen-ubersicht-2673
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