Geschwollene Füße - Ursachen und Tipps

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Geschwollene Füße sind weit verbreitet und betreffen beide Geschlechter. Meistens sind sie harmlos und die Schwellung geht von selbst wieder zurück. Doch es gibt auch Organerkrankungen, die dicke Füße verursachen, ebenso wie Übergewicht, Medikamente und Alkohol. Sind geschwollene Füße ein wiederkehrendes Phänomen, verfärben sie sich oder schmerzen, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Die Therapie richtet sich stets nach der Ursache. Maßnahmen, die jeder selbst durchführen kann, können dazu beitragen, die Füße wieder zu verschlanken und neuen Schwellungen vorzubeugen.
Wie äußern sich geschwollene Füße?
Geschwollene Füße erkennt man daran, dass sie plötzlich verdickt sind und der Fußumfang mehr oder weniger stark zugenommen hat. Je nach Ursache sind beide Füße oder nur ein Fuß betroffen. Oft spannt die Haut und es stellt sich ein gewisses Schweregefühl ein. Zudem können sich die verdickten Stellen warm anfühlen und mitunter schmerzen.
Was verursacht geschwollene Füße?
Dicke Füße können sehr unterschiedliche Gründe haben, sind aber immer ein Hinweis darauf, dass sich Flüssigkeit im Gewebe eingelagert hat. Die medizinische Bezeichnung dafür lautet Ödem.
Leichte Schwellungen gehen meist von selbst wieder weg und zeigen sich häufig, wenn man zum Beispiel tagsüber zu viel gesessen oder gestanden hat. Auch während eines Fluges kann es aufgrund des langen Sitzens im Flugzeug zu einem Anschwellen kommen. Dies rührt daher, dass sich zum einen aufgrund der dünnen Luft in der Kabine die Blutzirkulation verlangsamt und zum anderen das Blut durch die Schwerkraft in die Füße und Beine sackt. Auch Krampfadern oder große Hitze im Sommer lassen die Füße anschwellen. Schwangere können ebenfalls betroffen sein genau wie Frauen in den Tagen vor oder während ihrer Periode.
Darüber hinaus existieren Ursachen, die einen ernsthaften Hintergrund haben können – nämlich dann, wenn sie Folge einer Erkrankung sind. Hierzu gehören zum Beispiel:
- Venenschwäche
Das Beschwerdebild wird auch Venenklappenschwäche oder venöse Insuffizienz genannt. Es tritt auf, wenn es die Venen nicht mehr schaffen, das darin befindliche Blut vollständig zurück zum Herzen zu leiten. Infolgedessen entsteht ein Stau in den Gefäßen. Der dadurch ausgelöste Druck bewirkt, dass Flüssigkeit in das angrenzende Gewebe übertritt und sich dort einlagert. - Chronische Herzschwäche
Schwellungen der Füße können auch ein Symptom der sogenannten Rechtsherzschwäche sein. Liegt eine solche vor, ist die rechte Herzhälfte nicht mehr fähig, das aus dem Körper zurückströmende Blut zu verarbeiten. Dadurch staut es sich in den Venen, wo aufgrund des erhöhten Gefäßdrucks die flüssigen Anteile des Blutes ins Gewebe übergehen und Schwellungen verursachen. - Nierenerkrankungen
Geschwollene Füße sind manchmal auch ein Hinweis auf eine Erkrankung der Nieren, wobei häufig die Beine insgesamt betroffen sind. Hierzu zählt zum Beispiel die Nierenschwäche, die sich bis zum Nierenversagen entwickeln kann. Beim nephrotischen Syndrom indes scheidet die Niere über den Urin übermäßig viele Eiweiße aus, was dazu führt, dass sich viel Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. Gleiches gilt für die diabetische Nephropathie, bei der die Nieren infolge einer Zuckerkrankheit (Diabetes) geschädigt sind. Dicke Füße können auch das Ergebnis entzündeter Nierenkörperchen sein. - Lebererkrankungen
Es gibt verschiedene Leberkrankungen, die zu Schwellungen der Füße führen können – etwa Leberentzündungen, Leberkrebs sowie Leberzirrhose. Bei Letzterer wird das Gewebe nach und nach zerstört. Allen gemeinsam ist, dass ihnen häufig eine Fettleber vorausgeht, die durch Übergewicht, Diabetes mellitus oder Alkohol bedingt ist. Dass Lebergewebe mit der Zeit abstirbt und zu Wassereinlagerung führt, kann aber auch einer Infektion mit Hepatitisviren geschuldet sein. - Lungenerkrankungen
Ein weiterer Auslöser geschwollener Füße sind schwere Lungenerkrankungen. Hierzu zählt unter anderem das Lungenemphysem – ein chronisch fortschreitendes Leiden, bei dem die Lungenbläschen zugrunde gehen. Hierdurch kommt es unter anderem zu einem erhöhten Druck in der Lunge, der dazu führt, dass sich Blut bis ins Herz und in die Venen zurückstaut und Schwellungen im Gewebe verursacht. - Übergewicht
Zu viel Gewicht verursacht auf Dauer nicht nur zahlreiche, teilweise schwere Folgeerkrankungen, sondern auch in vielen Fällen geschwollene Füße. Der Grund ist, dass das Bauchfett die obere Hohlvene zusammenpresst und so der Rücktransport des Blutes zum Herzen nicht mehr richtig funktioniert. Zudem können Fettzellen körperweit den Blutfluss stören: Auch in diesem Fall sorgt der dadurch entstehende Druck dafür, dass in den Gefäßen Flüssigkeit ins Gewebe übertritt. - Schilddrüsenunterfunktion
Eine Schilddrüsenunterfunktion liegt vor, wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert. Dies kann viele verschiedene Symptome zur Folge haben, darunter auch geschwollene Füße und Beine. - Medikamente und Alkohol
Es gibt zahlreiche Medikamente, bei denen es als Nebenwirkung zu geschwollenen Füßen kommen kann. Dazu zählen zum Beispiel kortisonhaltige sowie kortisonfreie entzündungshemmende Präparate. Auch Mittel gegen Depressionen, Rheuma, hohen Blutdruck sowie hormonhaltige Arzneimittel im Rahmen der Empfängnisverhütung oder Wechseljahre können die Füße anschwellen lassen. Hierzu kann es auch dann kommen, wenn Entwässerungsmittel (Diuretika) oder Abführmittel (Laxativum) zu lange und ohne ärztliche Kontrolle angewendet werden. Gleiches gilt für Personen, die regelmäßig Alkohol trinken.
Wann zum Arzt bei geschwollenen Füßen?

Ärztlichen Rat einzuholen ist dann sinnvoll, wenn es tagsüber immer wieder zu geschwollenen Füßen kommt. Auch wenn sich die Haut bläulich-rötlich verfärbt, die Füße schmerzen oder sehr kalt oder warm werden, ist ein Arztbesuch ratsam. Ist nur ein Fuß verdickt oder nimmt die Schwellung an Größe zu, gilt es ebenfalls, wachsam zu sein. Schließlich könnte hinter all diesen Symptomen eine ernstere Erkrankung stecken.
Was macht der Arzt bei geschwollenen Füßen?
Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte erheben (Anamnese) und sich die Symptome schildern lassen. Danach untersucht er den Betroffenen körperlich und begutachtet den geschwollenen Bereich. Dies und das Wissen um etwaige Vorerkrankungen ermöglichen ihm oft schon, eine erste Verdachtsdiagnose zu stellen. Um ganz sicherzugehen, wird er in der Regel eine Blut- und/oder Urinanalyse anordnen. Dadurch erfährt er, ob zum Beispiel die Mineralstoffe im Blut (Elektrolyte) wie Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium in der richtigen Menge vorliegen. Ist das nicht der Fall, kann dies ein Hinweis auf eine Nierenerkrankung sein – genau wie Eiweiße im Harn.
Welche Therapie der Arzt letztlich verordnet, richtet sich nach der Ursache. Eine Venenschwäche etwa lässt sich gut mit Kompressionsstrümpfen behandeln. Gehen die geschwollenen Füße auf ein Herz- oder Nierenleiden zurück, kommen entwässernde Medikamente in Betracht. Sind dicke Füße hormonell bedingt, müssen etwa Verhütungsmittel oder Medikamente gegen Wechseljahrbeschwerden verordnet oder die Dosis angepasst werden.
Das können Sie selbst bei geschwollenen Füßen tun
Ganz gleich, aus welchen Gründen die Füße geschwollen sind: Betroffene können eine ganze Menge dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und neuen entgegenzuwirken:
- Bewegen Sie sich möglichst viel. Dies aktiviert die Muskelpumpe und sorgt dafür, dass die überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe zurück in die Venen und ins Herz gepumpt wird.
- Lassen Sie zum Beispiel die Füße kreisen und sitzen Sie aktiv, indem Sie regelmäßig verschiedene Sitzpositionen einnehmen. Stehen Sie immer mal wieder auf und gehen ein paar Schritte. Hilfreich ist auch die Venenwippe, bei der sie abwechselnd auf den Fußspitzen beziehungsweise Fersen stehen.
- Treiben Sie Sport, der gezielt die Muskelpumpe aktiviert und das Gewebe entstaut, zum Beispiel Schwimmen, Wandern oder Radfahren.
- Legen Sie Ihre Beine so oft wie möglich hoch, auch tagsüber, sofern dies Ihr Arbeitsplatz zulässt.
- Tragen Sie Kompressionsstrümpfe, um geschwollenen Füßen und Beinen vorzubeugen. Dies gilt sowohl für Menschen, die viel sitzen als auch für jene, die viel stehen müssen. Auch auf längeren Flügen beugen die Strümpfe Beschwerden wirksam vor.
- Wechselduschen mit kaltem und warmem Wasser tun nicht nur gut, sondern lassen dicke Füße auch schneller wieder abschwellen. Wirksam sind auch Kneipp`sche Anwendungen sowie Tautreten (mit nackten Füßen über taufrisches Gras laufen).
- Achten Sie auf eine salzarme Ernährung, da Lebensmittel mit viel Salz Wasser im Körper binden. Darüber hinaus empfiehlt sich der Verzehr von entwässernden Speisen wie Reis, Salatgurken, Spargel oder Melonen.
Veröffentlicht am: 22.04.2024
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Quellen
[1] IQWiG. Ursachen und Anzeichen eines Ödems. https://www.gesundheitsinformation.de/ursachen-und-anzeichen-eines-oedems.html
[2] Pschyrembel. Ödem. https://www.pschyrembel.de/%C3%96dem/K0FKR
[3] AMBOSS. Ödeme. https://www.amboss.com/de/wissen/%C3%96deme/
[4] Deutsche Gesellschaft für Lymphologie. S2k Leitlinie Diagnostik und Therapie der Lymphödeme. https://www.dglymph.de/fileadmin/global/pdfs/058-001l_S2k_Diagnostik_und_Therapie_der_Lymphoedeme_2017-05.pdf
[5] Lungenärzte im Netz. Was ist ein Lungenemphysem?
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/lungenemphysem/was-ist-ein-lungenemphysem/
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