Hitzewallungen – Ursachen und Behandlung

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Bei Hitzewallungen kommt es zu einer plötzlichen Erhöhung der Körpertemperatur, welcher der Körper vor allem durch erhöhte Schweißproduktion entgegenwirkt. Hauptursache für Hitzewallungen sind die Wechseljahre (Klimakterium), also die Zeit der hormonellen Umstellung, die mit der letzten Regelblutung einhergeht. In den meisten Fällen hören die Symptome nach einigen Jahren von selbst auf. Es gibt Möglichkeiten, die Intensität der Hitzewallungen zu verringern, wenn diese den Alltag stark einschränken. Vollkommen verhindern lassen sich Hitzewallungen jedoch nicht.
Was sind Hitzewallungen?
Hitzewallungen treten häufig zusammen mit Nachtschweiß in den Wechseljahren auf, also rund um den Zeitpunkt, zu dem die letzte Regelblutung (Menopause) stattfindet. Das durchschnittliche Alter bei Erreichen der Menopause liegt bei 51 Jahren. Jedoch auch schon in der ersten Phase der Wechseljahre, der sogenannten Prämenopause (ab ca. 45 Jahren), kann es zu Hitzewallungen kommen. Im Fall der Wechseljahre lassen die Beschwerden meist nach vier bis fünf Jahren von selbst wieder nach, bei vielen Frauen dauern sie auch nur 6 Monate bis 2 Jahre. Andere, aber seltenere Ursachen für Hitzewallungen sind bestimmte Krebsarten, darunter Brust- und Prostatakrebs, sowie einige Krebstherapien. Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann zu einer Hitzeunverträglichkeit führen, die sich oft ähnlich wie Hitzewallungen äußert.

Bei hellerer Hautfarbe sehen Gesicht und Nacken während der Hitzewallungen oft gerötet aus. Zusätzlich spüren manche Menschen währenddessen starkes Herzklopfen und nachdem sie abgeklungen ist, folgt oft ein Frösteln. Durchschnittlich dauern Hitzewallungen, die im Rahmen der Wechseljahre auftreten, etwa drei Minuten. Bei einem Großteil der Betroffenen treten diese mehrmals täglich, teils sogar mehr als zehn Mal pro Tag auf.
Wie entstehen Hitzewallungen?
Der menschliche Körper erkennt, wenn die Temperatur zu hoch liegt und versucht diese abzukühlen. In solch einem Fall sendet ein Bereich des Hirns, der Hypothalamus, ein Signal an den Körper, um die Temperatur wieder zu senken, woraufhin die Schweißdrüsen aktiv werden und sich die Blutgefäße nahe der Hautoberfläche erweitern und Körperwärme ableiten.
Vom ersten Eisprung bis zur letzten Periode produzieren die Eierstöcke die Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron, um den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Was genau Hitzewallungen auslöst ist zwar noch unklar, Wissenschaftler vermuten jedoch, dass diese Veränderung des Hormonhaushalts während der Wechseljahre die Steuerung des Hypothalamus beeinträchtigt.
Auch bestimmte Krankheiten (Krebserkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen) oder Medikamente können Hitzewallungen auslösen.
Wie stellt der Arzt die Diagnose Hitzewallungen?
Bei Hitzewallungen handelt es sich um ein Symptom und nicht um die eigentliche Diagnose. Sie lassen sich oft anhand einer ausführlichen Beschreibung der Symptome feststellen. Weitere diagnostische Schritte, wie eine Blutuntersuchung, helfen dabei, die zugrundeliegende Ursache herauszufinden. Beispielsweise weisen entsprechende Hormonspiegel im Blut darauf hin, dass sich jemand gerade in den Wechseljahren befindet.
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Wie behandelt der Arzt Hitzewallungen?
Eine Behandlung der Hitzewallungen erfolgt prinzipiell nur, wenn sie die Lebensqualität einschränken, weil sie beispielsweise besonders stark sind oder häufig auftreten. Die wirksamste Therapie ist die Hormonbehandlung, entweder mit einer Kombination aus Östrogen und Gestagen oder Östrogen allein. Eine Hormontherapie erhöht jedoch das Risiko für Erkrankungen, unter anderem Herzinfarkt, Schlaganfall, Brustkrebs, Demenz und Inkontinenz, weshalb von einer langfristigen Therapie eher abgeraten wird. Risiken und Vorteile einer Therapie sollte immer zuerst im ärztlichen Gespräch abgeklärt werden.
Bestimmte Antidepressiva (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, SSRI und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, SSNRI) erwiesen sich ebenfalls in mehreren Studien als effektiv in der Behandlung von Hitzewallungen. Antidepressiva sind jedoch in Deutschland aufgrund der potenziellen Nebenwirkungen bei langfristiger Anwendung bisher nicht für die Therapie von Wechseljahresbeschwerden zugelassen.
Es gibt einige Studien, die Akupunktur als Therapie bei Hitzewallungen untersuchten. Die Anwendungen waren jedoch nicht effektiver als Placebo-Behandlungen. Auch alternative Behandlungsmethoden wie pflanzliche Isoflavone aus Rotklee oder Sojaprodukten zeigten in wissenschaftlichen Studien nur geringe bis gar keine Wirksamkeit bei Hitzewallungen. Auch hier ist es wichtig, aufgrund möglicher Nebenwirkungen vor der Einnahme solcher Präparate ärztlichen Rat einzuholen.
Bei Hitzewallungen, die nicht aufgrund der Wechseljahre auftreten, wird im Patienten-Arzt-Gespräch die individuelle Therapie aufgrund der jeweiligen Ursache besprochen.
Was können Sie selbst bei Hitzewallungen tun?
Hitzewallungen können anstrengend sein. Es gibt jedoch die Möglichkeit, ihnen durch Veränderungen des eigenen Lebensstils entgegenzuwirken. Zu den Lebensstil-Anpassungen gehören:
- Rauchstopp
- Einschränkung des Konsums von Alkohol, scharf gewürzten Lebensmitteln und Koffein
- Gewichtsreduktion im Fall von Übergewicht
- Nutzung von Entspannungstechniken
Ein praktischer Tipp für den Alltag ist es, bei der Wahl des Outfits auf die Zwiebelmethode zu setzen – also mehrere Schichten Kleidung zu tragen – um bei Hitzewallungen schnell eine Schicht ablegen zu können. Zusätzlich kann es sich lohnen, unterwegs Hilfsmittel wie kleine Handventilatoren oder Fächer mit sich zu führen.
Veröffentlicht am: 07.08.2024
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Quellen
[1] Gesundheitsinformation.de. Wechseljahresbeschwerden. https://www.gesundheitsinformation.de/wechseljahrsbeschwerden.html
[2] Gesundheitsinformation.de. Wohlbefinden in den Wechseljahren. https://www.gesundheitsinformation.de/wohlbefinden-in-den-wechseljahren.html
[4] National Institute of Health – National Institute on Aging. Hot Flashes: What Can I Do? https://www.nia.nih.gov/health/hot-flashes-what-can-i-do
[5] Morrow PK et al. Hot flashes: a review of pathophysiology and treatment modalities. Oncologist. 2011;16(11):1658-64.
[6] The North American Menopause Society. Menopause FAQS: Hot Flashes. https://www.menopause.org/for-women/menopause-faqs-hot-flashes
[7] Shahid MA et al. Physiology, Thyroid Hormone. [Updated 2022 May 8]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK500006/
[8] Fisher WI et al. Risk factors, pathophysiology, and treatment of hot flashes in cancer. CA Cancer J Clin. 2013 May;63(3):167-92.
[9] Morrow PK et al. Hot flashes: a review of pathophysiology and treatment modalities. Oncologist. 2011;16(11):1658-64.
[10] Freedman RR. Menopausal hot flashes: mechanisms, endocrinology, treatment. J Steroid Biochem Mol Biol. 2014 Jul;142:115-20.
[11] Azizi M et al. The Efficacy and Safety of Selective Serotonin Reuptake Inhibitors and Serotonin-Norepinephrine Reuptake Inhibitors in the Treatment of Menopausal Hot Flashes: A Systematic Review of Clinical Trials. Iran J Med Sci. 2022 May;47(3):173-193.
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