Melancholie - Bedeutung und Symptome

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Traurige Gedanken lösen manchmal einen Zustand der Melancholie aus. Sie gehören zum Leben dazu und oft tut es gut, sie zuzulassen. Allerdings ist es ratsam, sich nicht zu sehr in negativen Gefühlen zu verlieren. Dauerhafte melancholische Stimmung ist mitunter sehr belastend. Hält sie über Wochen an, ist es ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Melancholie muss allerdings nicht immer negative Auswirkungen haben, sondern kann auch Kreativität und Energie in uns wecken.
Wie äußert sich Melancholie?
Wer melancholisch ist, fühlt sich meistens traurig, nachdenklich, sehnsüchtig oder schwermütig. Es handelt sich oft um eine Mischung aus positiven und negativen Gefühlen, die einige Menschen deshalb als bittersüß bezeichnen. Ein Beispiel dafür ist es, in Erinnerungen zu schwelgen und dabei schöne Momente zu genießen, sich aber gleichzeitig über die Vergänglichkeit des Lebens bewusst zu werden. So ist es manchmal ein Wechselbad der Gefühle, in melancholischer Stimmung zu sein.
Melancholie hilft einigen Menschen, sich mit ihren Träumen, Verlusten und Sehnsüchten auseinanderzusetzen, anstatt diese Gedanken zu verdrängen. Der Vorteil ist, dass es eine Art der Bewältigung von Problemen und vielleicht sogar eine Quelle für Kreativität und Kraft sein kann, die bedrückende Gemütslage zuzulassen. So gibt es viele Schriftsteller, Maler und Musiker, die aus einem melancholischen Zustand heraus die Inspiration für ihre Werke schöpfen und so ihre Gefühle zum Ausdruck bringen.
Was verursacht Melancholie?
Die Melancholie ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Gemütszustand oder Wesenszug. Sie ist nicht zu verwechseln mit der starken Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit, die Menschen mit Depressionen häufig empfinden. Allerdings kann ein tiefer, langanhaltender Zustand von Melancholie sehr bedrückend sein und in depressive Verstimmungen oder eine echte Depression übergehen.
Wann zum Arzt bei Melancholie?

Hält die melancholische Stimmung länger als üblich an und kommen Symptome wie ständige Müdigkeit , Antriebslosigkeit , Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme oder Appetitlosigkeit hinzu, ist es ratsam, sich ärztlichen Rat einzuholen. Auch Gefühle wie eine innere Leere, Verzweiflung oder ein sehr niedriges Selbstbewusstsein können bei einer Depression entstehen. Im Gegensatz zur Melancholie handelt es sich hierbei um eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, für die es gute Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Was macht der Arzt bei Melancholie?
Der Arzt versucht in einem Gespräch mit dem Betroffenen herauszufinden, ob es sich bei dem traurigen Gemütszustand bereits um eine psychische Erkrankung handelt. Zudem können körperliche Ursachen hinter der anhaltenden Traurigkeit stecken. Manche Medikamente wie Hormone oder Betablocker haben Nebenwirkungen, die unter Umständen zu Depressionen führen.
Eine vorübergehende Phase mit trauriger Stimmung bedarf in der Regel keiner Therapie. Handelt es sich allerdings um eine Depression oder eine andere Erkrankung, schlägt der Arzt eine entsprechende Behandlung vor. Bei einer Depression kann zum Beispiel eine Psychotherapie helfen. In einigen Fällen, wie bei schweren oder immer wiederkehrenden Verlaufsformen, verschreibt er mitunter Medikamente, die stabilisierend auf den seelischen Zustand wirken sollen (z. B. Antidepressiva ).
Was können Sie selbst bei Melancholie tun?
Es ist möglich, die melancholische Gemütslage zu akzeptieren und sie positiv zu nutzen. Zum Beispiel kann sie Ruhe, Harmonie, Klarheit und Kreativität mit sich bringen. Wie bei einer Meditation ist es möglich, die stillen Momente als Zeit für sich zu genießen und zu entspannen.
Wird die traurige Stimmung allerdings zum Dauerzustand oder verschlechtert sich immer mehr, helfen vielen Menschen folgende Maßnahmen:
- Licht: Machen Sie das Licht an oder gehen Sie raus ans Tageslicht. In der dunklen Jahreszeit kann eine Tageslichtlampe helfen.
- Bewegung: Es muss nicht immer Sport sein, ein kleiner Spaziergang hilft oft schon aus einem Stimmungstief herauszukommen.
- Kontakte: Treffen Sie sich mit Menschen, die Ihnen jetzt guttun. Wichtig ist, sich in einer schlechten seelischen Verfassung nicht zusätzlich mit Problemen anderer zu belasten.
- Ventil: eine Möglichkeit der Schwermut Luft zu machen, ist kreativ zu werden. Ob Malen, Singen oder Schreiben – es gibt viele Wege, seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
- Musik: manchmal hilft es fröhliche Musik anzuschalten, um bessere Laune zu bekommen.
- Selbstfürsorge: Überlegen Sie, was Ihnen jetzt guttun könnte: eine Yoga-Einheit, ein warmes Bad, ein Telefonat mit einer Freundin, das Lieblingsgericht kochen oder einfach mal wieder richtig ausschlafen?
Veröffentlicht am: 08.02.2024
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Quellen
[1] Spektrum, Metzler Lexikon Philosophie: Melancholie. https://www.spektrum.de/lexikon/philosophie/melancholie/1290
[2] Forschung und Wissen: Eine Art Depression? Die Kraft der Melancholie. https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/psychologie/die-kraft-der-melancholie-13372542
[3] Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG: Melancholie: Was hilft, wenn du wehmütig oder melancholisch wirst. https://www.einfachganzleben.de/leben-balance/melancholie-was-hilft-wehmuetig-melancholisch
[3] Hermsen, J.J.: Melancholie in unsicheren Zeiten (Online-Leseprobe). HarperCollins Verlag, Hamburg 2021. https://www.harpercollins.de/products/melancholie-in-unsicheren-zeiten-9783749902378
[4] Neurologen und Psychiater im Netz: Was ist eine Depression? https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/depressionen/
[5] Psychologie Heute: Das Glück, traurig zu sein. https://www.psychologie-heute.de/leben/artikel-detailansicht/42087-das-glueck-traurig-zu-sein.html
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