Ohrenschmerzen: Ursachen finden und richtig behandeln

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Die Ursachen für Ohrenschmerzen sind vielfältig und reichen unter anderem von Entzündungen, Infektionen, Gehörgangsverschluss und Trommelfelldefekten bis hin zu Veränderungen des Luftdrucks, Kiefergelenkproblemen oder Stress. Nicht immer müssen Antibiotika zum Einsatz kommen, um Entzündungen und Infektionen des Ohres einzudämmen; manchmal reicht es auch aus, abzuwarten, bis die Beschwerden abklingen. Wann dies angebracht ist, kann am besten ein Arzt entscheiden. Säuglinge bis sechs Monate sollten stets einem Ohrenarzt vorgestellt werden, da sie oft an einer akuten Mittelohrentzündung leiden.
Wie äußern sich Ohrenschmerzen?
Ohrenschmerzen (Otalgie) können viele Ursachen haben und sind meist sehr schmerzhaft und unangenehm. Die Beschwerden können anhaltend oder anfallsartig auftreten und stechend, pulsierend, ziehend, brennend oder dumpf sein. Kauen kann die Beschwerden verschlimmern. Möglich sind auch begleitende Symptome wie ein Druckgefühl im Ohr, Ohrgeräusche, Hörprobleme, Schwindel, Fieber, Ohrenfluss, Juckreiz oder Schmerzen in anderen Kopfregionen. Kinder sind besonders häufig von einer Otalgie betroffen.
Was verursacht Ohrenschmerzen?
Hervorgerufen werden Ohrenschmerzen meistens durch eine Entzündung; Auslöser können aber auch eine Infektion, eine Verletzung des Trommelfells oder ein Verschluss des Gehörgangs sein. Überdies kommen Kiefer- oder Zahnprobleme sowie Tumore in Betracht.
Folgende Erkrankungen können Ohrenschmerzen verursachen:
- Die häufigste Ursache von Ohrenschmerzen ist eine akute Mittelohrentzündung (Otitis media). Sie geht meist mit sehr starken Schmerzen einher. Nicht selten tritt sie als Folge eines Schnupfens oder von Halsschmerzen auf. Die dabei auftretenden Keime wie Bakterien oder Viren steigen dann vom Nasen-Rachen-Raum in das Mittelohr auf. Bakterien (zum Beispiel Pneumokokken und Haemophilus influenzae) sind in mehr als 70 Prozent der Fälle für Mittelohrentzündungen bei Säuglingen und Kleinkindern verantwortlich.
- Möglich, wenngleich selten, gelangen Keime durch ein defektes Trommelfell in das Mittelohr und sorgen dort für eine Infektion. Trommelfellverletzungen sind häufig Folge des unsachgemäßen Gebrauchs von Ohrenstäbchen.
- Darüber hinaus kann sich der Gehörgang verschließen. Auslöser hierfür kann ein Pfropfen aus Ohrenschmalz oder ein Fremdkörper im Ohr sein.
- Des Weiteren gibt es Ohrenschmerzen, deren Ursache außerhalb der Schmerzquelle liegt. So können Ohrenschmerzen zum Beispiel durch Entzündungen an den Zähnen (Karies, Wurzelentzündungen, schief wachsende Weisheitszähne) sowie durch Fehlstellungen oder Gelenkprobleme des Kiefers auftreten. Grund dafür ist die räumliche Nähe zwischen Kiefer, äußerem Gehörgang und Mittelohr.
- Eine weitere Ursache für Ohrenschmerzen können Muskelverspannungen im Bereich des Schulter-Nacken-Gürtels sein, aber auch Bandscheibenschäden in der Halswirbelsäule. Diese beeinflussen feinste Nervenfasern in den Muskeln und Nervenbahnen, die im Ohrbereich verlaufen.
- Steht der Mensch unter Stress, kann sich dies auf die Psyche auswirken und Ohrenschmerzen ohne körperlich erkennbaren Grund verursachen. Ähnliches gilt für depressive Erkrankungen, die sich mitunter in körperlichen Beschwerden wie Schwindelgefühlen, Ohrgeräuschen und Ohrenschmerzen äußern.
- Weitere Ursachen für Ohrenschmerzen sind Entzündungen der Gaumenmandeln und der Ohrspeicheldrüse (z. B. bei Mumps).
- Anhaltende Ohrenschmerzen, die nach wenigen Tagen nicht von selbst wieder verschwinden, können auch auf bösartige Tumore in Hals oder Kopf hinweisen. Der Grund ist, dass der Tumor den Vagus-Nerv im Kehlkopf- und Rachenbereich reizt.
- Nicht selten treten Ohrenschmerzen auch bei Veränderungen des Luftdrucks auf – zum Beispiel während eines Fluges, beim Tauchen, einer Bergbesteigung oder nach einer Explosion.
Wann sollte man mit Ohrenschmerzen zum Arzt?
Nicht alle Ohrenschmerzen sind behandlungsbedürftig. Treten sie beispielsweise als Folge einer Flugreise oder einer Bergwanderung auf, ist ein Arztbesuch nicht nötig. Selbst Mittelohrenzündungen, so stark sie auch schmerzen, heilen in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen von selbst wieder aus. Ein Arztbesuch ist jedoch immer dann ratsam, wenn folgende Situationen auftreten:
- Die Mittelohrentzündung hält über mehrere Tage an und klingt nicht ab
- Es kommen weitere Symptome hinzu wie Fieber, Hörprobleme oder Schwindel
- Mittelohrentzündungen treten wiederholt auf
Handelt es sich um einen Säugling bis zum Alter von sechs Monaten ist ein Arztbesuch angeraten, wenn das Kind hohes Fieber von über 39 Grad Celsius und ein starkes Krankheitsgefühl entwickelt, das Immunsystem geschwächt ist oder das Kind bereits am Ohr operiert wurde.
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Was macht der Arzt bei Ohrenschmerzen?
Bei einer akuten Mittelohrentzündung verordnet der Arzt in der Regel ein Schmerzmedikament, dass zeitnah eingenommen beziehungsweise Kindern verabreicht werden sollte. Für Kinder eignen sich vor allem Schmerzmedikamente mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Paracetamol, die es in verschiedenen Darreichungsformen gibt: etwa als Saft, Tablette/Dragee oder als Zäpfchen. Ihr Vorteil ist, dass sie schnell wirken und die Beschwerden wirksam lindern.
Nur ein Arzt kann entscheiden, wie schlimm die Entzündung ist und ob unter Umständen eine antibiotische Therapie angezeigt ist. Wie bereits erwähnt, kann zunächst auch abgewartet werden, wie sich das Krankheitsgeschehen entwickelt. In diesem Fall sollte nach spätestens 48 Stunden eine Nachkontrolle erfolgen, bei Säuglingen bis zum Alter von 24 Monaten sogar schon nach 24 Stunden. Gegebenenfalls können schmerzstillende Ohrentropfen Linderung verschaffen.
Unumgänglich ist die Gabe eines Antibiotikums, wenn folgende Symptome auftreten:
- Aus dem Gehörgang tritt Sekret aus (Ohrenfluss)
- Das Kind ist jünger als 24 Monate und beide Ohren sind betroffen
- Es liegen Begleit- oder Grunderkrankungen vor
- Wenn es zu wiederholten Mittelohrentzündungen kommt
- Wenn das Allgemeinbefinden schlecht ist und der Betroffene hohes Fieber, anhaltendes Erbrechen und/oder Durchfall aufweist
Auch wenn der Patient eine immunsupprimierende Behandlung erhält oder ihm ein Paukenröhrchen zur Belüftung des Mittelohrs eingesetzt wurde verschreibt der Arzt in der Regel ein Antibiotikum.
Was können Sie selbst bei Ohrenschmerzen tun?
Ein ebenso bewährtes wie wirksames Hausmittel gegen Ohrenschmerzen sind warme Zwiebelsäckchen oder Zwiebelwickel. Sie lindern die Beschwerden sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Die in der Zwiebel enthaltenen Schwefelverbindungen wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Manche Menschen empfinden warme Kamillesäckchen bzw. Dampfbäder mit Kamille oder Kochsalz als schmerzlindernd und hilfreich. Beide Säckchenarten lassen sich gut mit einem Stirnband oder einer Mütze am Ohr fixieren. Eine andere Möglichkeit, die Schmerzen zu lindern, ist eine Bestrahlung des Ohrs mit Rotlicht; hierbei sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, die Augen zu schützen. Gehen Ohrenschmerzen mit einer Erkältung einher, sollte der Betroffene viel trinken (am besten Wasser und Kräutertees), um den Schleim zu verflüssigen. Zugluft indes sollte auf jeden Fall vermieden werden.
Sollten die Ohrenschmerzen durch Zahnprobleme ausgelöst werden, ist der Besuch eines Zahnarztes erforderlich.
Vorbeugend können folgende Maßnahmen helfen:
- Verzichten Sie auf Wattestäbchen, damit z.B. Ohrenschmalz oder Kleinteile nicht weiter ins Ohr geschoben werden
- Oft vorkommende „Bade-Entzündungen“ lassen sich mit Badewatte verhindern
- Eltern sollten darauf achten, dass die Nase der Kinder immer frei ist und Schnuller oder Sauger gut gereinigt sind
Veröffentlicht am: 23.03.2023
Quellen
[1] Behandlungsleitlinie Ohrenschmerzen. DEGAM-Leitlinie Nr. 7. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-009l_S2k_Ohrenschmerzen_2014-12-abgelaufen.pdf (letzter Abruf 23.1.2023)
[2] Uniklinikum Freiburg. Schmerzquelle Ohr: Was es so sensibel und gefährdet macht.
https://www.uniklinik-freiburg.de/presse/publikationen/im-fokus/2018/schmerzquelle-ohr-was-es-so-sensibel-und-gefaehrdet-macht.html (letzter Abruf: 23.01.2023)
[3] HNO-Ärzte im Netz. Das Innenohr. https://www.hno-aerzte-im-netz.de/unsere-sinne/ohren/das-innenohr.html (letzter Abruf 23.01.2023)
[4] AOK Hessen. So wird eine Mittelohrentzündung behandelt. https://www.aok.de/pk/mittelohrentzuendung/abwartende-behandlung/ (letzter Abruf 23.01.2023)
[5] HNO-Ärzte im Netz. Verschleppte Mittelohrentzündung kann zu Gleichgewichtsstörungen führen. https://www.hno-aerzte-im-netz.de/news/hno-news/verschleppte-mittelohrentzuendung-kann-zu-gleichgewichtsstoerungen-fuehren.html (letzter Abruf 23.01.2023)
[6] AMBOSS.de. Ohr. https://www.amboss.com/de/wissen/Ohr (letzter Abruf: 23.01.2023)
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