Aromatherapie – Düfte für das Wohlbefinden

Schnelleinstieg in unsere Themen
Zusammenfassung
In der Aromatherapie werden verdünnte ätherische Öle eingesetzt, um unterschiedliche Beschwerden zu lindern. Hauptsächlich werden die Öle verdampft und inhaliert oder für Massagen genutzt. In einigen Einsatzgebieten gibt es Hinweise zur Wirksamkeit, für viele Anwendungsbereiche fehlen jedoch wissenschaftliche Belege.
Was ist Aromatherapie?
Bei der Aromatherapie kommen ätherische Öle zur (ergänzenden) Behandlung diverser Beschwerden zur Anwendung. Dies geschieht hauptsächlich durch das Einatmen der Dämpfe, die beispielsweise mittels eines Verdampfers produziert werden, oder durch eine Massage mit einem verdünnten ätherischen Öl.
Schon seit Tausenden von Jahren setzen Menschen weltweit aus Pflanzen hergestellte ätherische Öle zur Behandlung unterschiedlichster Beschwerden ein. Eukalyptusöl kommt beispielsweise wegen seiner schleimlösenden und hustenstillenden Wirkung in Hustenbonbons oder als Inhalationslösung bei Erkältungen zum Einsatz und Kamille zur Schmerzlinderung.
Die Wirkung ätherischer Öle genau zu bestimmen ist unter anderem deswegen schwierig, weil die meisten aus hunderten einzelnen Stoffen bestehen. Ihre Zusammensetzung hängt von Faktoren wie dem Ort des Anbaus, der Ursprungspflanze, dem Prozess der Ölgewinnung und dessen Lagerung ab. So altert Teebaumöl zum Beispiel, nachdem es der Luft ausgesetzt wurde, und enthält dann mehr Stoffe, die die Entstehung von Allergien fördern können. Generell können sowohl Sonnenlicht als auch Temperaturschwankungen die Zusammensetzung des Öls beeinflussen.
Die Studienergebnisse zur Wirksamkeit von Aromatherapie sind nicht eindeutig. Für einige Beschwerden gibt es Nachweise, dass Aromatherapie bei deren Linderung helfen kann. So ist es durch Studien bewiesen, dass ätherische Öle entspannende und beruhigende Wirkungen haben. Für schwere Erkrankungen wie beispielsweise Krebs gibt es jedoch keinerlei Nachweise für einen positiven Einfluss. Lediglich einige Symptome von Chemotherapien wie Übelkeit oder Schmerzen durch bestimmte Untersuchungen ließen sich in Studien mithilfe von ätherischen Ölen lindern. Die Aromatherapie zählt daher zu den komplementären Therapien, die im Normalfall nicht als alleinige Behandlung, sondern nur ergänzend zum Einsatz kommen.
Auch in alltäglichen Produkten wie Mundspülungen (zum Beispiel mit Pfefferminzöl) oder Kosmetika (zum Beispiel Ylang-Ylang-Öl) finden sich teils ätherische Öle oder Extrakte einzelner Stoffe aus den Ölen, zum Beispiel als Duftstoffe. Dank der antibakteriellen Wirkung mancher Öle, wie Teebaumöl, lassen sich damit sogar Reinigungsmittel herstellen. Wer ätherische Öle kauft, sollte darauf achten, für welche Anwendung (darunter Raumbeduftung, Kosmetikum, Lebensmittel, Arzneimittel) es zugelassen ist. Dies muss auf der Verpackung angegeben sein.
Durch die Aromen werden im Gehirn bestimmte Botenstoffe (schmerzlindernd) und Endorphine (stimmungsaufhellend) gebildet. Mandarinen- oder Lemongrass-Öl wirken beispielsweise stimmungsaufhellend.
Wann kann Aromatherapie helfen?
Aromatherapeutische Maßnahmen kommen häufig im Zusammenhang mit entspannungsfördernden und stimmungsverbessernden Therapien zum Einsatz. Weitere Anwendungsgebiete, in denen es wissenschaftlich fundierte Hinweise zur Wirksamkeit von Aromatherapien gibt, beinhalten:
- Depressionen und Angststörungen
- Schlafstörungen
- Übelkeit und Erbrechen
- Schmerzen (z.B. während der Menstruation und dem Geburtsvorgang)
- Bluthochdruck
- Spannungskopfschmerzen (Pfefferminzöl)
Mehrere Studien zeigten außerdem, dass der Einsatz verschiedener ätherischer Öle im Wechsel das Gehirn stimulieren und bei älteren Menschen zu einer Verbesserung der Gedächtnisleistung und weiterer Fähigkeiten der geistigen Wahrnehmung beitragen konnte. Hintergrund ist die Tatsache, dass im Alter das Riechvermögen nachlässt und sich oft anhand dessen eine Verminderung der geistigen Fähigkeiten vorhersagen lässt. Durch ein Anreichern der Umgebung mit bestimmten Düften im Rahmen der Aromatherapie ließ sich der Verlust des Riechvermögens jedoch teilweise umkehren und gleichzeitig verbesserten sich die geistigen Fähigkeiten wieder.
Zu beachten ist hierbei jedoch, dass die Wirksamkeit verschiedener ätherischer Öle unter stark unterschiedlichen Bedingungen und an verschiedenen Patientengruppen getestet wurde, weshalb keine pauschale Aussage möglich ist, die besagt, dass ein bestimmtes ätherisches Öl in der Aromatherapie immer bei bestimmten Beschwerden hilft.
Einige ätherische Öle können entzündungshemmend wirken, weshalb sie teilweise in der Behandlung von Asthma-Symptomen Anwendung finden. Die Datenlage ist hier jedoch nicht eindeutig. Da ätherische Öle beim Inhalieren genauso einen Asthma-Anfall triggern können wie Lufterfrischer oder andere in der Luft gelöste Stoffe (flüchtige organische Verbindungen), ist deswegen der Einsatz ätherischer Öle bei Atemwegserkrankungen nicht prinzipiell zu empfehlen. Stattdessen sollte zunächst ärztlicher Rat eingeholt werden, inwiefern die Inhalation ätherischer Öle bei der persönlichen Krankheitssituation ratsam ist.
Wie wird Aromatherapie durchgeführt?

Die beiden Hauptanwendungswege sind die Inhalation des ätherischen Öls und die oberflächliche Anwendung auf der Haut über Massagen oder Bäder. Eingeatmet werden können ätherische Öle als Dampf mithilfe eines Diffusors/Verdampfers/Zerstäubers (indirekte Inhalation), aber beispielsweise auch mithilfe von Stoffstreifen, die mit dem Öl betupft und unter die Nase gehalten werden (direkte Inhalation).
Zur Raumbeduftung werden einige wenige Tropfen des Öls zum Wasser in einem Diffuser hinzugefügt und die Mixtur wird mithilfe von Ultraschall so zerstäubt, dass sich Öl und Wasser gemeinsam als eine Art Nebel im Raum verteilen.
Zur Massage muss ebenfalls zunächst die Konzentration des ätherischen Öls in einem Träger-Öl verringert werden, damit es nicht zu Hautreizungen kommt. Dazu eignen sich zum Beispiel Kokosnuss-, Mandel- und Jojobaöl, aber auch Aloe-Vera-Gel oder parfumfreie Bodylotion.
Hinweis: Verwenden Sie niemals unverdünnte ätherische Öle, da diese je nach Anwendungsbereich zu starken Reizungen, Verletzungen und Vergiftungen führen können!
Ätherische Öle werden manchmal auch zur oralen Einnahme empfohlen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Öle angemessen, beispielsweise in Kapselform aufbereitet werden müssen, da konzentrierte ätherische Öle gesundheitsschädlich sind. Deswegen sollten ätherische Öle niemals ohne vorherige ärztliche Aufklärung und therapeutische Betreuung zur Selbstbehandlung innerlich eingenommen werden.

Produkte zum Thema ätherische Öle
China-Oel®
- 3x25 ml | Öl
- € 36,75€ 24,99€ 33,32 / 100 ml
PRIMAVERA® Mandarine Öl rot BIO
- 5 ml | Ätherisches Öl
- € 8,90ab € 8,79€ 175,80 / 100 ml
PRIMAVERA® Teebaum BIO
- 5 ml | Ätherisches Öl
- € 6,90ab € 6,69€ 133,80 / 100 ml
PRIMAVERA® kopf wohl Roll-On
- 10 ml | Emulsion
- € 10,90€ 9,99€ 99,90 / 100 ml
Enolenia® | Methylenblau Tropfen
- 50 ml | Tropfen
- € 19,90€ 39,80 / 100 ml
Primavera - Set Duftende Waldkraft
- 3x5 ml | Ätherisches Öl
- € 17,90€ 119,33 / 100 ml
PRIMAVERA® Lavendel fein BIO
- 5 ml | Ätherisches Öl
- € 9,90ab € 8,69€ 173,80 / 100 ml
TAOSIS® Feines Lavendelöl
- 10 ml | Ätherisches Öl
- € 12,90€ 10,89€ 108,90 / 100 ml
MELASAN® Kizi Öl
- 10 ml | Ätherisches Öl
- € 11,51€ 10,59€ 105,90 / 100 ml
PRIMAVERA® Blutorange BIO
- 5 ml | Ätherisches Öl
- € 6,90ab € 5,79€ 115,80 / 100 ml
BALDINI BY TAOASIS BIO Orange Aromaöl
- 5 ml | Ätherisches Öl
- € 4,50€ 3,99€ 79,80 / 100 ml
TAOASIS® Orangenöl BIO
- 5 ml | Ätherisches Öl
- € 4,50€ 4,49€ 89,80 / 100 ml
Was ist bei Aromatherapie zu beachten?
Bei jeder Anwendung ist die richtige Dosierung beziehungsweise Verdünnung des Öls sicherzustellen, um Haut- und Lungenreizungen und andere negative Auswirkungen zu verhindern. Zusätzlich sollten vor Beginn einer aromatherapeutischen Behandlung mögliche Allergien abgeklärt werden. Kommen Verdampfer zum Einsatz, sollte sichergestellt sein, dass alle im Haushalt anwesenden Menschen das Öl und dessen Dämpfe vertragen. Sollte dies nicht der Fall sein, sind Aromatherapie-Accessoires wie Armbänder oder Riechstifte für den gezielteren Gebrauch durch eine einzelne Person mögliche Alternativen.
Auch Epileptiker sollten eher keine Aromatherapie durchführen, da ätherische Öle zu epileptischen Anfällen führen können.
Unverdünnte ätherische Öle können beim Verschlucken zu Vergiftungen führen oder sogar lebensgefährlich werden. Vorsicht gilt insbesondere bei Kindern: Diese sollten niemals unbeaufsichtigt Zugriff auf ätherische Öle haben. In der Theorie könnten ätherische Öle in sehr kleinen Mengen als Würzmittel oder zur Geschmacksverbesserung in Nahrungsmitteln verwendet werden. Doch auch hier ist auf eine sehr geringe Dosierung und die Tatsache zu achten, dass sich Öle nicht in Wasser lösen. Wer also ein wässriges Getränk mit ätherischen Ölen geschmacklich anpassen möchte, kann leicht die Mund- und Magenschleimhaut reizen oder gar verletzen, da das Öl unverdünnt auf dem Wasser schwimmt.
Aufgrund dieser aggressiven Eigenschaften werden ätherische Öle in Glasfläschchen aufbewahrt: Unverdünnt können sie bereits nach kurzer Zeit Plastik auflösen. Aber auch verdünnte Öle können teilweise noch manche Plastiksorten angreifen. Zur Verdampfung der Öle eignen sich deshalb nur Geräte, die offiziell für den Einsatz mit ätherischen Ölen zugelassen sind. Wenn man mit ätherischen Ölen zum Beispiel eine Gurgellösung herstellen und nutzen möchte, sollte mit Zahnspangen oder anderen zahnmedizinischen Hilfsmitteln, die Plastikanteile haben könnten, aufpassen und dies im Zweifelsfall vorher abklären.
Bestimmte ätherische Öle können die Lichtempfindlichkeit der Haut stark erhöhen (Photosensitivität). Dazu zählen insbesondere Zitrus-Öle. Deshalb sollten zwischen der oberflächlichen Anwendung eines ätherischen Öls und dem nächsten Besuch in der Sonne mindestens zwölf Stunden liegen. Wird die Haut zu schnell nach der Anwendung eines solchen phototoxischen ätherischen Öls der Sonne ausgesetzt, kann es zu Verbrennungen und einer Pigmentstörung kommen, bei der betroffene Hautbereiche teils langfristig dunkler werden als der ursprüngliche Hautton.
Ebenso wie ätherische Öle beim Auftragen auf die Haut zu Reizungen führen können, kann der Kontakt mit den Augen zu Verletzungen der Augenoberfläche führen.
Bei der Verwendung von ätherischen Ölen sollten Sie auf eine hohe Qualität achten, damit keine Pestizide bei der Öl-Produktion mit verarbeitet wurden. Auch die Arbeitsbedingungen in den Ernteländern können unterschiedlich aussehen. Es gibt bestimmte internationale Siegel (u.a. AB, AFNOR, BDIH, Bio Suisse, Demeter, Fair Trade, IFOAM, ISO, Nature & Progrès), die die Inhaltsstoffe und die Produktionsbedingungen zertifizieren. Höhere Kosten für ein gutes ätherisches Öl lassen sich durch die Kosten für die Zertifizierung erklären.
Ätherische Öle sind leicht entflammbar! Daher empfiehlt sich die Lagerung an einem dunklen, kühlen Ort.
Veröffentlicht am: 24.02.2025
Das könnte Sie auch interessieren
Quellen
[1] PDQ Integrative, Alternative, and Complementary Therapies Editorial Board. Aromatherapy With Essential Oils (PDQ®): Patient Version. PDQ Cancer Information Summaries. National Cancer Institute (US); 2002.
[2] Woo CC et al. Overnight olfactory enrichment using an odorant diffuser improves memory and modifies the uncinate fasciculus in older adults. Front. Neurosci. 2023(17):1200448.
[3] Farrar AJ, Farrar FC. Clinical Aromatherapy. Nurs Clin North Am. 2020;55(4):489-504.
[4] Sousa VI et al. Microencapsulation of Essential Oils: A Review. Polymers (Basel). 2022 Apr 23;14(9):1730.
[5] Freeman M et al. Aromatherapy and Essential Oils: A Map of the Evidence. Washington (DC): Department of Veterans Affairs (US); September 2019.
[6] Steflitsch W. Inhalationen mit ätherischen Ölen bei chronischen Atemwegsinfektionen. Zeitschrift für Phytotherapie 2014; 35(04): 178-182
[7] Gibbs JE. Essential oils, asthma, thunderstorms, and plant gases: a prospective study of respiratory response to ambient biogenic volatile organic compounds (BVOCs). J Asthma Allergy. 2019 Jun 21;12:169-182. doi: 10.2147/JAA.S193211. Erratum in: J Asthma Allergy. 2020 Oct 23;13:521.
[8] Dosoky NS & Setzer WN. Maternal Reproductive Toxicity of Some Essential Oils and Their Constituents. Int J Mol Sci. 2021 Feb 27;22(5):2380.
[9] Keller M-L. Ätherische Öle – Was Online-Händler beim Verkauf zu beachten haben. IT-Recht Kanzlei (10/2019). https://www.it-recht-kanzlei.de/aetherische-oele-verkauf-kennzeichnung.html
[10] Sindle A & Martin K: Art of Prevention: Essential Oils - Natural Products Not Necessarily Safe. Int J Womens Dermatol. 2020;7(3):304-308.
[11] Göbel H et al. Oleum menthae piperitae (Pfefferminzöl) in der Akuttherapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp. Schmerz. 2016;30(3):295-310.
[12] DocCheck Flexikon. Aromatherapie. https://flexikon.doccheck.com/de/Aromatherapie
[13] Aromapraxis. Nachhaltigkeit. https://aromapraxis.de/aroma-schule/aetherische-oele/nachhaltigkeit/
Unsere Qualitätssicherung

„Viele Menschen nehmen dauerhaft eine Vielzahl von Arzneimitteln ein. Dieses kann mit möglichen Problemen und Risiken einhergehen. Ein sicherer Umgang mit Arzneimitteln und die Aufdeckung von Problemen während der Arzneimitteltherapie sind mir daher besonders wichtig."
Die österreichisch approbierte Apothekerin Julia Schink ist im Bereich Patient Care bei Shop Apotheke für die Betreuung von Polymedikationspatienten tätig. Die Ratgeber-Texte von Shop Apotheke sieht sie als tolle Möglichkeit um die Arzneimitteltherapiesicherheit unserer Kunden zu steigern.