Augen lasern – Sichtkorrektur ohne Brille oder Kontaktlinsen

Augen lasern kommt für alle Menschen in Frage, die ihre Fehlsichtigkeit korrigieren lassen wollen. Eingriffe dieser Art gehören in das Gebiet der refraktären Augenchirurgie und bedienen sich verschiedener Laserarten und Operationsmethoden. Menschen, die sich einer solchen Operation unterziehen wollen, müssen gewisse gesundheitliche und anatomische Voraussetzungen der Augen mitbringen, damit eine bestimmte Lasertechnik angewendet werden kann. In der Regel lässt sich die Fehlsichtigkeit so weit verbessern, dass keine Sehhilfen wie eine Brille oder Kontaktlinsen mehr nötig sind. Ältere Menschen über 50 Jahre jedoch benötigen in vielen Fällen dennoch eine Brille für das Nahsehen. Der Eingriff birgt geringe Risiken, manchmal ist es aber nötig, auftretende Nebenwirkungen durch eine weitere Operation nachzubehandeln. Auch eine Netzhautablösung, die, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, zur Erblindung führt, lässt sich durch Augen Lasern therapieren.

Mit Lasern ist es Augenchirurgen möglich, Augen berührungsfrei zu operieren, beispielsweise um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren oder eine Augenerkrankung zu behandeln. Es kommen verschiedene Laser-Typen zum Einsatz, mit denen es möglich ist, am Auge hochpräzise Schnitte zu setzen, Zellschichten abzutragen oder miteinander zu verschmelzen (Laserkoagulation).

Um Schnitte setzen zu können, bündelt beispielsweise der Femtosekundenlaser Infrarotstrahlen so, dass sich die höchste Intensität in der Strahlspitze befindet. Diese pulsiert in einer Frequenz von einem billiardsten Teil einer Sekunde (Femtosekunde) und gibt so diesem Lasertyp seinen Namen. Über einen Computer ist es dem Augenchirurgen möglich, die Eindringtiefe des Lasers von Hornhautoberfläche in das Auge genau zu bestimmen. Auf diese Weise bleiben Laserschnitte auf der Augenoberfläche und damit auch eventuelle Schnittkomplikationen aus. Mit diesen Eigenschaften bietet der Laser eine präzise Skalpellfunktion, eine fast schmerzfreie Behandlung und eine schnelle Heilung. Er eignet sich besonders dafür, eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren.

Auch mit dem Excimerlaser lassen sich sehr feine Schnitte machen. Der Laserstrahl wird erzeugt, indem die Teilchen eines Edelgases beispielsweise durch eine elektrische Entladung angeregt werden. Diese geben ultraviolette (UV) Strahlung ab, welche gebündelt auf das zu schneidende Gewebe gerichtet wird. Für das menschliche Sehorgan ist der Strahl nicht sichtbar. Der Excimerlaser ist sehr präzise und wird beim Augen lasern eingesetzt, um die Hornhaut des Auges zu formen.

Der YAG-Laser ist ein Speziallaser, den Augenchirurgen einsetzen, um Menschen, die bereits wegen eines grauen Stars behandelt wurden, nachzubehandeln, wenn sich die Linse wiederholt eintrübt (Nachstar). Er eignet sich auch dafür, einem schmerzhaften Glaukomanfall, einem plötzlichen Anstieg des Augeninnendrucks bei grünem Star, vorzubeugen.

Das Augen Lasern wird aus verschiedenen Gründen eingesetzt. Häufig sind dies Behandlungen auf dem Gebiet der refraktären Augenchirurgie. Dieses umfasst alle Operationen an der Hornhaut des Auges, um ihre Brechkraft zu verändern und damit die Sehkraft zu verbessern. Dieser Eingriff ist besonders für die Menschen interessant, die im Alltag auf Sehhilfen wie eine Brille oder Kontaktlinsen angewiesen sind und sich durch diese Hilfsmittel gestört oder eingeschränkt fühlen.

Das Ziel ist, dass die Person nach dem Augen Lasern unabhängig von einer Sehhilfe scharf sehen können. Mit refraktären Augenchirurgie lassen sich verschiedene Formen der Fehlsichtigkeit behandeln wie

• Weitsichtigkeit (Hyperopie)
• Kurzsichtigkeit (Myopie)
• Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Daneben kommt das Augen Lasern auch bei Erkrankungen zum Einsatz, die unbehandelt zu einer Erblindung führen können:

• Bei Netzhauterkrankungen wie einer Netzhautablösung verödet der Chirurg mit dem Laser (Laserkoagulation) verschiedene Blutgefäße am Auge. Das sich so bildende Narbengewebe fixiert die einzelnen Netzhautteile miteinander.
• Um beim grünen Star (Glaukom) den Schaden am Sehnerv zu verringern oder abzuwenden, zerstört der Augenchirurg bestimmte Bindegewebsfasern (Trabekeln) im Kammerwinkel des Auges. Mit dieser Lasertrabekuloplastik ermöglicht er es, dass das Kammerwasser abfließen kann und der Augeninnendruck abnimmt.
• Bei der diabetischen Retinopathie schädigen brüchige Blutgefäße im Augenhintergrund (Fundus) die Netzhaut. Um dies zu verhindern, wird mit Laserkoagulation behandelt.

Dem Lasereingriff an den Augen geht ein ausführliches Gespräch voraus, bei dem sich der Arzt über Vorerkrankungen und das erwünschte Ziel erkundigt. Denn manche Augenerkrankungen stellen Ausschlusskriterien für diese Behandlungsmethoden dar. Dieser Anamnese folgt die ausführliche Untersuchung des Auges. Dabei bestimmt der Arzt die Werte für

• die Fehlsichtigkeit,
• die Hornhautdicke,
• den Augeninnendruck,
• die Qualität des Tränenfilms,
• den Grad der Hornhautverkrümmung,
• den Zustand der Netzhaut,
• die Länge des Augapfels und die
• Pupillengröße.

Mit den ermittelten Informationen ist es dem Arzt möglich, zum einen zu entscheiden, ob sich eine Augen-Laser-OP an der Person durchführen lässt und zum anderen, welche Methode sich am besten eignet.

Am Tag der Augen-Laser-Operation verabreicht der Chirurg zunächst ein leichtes Beruhigungsmittel und Augentropfen, die den Schmerz lindern sollen. Um zu vermeiden, dass das Auge unnötig durch Stoffe gereizt wird, ist es wichtig, am Tag der Operation das Gesicht lediglich zu waschen und auf Cremes und Make-up auf Augen und Gesicht zu verzichten.

Den Eingriff führt der Chirurg an der liegenden Person aus, nachdem die Augenlider so fixiert wurden, dass das Auge geöffnet bleibt. Zusätzlich bringt er einen Saugring an, damit sich auch der Augapfel nicht bewegen lässt.

Für die Augen-Laser-OP kommen dann folgende Verfahren infrage:

• Bei der photorefraktiven Keratektomie (PRK) wird die äußere Zellschicht mit Alkohol abgerieben und vollständig entfernt, um die Hornhaut für den Laser freizulegen. Diese wird mittels Excimer-Laser so weit abgetragen und Verkrümmungen geglättet, dass die Fehlsichtigkeit korrigiert ist. Dann setzt der Chirurg eine Kontaktlinse als Verband auf die behandelte Stelle. Diese Methode eignet sich besonders bei Menschen mit einer dünnen Hornhaut und bei Kurzsichtigen bis maximal –6 Dioptrien, bei Weitsichtigen bis +3 oder Personen mit einem Astigmatismus bis 5.
• Die Laser-assistierte epitheliale Keratomileusis (LASEK) stellt eine Variante der PRK dar. Während bei Letzterem die äußere Zellschicht vollständig entfernt wird, wird es bei LASEK abgelöst, im Ganzen zur Seite geschoben und nach dem Eingriff an der Hornhaut wieder an die alte Position gesetzt. Diese Methode ist bei einer Dioptrie von –6, bis +4 möglich und einem Astigmatismus bis 5.
• Bei der Laser-assistierten-in-situ-Keratomileusis (LASIK) schneidet der Chirurg per Laser eine feine Schicht von der Hornhaut so ab, dass er sie umklappen (Flap) und so die tieferen Ebenen freilegen kann. Mit dem Femtosekundenlaser schleift der Operateur diese im Anschluss auf die gewünschte Dicke ab. Nach der Korrektur wird der Flap wieder umgeklappt. So verschließt er die Hornhaut wie ein körpereigenes Pflaster. Von dieser Methode profitieren Menschen mit einer Dioptrie von –8 bis +3 und einer Hornhautverkrümmung bis 5.

Jede Methode wird in der Regel ambulant durchgeführt und dauert in der Regel nicht länger als 20 Minuten. Die gewünschte Sehkraft wird je nach Vorgehensweise innerhalb weniger Stunden bis Tage erreicht. Nach der Operation ist die eigenständige Teilnahme am Verkehr nicht möglich, daher sollte die Begleitung nach Hause bereits vor dem Eingriff geklärt sein.

Danach ist es wichtig, sich mindestens einen Tag zu schonen. Zudem empfiehlt es sich, zuerst mit dem Augenarzt abzustimmen, ab wann Sport und andere anstrengende Aktivitäten wieder aufgenommen werden dürfen.

Alle beschriebenen Methoden sind im Verfahren risikoarm. Dennoch sind hier wie auch bei anderen Eingriffen Nebenwirkungen möglich. Dazu gehören unter anderem:

• Oberflächliche Narbenbildung, die in der Regel vorübergehend ist
• Rückbildung des Operationserfolges nach wenigen Wochen oder Monaten. Dies lässt sich in der Regel allerdings durch eine erneute Operation korrigieren.
• Verschlechterung der Sicht bei Dämmerung und Nacht – vor allem bei Korrekturen höherer Dioptrienzahlen.
• Überkorrektur der Sehschärfe. In solchen Fällen kann noch eine Nah- oder Fernbrille nötig sein. Diese gleicht sich jedoch im Rahmen des Heilungsprozesses in der Regel wieder aus.
• Vermehrte Trockenheit der Augen, die vorüber gehen kann. Diese äußert sich in einer schwankenden Sehschärfe, oft tritt auch ein reibendes Fremdkörpergefühl auf. Trockene Augen lassen sich gut mit feuchtigkeitsspendenden Augentropfen behandeln.
• Die Augen sollten nach dem Augen Lasern nicht gerieben Gerade bei der LASIK kann sich dadurch der Hornhautdeckel verschieben. Dies macht eine erneute Operation erforderlich.
• Das Augen Lasern ist auch bei Menschen über 50 Jahre noch möglich. Allerdings ist aufgrund der eintretenden Alterssichtigkeit in einigen Fällen trotzdem eine Brille für das Nahsehen notwendig.

Für die refraktäre Augenchirurgie übernimmt keine gesetzliche Krankenkasse die Kosten. Anders sieht dies bei Augenerkrankungen aus, die das Augen Lasern erforderlich machen, um die Sehkraft zu erhalten, beispielsweise bei einer Netzhautablösung.

Veröffentlicht am: 10.12.2024

[1] Pschyrembel.online. Augen-Laser-OP. https://www.pschyrembel.de/Augen-Laser-OP/A0VBR/doc/

[2] Pschyrembel.online. Laser-assistierte epitheliale Keratomileusis (LASEK). https://www.pschyrembel.de/Lasek/K00AD/doc/

[3] Pschyrembel.online. Laser-assistierte-in-situ-Keratomileusis. https://www.pschyrembel.de/Lasik/K00AC/doc/

[4] Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. Kommission Refraktive Chirurgie - KRC. http://bva.dog/krc/index.php?seite=lle

[5] S1-Leitlinie der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), der Retinologischen Gesellschaft (RG) und des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). Risikofaktoren und Prophylaxe der rhegmatogenen Netzhautablösung bei Erwachsenen. AWMF-Register-Nr. 045/025, Stand Mai 2022. https://register.awmf.org/assets/guidelines/045-025l_S1_Risikofaktoren-Prophylaxe-rhegmatogene-Netzhautabloesung-bei-Erwachsenen_2022-05.pdf