Ayurveda – ganzheitlicher Lebensstil für die Gesundheit

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Zusammenfassung
Bei Ayurveda handelt es sich nicht um eine konkrete Behandlung oder bestimmte Übungen, sondern um eine traditionelle indische Heilmethode, die verschiedene Bereiche umfasst. Einer der Hauptpfeiler von Ayurveda ist die Ernährung, es gibt aber auch bestimmte Massagen, Heilkräuter und Öle, die zum Einsatz kommen, um gesundheitlichen Beschwerden vorzubeugen oder sie zu behandeln.
Was ist Ayurveda?
Bei Ayurveda handelt es sich um eine ganzheitliche Heilmethode, die vor mehr als 5.000 Jahren in Indien entwickelt wurde. Einer der Hauptbestandteile der ayurvedischen Philosophie sind die drei Doshas, die Energien des Körpers: Vata, Pitta und Kapha. Diese bestehen ihrerseits aus je zwei Grundelementen:
- Vata: Luft und Raum
- Pitta: Feuer und Wasser
- Kapha: Wasser und Erde
Alle drei besitzen unterschiedliche Eigenschaften und sollten sich im Gleichgewicht befinden. Sind Vata, Pitta und Kapha nicht ausbalanciert, soll dies die Basis für Beschwerden sein. Gemäß den Lehren des Ayurveda trägt jeder Mensch eine eigene Kombination der drei Doshas in sich und benötigt deswegen auch eine individuell abgestimmte Behandlung. Diese kann im Idealfall auch Beschwerden vorbeugen.
Welche Anwendungsgebiete gibt es für Ayurveda?
Ayurveda soll bei einer ganzen Reihe an gesundheitlichen Problemen weiterhelfen. An speziellen Zentren für traditionelle indische Medizin wird Ayurveda daher in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt, darunter:
- Muskel- und Gelenkerkrankungen (zum Beispiel Rheumatoide Arthritis, Polyarthritis, Polyarthrose, Bandscheibenvorfall, Rückenschmerzen, Fibromyalgie)
- Nervenerkrankungen (zum Beispiel Neuralgie, degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, Multiple Sklerose, Migräne, Spannungskopfschmerz, halbseitige Lähmung (Hemiplegie))
- Magen-Darm-Erkrankungen (zum Beispiel Stoffwechselkrankheiten, Malabsorption (Störung der Aufnahme von Nahrungsstoffen über die Darmschleimhaut des Dünndarms), Colitis ulcerosa (eine chronische Darmentzündung), Verdauungsstörungen, Verstopfung, Laktose-Intoleranz, Reizdarmsyndrom)
- Hauterkrankungen (zum Beispiel Akne, Dermatitis, Psoriasis)
- Psychiatrische Störungen (zum Beispiel Depression, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen, Schlafstörungen, Nervosität, Burnout)
- Gynäkologische Probleme (zum Beispiel Menstruationsprobleme, Unfruchtbarkeit, Post-Menopause-Syndrom)
Es gibt nur wenige belastbare wissenschaftliche Studien zum Thema Ayurveda. Vereinzelte Studien lieferten aber Hinweise darauf, dass bestimmte ayurvedische Heilkräuter bei verschiedenen Erkrankungen medizinisch wirksam sein könnten. Darunter bei zu hohen Cholesterinwerten und COVID-19 und eventuell auch bei Arthritis und Diabetes mellitus. Insgesamt besteht ein großer Forschungsbedarf im Bereich Ayurveda, um Belege für die Wirksamkeit der traditionell eingesetzten Ayurveda-Behandlungen zu liefern.
Wie wird Ayurveda durchgeführt?

Ein starker Fokus liegt bei Ayurveda auf der Ernährung. Ein wahrgenommener Überschuss an Pitta, der Energie mit den Grundelementen Feuer und Wasser, wird deswegen beispielsweise mit Nahrungsmitteln behandelt, die nach ayurvedischen Prinzipien kühlend wirken. Zusätzlich kommen unter anderem Heilkräuter, Massagen und Dampfbäder zum Einsatz sowie Panchakarma, eine geistige und körperliche Entgiftung beziehungsweise Reinigung. Ebenso wie für andere Entgiftungskuren, gibt es auch hier keine fundierten, wissenschaftlichen Belege für deren Wirksamkeit.
Grundprinzipen der ayurvedischen Ernährung (ähnlich wie bei der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind:
- Saisonale und regionale Nahrungsmittel verwenden
- Lieber warme Mahlzeiten essen als kalte (bekannt ist z.B. warmer Frühstücksbrei)
- Möglichst viele Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb/zusammenziehend) in einem Gericht kombinieren
Im Einklang mit dem Rest der ayurvedischen Lehre wird zur Gesundheitsvorsorge oft gleichzeitig auch Yoga eingesetzt. Denn die verschiedenen Konstitutionstypen basierend auf Pitta, Vata und Kapha sollen auch Psyche und Emotionen beeinflussen.

Wann sollte Ayurveda nicht durchgeführt werden?
Da es sich bei Ayurveda um eine ergänzende Therapiemethode handelt, sollte es nicht bei akuten, lebensbedrohlichen oder infektiösen Erkrankungen eingesetzt werden. Auch allergische Reaktionen auf die verwendeten Heilkräuter oder Öle sind möglich. Finden bereits andere Behandlungen statt oder sind gesundheitliche Probleme vorhanden, sollten diese vor Beginn einer Therapie ärztlich abgeklärt und es sollte sichergestellt werden, dass diese mit den geplanten ayurvedischen Therapien vereinbar sind.
Wie kann ich selbst Ayurveda einsetzen?
Die ayurvedische Beratung und Behandlung spezifischer Beschwerden lassen sich nicht allein zuhause durchführen. Was sich jedoch umsetzen lässt, sind die Ernährungstipps, die man im Rahmen einer Beratung erhält und die auf den Grundlagen des Ayurveda basieren. Dazu zählen beispielsweise allgemeine Regeln wie das Umstellen auf eine vegetarische Ernährung, die Verwendung von Heilkräutern oder der zeitliche Abstand zwischen den Mahlzeiten.
Da Ayurveda ein ganzheitliches Prinzip ist, handelt es sich mehr um eine Art zu leben als eine Behandlung für ausgewählte Beschwerden. Als Rasayana bezeichnet man beispielsweise alle Therapieformen des Ayurveda – darunter Ernährungsempfehlungen, Ölmassagen, Kräutermischungen und Meditation – mit denen man Umständen wie Stress entgegenwirkt, die uns unsere Lebensenergie (Ojas) rauben. Noch ganzheitlicher gesprochen gehört zu den Lehren des Ayurveda auch die Einstellung gegenüber Zielen und Erfüllung im Leben.
Was kostet Ayurveda?
Die Kosten für eine Ayurveda-Massage, -Behandlung oder -Kur werden im Normalfall nicht von der Krankenkasse übernommen. Bei privaten Krankenversicherungen kann ein Teil der Kosten übernommen werden, wenn Heilpraktiker-Leistungen abgedeckt sind.
Veröffentlicht am: 17.02.2025
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Quellen
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[8] Ichgold. Dana Schwandt. Die 6 Geschmacksrichtungen im Ayurveda. https://ichgold.de/wp-content/uploads/2017/12/6Geschmaecker.pdf
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