Liposuktion – Fett weg durch Absaugung

Mit der Liposuktion formen Ärzte eine Körperkontur neu und verleihen eine ausgeglichene Körpersymmetrie zwischen Ober- und Unterkörper, indem sie überschüssiges Fett aus dem Unterhautfettgewebe entfernen. Dieser Eingriff wird aus ästhetischen, aber auch aus medizinischen Gründen durchgeführt, zum Beispiel bei einem Lipödem. Zum Einsatz kommt dabei eine Lösung, die in das Gewebe eingespritzt und dann zusammen mit den gelösten Fettzellen wieder über eine Hohlnadel (Kanüle) und einer Unterdruckpumpe aus den Fettdepots abgesaugt wird. Das Endergebnis ist je nach Umfang des Eingriffs meist erst nach eineinhalb Jahren sichtbar, wenn der Heilungsprozess vollständig abgeschlossen ist. Damit dieses langfristig aufrechterhalten werden kann, ist es sinnvoll, sich an einen gesunden Lebensstil halten.

Die Liposuktion oder auch Fettabsaugung genannt, ist eine chirurgische Technik, mit der sich überschüssiges Fettgewebe von verschiedenen Körperstellen entfernen und somit die Silhouette neu formen lässt. Dabei saugt der Arzt das Fett mit einer Hohlnadel ab, die an eine Unterdruckpumpe angeschlossen ist. Die Fettabsaugung wird in erster Linie aus ästhetischen Gründen durchgeführt.

Ein medizinischer Einsatzgrund ist das Lipödem, das entsteht, wenn es zu einer krankhaften Vermehrung der Zellen des Unterhautfettgewebes kommt. Insbesondere Frauen sind von dieser chronischen Erkrankung betroffen. Als besonders belastend empfinden sie die durch das überschüssige Fett beeinträchtigte Silhouette, da sich das Fett bevorzugt im unteren Körperabschnitt an Beinen und Po ansiedelt. Dadurch ist oft auch die Bewegung eingeschränkt und es kommt zu Schmerzen. Die Liposuktion wird in der Regel an folgenden Körperstellen eingesetzt:

• Oberschenkel Innen- und Außenseiten, die auch als Reiterhosen bezeichnet werden
• Oberschenkel Vorder- und Rückseite
• Außen- und Innenseiten der Knie
• Po
• Oberarme
• Hüften

Das Ziel der Liposuktion bei einem Lipödem ist es, das optische Missverhältnis zwischen Ober- und Unterkörper durch Absaugen der überschüssigen Fettzellen wieder in Einklang zu bringen. Allerdings findet die Liposuktion erst dann Anwendung, wenn vorangegangene Behandlungsmaßnahmen über ein Jahr erfolglos waren oder die körperlichen Beschwerden nur geringfügig gelindert haben. Bei diesen Maßnahmen handelt es sich um eine Kombination aus regelmäßiger Bewegung, konsequenter Kompressionstherapie und eine Ernährungsumstellung, um das Körpergewicht zu kontrollieren. Es sollte vor dem Eingriff nicht über 120 Kilo liegen.

Die Liposuktion lässt sich ambulant, aber auch stationär in der Klinik durchführen. Die Kosten, die zwischen ca. 2.000€ bis ca. 8.000€ liegen können (je nachdem, wie viele Körperregionen betroffen sind), werden grundsätzlich nicht von gesetzlichen oder privaten Krankenkassen übernommen. Eine Ausnahme kann die Behandlung eines Lipödems sein.

Wie jeder andere chirurgische Eingriff muss auch eine Liposuktion sorgfältig geplant werden. Um ein gutes Ergebnis zu erreichen, ist es zunächst wichtig zu erkennen, welche Fettdepots entfernt werden müssen, um die Wunschsilhouette zu erhalten. Im ersten Schritt markiert der Chirurg an der stehenden Person mit einem wasserfesten Filzstift die Absaugbereiche an Bauch, Beine, Hüfte oder Po auf der Haut. Das ist wichtig, da der Eingriff im Liegen stattfindet und Muskeltonus und Schwerkraft dann einen anderen Einfluss auf die Figur haben. Die Linien bieten dem Chirurgen eine wichtige Orientierung.

Die Liposuktion erfolgt entweder in Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung, die bei Bedarf um ein im gesamten Körper wirkendes Schmerzmittel ergänzt werden kann. Hat die Wirkung eingesetzt, führt der Chirurg die Absaugkanüle über kleine Einschnitte in der Haut in das Unterhautfettgewebe ein. Bei Anwendung der weltweit am meisten angewendeten vibrationsassistierten Liposuktion (VAL bzw. PAL für Power Assisted Liposuction) weicht der Arzt das Fettgewebe mit der Tumeszenz-Lösung auf, die neben einer physiologischen Kochsalzlösung und weiteren Zusätzen auch ein örtlich wirkendes Betäubungsmittel enthält. Nach etwa einer halben bis zwei Stunden haben sich die Fettzellen voneinander gelöst und das Gemisch aus Fett- und Flüssigkeit lässt sich mittels Unterdruckpumpe und Kanüle absaugen. Oft wird eine pulsierende Hohlnadel verwendet, die zusätzlich die Fettzellen vom Gewebe rüttelt.

Um die Fettdepots gleichmäßig zu entfernen und Dellen in der Kontur zu vermeiden, bewegt der Chirurg mit der einen Hand die Absaugkanüle vor- und zurück und arbeitet sich so im Gewebe langsam fort. Mit der anderen Hand tastet er die behandelten Stellen ab und kontrolliert dadurch den Fortschritt des Eingriffs. Sind alle betroffenen Regionen abgesaugt, werden die Einschnitte mit Klammern verschlossen.

Bei der wasserstrahlassistierten Liposuktion (WAL) spritzt der Arzt über eine Kanüle die Tumeszenz-Lösung so in das Unterhautfettgewebe ein, dass sich die Fettzellen ablösen. Dabei wird der Druck des fächerförmigen Strahls so gewählt, dass die Blut- und Lymphgefäße, Bindegewebsstrukturen und Nerven zur Seite geschoben und so nicht durch die Kanüle verletzt werden können. Gleichzeitig lässt sich das Gemisch über einen zweiten Kanal in der Hohlnadel wieder absaugen.

Die Vorteile der neueren WAL- gegenüber der VAL-Technik sind:

• Behandelte Bereiche schwellen weniger stark an.
• Das Ergebnis lässt sich bereits während des Eingriffs beurteilen.
• Die Tumeszenz-Lösung wirkt weniger lang ein, wodurch sich die Operationszeit verkürzt.

Trotz der Vorteile der WAL-Technik, gilt sie im Vergleich mit der VAL als schmerzhafter.

Generell kann es nach dem Eingriff zu Folgeerscheinungen kommen, die in der Regel innerhalb von Tagen bis Wochen wieder abklingen. Dazu zählen:

• Blutergüsse (Hämatome)
• Schmerzen
• Schwellungen und
• Missempfindungen durch gereizte Nervenstränge

Teilweise kommt es vor, dass nach der Operation überschüssige Hautlappen entfernt werden müssen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn viel Fett abgesaugt werden musste oder wenn die Haut nicht elastisch genug ist, um sich an die neue Körperkontur anzupassen.

Nach dem Eingriff ist es wichtig, in den ersten zwei Wochen konsequent die verordnete Kompressionswäsche zu tragen. Wie lange die Kompressionstherapie danach noch fortgesetzt werden muss, variiert individuell. Die Kompression bringt die getrennten Gewebeschichten eng zusammen und hilft so dabei, dass sie sich während des Heilungsprozesses wieder verbinden. Zudem wird die Haut auf diese Weise dabei unterstützt, sich zurückzubilden und zu straffen.

Aufstehen bald nach der Operation und normale Bewegung fördern ebenfalls die Heilung, zudem treibt dies den Abtransport von überschüssiger Flüssigkeit aus dem Gewebe an und beugt einer Thrombose vor. Je nach Ausmaß der Operation ist es allerdings ratsam, etwa einen Monat auf sportliche Aktivitäten zu verzichten.

Bis die Heilung vollständig abgeschlossen und das gewünschte Ergebnis zu sehen ist, können mehrere Monate vergehen. Dann ist es für die behandelte Person wichtig, ein Leben lang auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und damit auch auf das Gewicht zu achten. Wurde die Liposuktion nämlich aufgrund eines Lipödems durchgeführt, dann hat der Chirurg zwar die Fettzellen entfernt, damit jedoch nicht die Erkrankung geheilt.

Veröffentlicht am: 24.09.2024

[1] Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e. V. (DGP, Phlebology.de). Fettabsaugung. https://www.phlebology.de/patienten/behandlung/fettabsaugung/

[2] Pschyrembel.online. Liposuktion. https://www.pschyrembel.de/Fettabsaugung/K0D6E/doc/

[3] Pschyrembel.online. Lipödem. https://www.pschyrembel.de/Lip%C3%B6dem/K0D5R/doc/

[4] Pschyrembel.online. Lipödem. https://www.pschyrembel.de/Lip%C3%B6dem/K0D5R/doc/