Shiatsu – Massage aus dem fernen Osten

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Zusammenfassung
Shiatsu ist eine japanische Massage Methode, die auf den Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) basiert. Das Ziel ist es, die gestörten Ströme des Chi im Körper zu stimulieren und so Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen oder Depressionen zu lindern. Der Shiatsu-Masseur führt die Behandlung an der bekleideten Person durch, die entweder sitzt oder auf einer festen Unterlage liegt, zum Beispiel einem Futon. Die Behandlung setzt oft Emotionen frei, die im Anschluss mit dem Therapeuten besprochen und eingeordnet werden. Dies und die körperliche Behandlung sollen die Person bei der Heilung unterstützen.
Was ist Shiatsu?
Shiatsu basiert auf den Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und ist eine Form der manuellen Therapie. Sie wurde in den 1920er-Jahren in Japan entwickelt und gelangte von dort aus nach Europa. Seit etwa 40 Jahren ist Shiatsu hier etabliert und hat sich eigenständig weiterentwickelt.
Shiatsu bedient sich des salutogenetischen Ansatzes und soll die Gesundheit stärken sowie die Selbstregulation des Menschen unterstützen. Diesem Ansatz zufolge wird nicht nach dem Ursprung einer Krankheit gefragt, sondern nach dem Ursprung und der Entstehung der Gesundheit.
In der fernöstlichen Medizin und Lebenskunde spielt das Ki (oder im Chinesischen das Qi) eine zentrale Rolle und wird als Lebensenergie übersetzt. Treten Beschwerden wie Schmerzen, Verspannungen oder Erkrankungen auf, wird dies auf einen gestörten Fluss von Ki zurückgeführt. Durch die Shiatsu-Behandlung soll dieses wieder in Fluss gebracht werden und so die Selbstheilungskräfte von Körper, Geist und Seele anregen. Die Therapie wird oft kombiniert mit Körperübungen, angeleitetem Atmen oder Visualisierungen. Diese lassen sich auch zu Hause ausführen, um die Behandlung zwischen den Sitzungen zu unterstützen.
Die Shiatsu-Massage kann Emotionen freisetzen. Oftmals lassen diese sich in einem begleitenden Gespräch beleuchten, einordnen und neu gewichten. Massage und Gespräche sollen die Person in Behandlung dabei unterstützen, sich und die eigenen Bedürfnisse durch das in Schwung gebrachte Ki wieder stärker wahrzunehmen.
Welche Anwendungsgebiete gibt es für Shiatsu?
Shiatsu hat unterschiedliche Anwendungsgebiete. Zum Beispiel profitieren Menschen von dieser Behandlung, deren Beschwerden nicht auf körperliche, sondern psychische Ursachen zurückzuführen sind. So kann ein chronisch hoher Adrenalinspiegel bei ängstlichen Personen Verdauungsprobleme verursachen. Der Grund dafür ist, dass das bei Angst ausgeschüttete Hormon die Darmtätigkeit hemmt. Zirkuliert es dauerhaft im Blut, führt dies oft zu Verstopfungen oder Blähungen.
Auch Stress kann körperliche Symptome auslösen. Er setzt das körpereigene Hormon Cortisol frei . Ist dieser Spiegel regelmäßig hoch, kann dies die Konzentration beeinträchtigen oder aber zu Schlafstörungen (Insomnie) führen. Kommen Menschen nicht zur Ruhe, weil sie sich beispielsweise gedanklich nicht vom Alltag lösen können, kann sich diese Anspannung auch auf die Muskulatur übertragen und so unter anderem Nackenschmerzen auslösen.
Weitere Anwendungsgebiete sind unter anderem
- Depression und Angstzustände, Burnout
- Menstruationsbeschwerden, Wechseljahresbeschwerden
- Übelkeit
- Herz-Kreislaufprobleme
Sogar ein allgemeines Unwohlsein oder Erschöpfung können nach fernöstlicher Betrachtung durch ein beeinträchtigtes Ki ausgelöst werden.
Wie wird Shiatsu durchgeführt?
Der Behandlung mit Shiatsu geht in der Regel ein Eingangsgespräch mit dem Therapeuten voraus. Dabei interessieren ihn, weshalb diese Therapieform ausgesucht wurde, welche Beschwerden bestehen und welches Ziel erreicht werden soll. Auch Informationen zum Lebensstil und der aktuellen emotionalen Situation erleichtern es ihm, sich ein vollständiges Bild zu machen.
Die Person, welche die Shiatsu-Massage erhält, bleibt für die Behandlung vollständig bekleidet und nimmt entweder auf einem Stuhl Platz oder legt sich auf einen Futon oder eine Matratze auf dem Boden.
Das japanische Wort Shiatsu bedeutet auf Deutsch Fingerabdruck (japanisch Shi = Finger, atsu = Druck). Doch neben den Fingerkuppen setzt der Shiatsu-Therapeut auch die Handflächen, Daumen, Ellbogen oder Knie ein, um den Körper punktuell oder großflächig zu berühren. Je nach Kraftaufwand bearbeitet er die Körperoberfläche oder wirkt auf das tiefergelegene Gewebe wie die Muskulatur, Sehnen oder Faszien ein.
Die Behandlung dauert zwischen 40 und 50 Minuten. Zunächst findet sie alle zwei bis drei Wochen statt. Diese Intervalle werden dann im Laufe der Therapie auf vier bis sechs Wochen gestreckt, je nachdem, wie sich die Symptome bessern. Viele Menschen spüren den Effekt von Shiatsu direkt nach der Behandlung, andere erst nach einigen Tagen.
Wie wirkt Shiatsu?
Da Körper und Geist sich gegenseitig beeinflussen, kann sich eine körperliche Behandlung auch auf die geistige Gesundheit auswirken. Nach den chinesischen Lehren fließt das Ki frei über spezielle Wege, den Meridianen, durch den gesamten Organismus. In der TCM wird von zwölf Hauptmeridianen ausgegangen, die alle mit einer bestimmten Körperfunktion oder einem Organ verbunden sein sollen. Sie sind gleichmäßig dem Yin und Yang zugeordnet. Sind Meridiane blockiert, treten Schmerzen und Krankheit auf. Die Blockaden lassen sich durch Druck auf bestimmte Körperareale lösen, ähnlich wie bei der Akupressur.
Was bedeuten Yin und Yang?
Das Konzept von Yin und Yang dreht sich um das Gleichgewicht in der Welt, es lässt sich aber auch auf der körperlichen Ebene anwenden. Denn sind das weibliche Yin und das männliche Yang nicht ausgeglichen, beeinträchtigt dies den Fluss des Ki. So soll sich ein zu viel an Ying beispielsweise in Wasseransammlung, Hitzewallungen, Unruhe, Schlafstörungen oder Erschöpfungszuständen äußern. Überwiegt das Yang, führt dies zu psychischer Aggressivität, unkontrollierten Gefühlsausbrüchen, großem Durst, Entzündungen oder einer roten Gesichtshaut.
Shiatsu wirkt auf unterschiedlichen Ebenen. Die Massage
- regt die Durchblutung an.
- dehnt und mobilisiert die Faszien, Muskulatur, Gelenke und Bänder und steigert so das körperliche Wohlbefinden.
- wirkt auf der seelischen und geistigen Ebene entspannend, beruhigend oder stimulierend. So sollen Ying und Yang in Balance gebracht werden.
Welche Risiken bestehen bei Shiatsu?
Shiatsu gilt als eine sichere Therapie. Nach der Behandlung können jedoch Kopfschmerzen auftreten oder sich die Muskeln steif anfühlen. Beides lässt aber meist innerhalb weniger Stunden wieder nach. Sollten diese Effekte jedoch länger anhalten, ist es wichtig, dies dem Therapeuten bei der nächsten Sitzung mitzuteilen.
Wer übernimmt die Kosten für die Shiatsu-Behandlung?
Kosten einer Shiatsu-Behandlung belaufen sich auf ca. 50-80 € pro Behandlung. Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht, teilweise im Rahmen von Bonusprogrammen aber schon. Am sinnvollsten ist es daher, sich direkt mit der eigenen Krankenversicherung in Verbindung zu setzen.
Veröffentlicht am: 29.10.2024
Quellen
[1] Faltermaier, T. (2023). Salutogenese. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden
[2] Robinson, N. et al.: The evidence for Shiatsu: a systematic review of Shiatsu an acupressure. BMC Complement Altern Med. 2011; 11: 88.
[3] Institut für Traditionelle Chinesische Medizin Köln. Fragen zu Yin und Yang. http://www.tcm-institut.de/grundlage/tcm_frage_1_yinyang.pdf
[4] Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland. Was ist Shiatsu? https://www.shiatsu-gsd.de/was-ist-shiatsu/
[5] Pschyrembel.online. Psychosomatik. https://www.pschyrembel.de/Psychosomatik/K0J26
[6] ESI Europäisches Shiatsu Institut. Shiatsu- die Kunst der Berührung. https://www.shiatsu.de/shiatsu/
[7] Therapy Directory. Shiatsu. https://www.therapy-directory.org.uk/articles/shiatsu.html#whatisshiatsumassage
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