Zahnspange – Für gerade Zähne und ein gesundes Gebiss

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Zusammenfassung
Eine Zahnspange ist eine kieferorthopädische Apparatur, die der Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen (Gebissanomalien) dient. Je nach Gebissanomalie und Schweregrad der Fehlstellung setzen Kieferorthopäden verschiedene Modelle ein – herausnehmbare, lose oder festsitzende Zahnspangen. Sie werden individuell angefertigt und können nur von der betreffenden Person getragen werden. Die Behandlung setzt möglichst früh an, idealerweise ab dem 10. Lebensalter und dauert meist mehrere Jahre. Eine Zahnspange können sich aber auch Erwachsene einsetzen lassen. Die Kosten für eine herkömmliche Therapie mit einer Zahnspange, die vor der Vollendung des 18. Lebensjahres begonnen wurde, übernehmen die Krankenkassen. Es gibt jedoch zahlreiche Zusatzleistungen und Zahnspangen-Modelle, die Betroffene selbst finanzieren können.
Was ist eine Zahnspange?
Eine Zahnspange ist eine kieferorthopädische Apparatur, mit deren Hilfe Zahn- und Kieferfehlstellungen (kieferorthopädische Anomalien) behandelt werden. Zahnspangen sind in ihren Ausführungen sehr verschieden und bestehen zum Beispiel aus einem Kunststoff- und/oder Drahtgestell oder einzelnen Befestigungselementen.
Eine Zahnspange ist die häufigste kieferorthopädische Behandlung bei Kindern und Jugendlichen. Aber auch immer mehr Erwachsene lassen sich die Zähne mithilfe einer Zahnspange richten.
Welche Formen von Zahnspangen gibt es?
Zahnspange ist nicht gleich Zahnspange. Es gibt verschiedene Modelle, wobei Ärzte und Betroffene die Wahl zwischen losen und festsitzenden Spangen haben. Jede dieser Spangen ist zudem individuell gefertigt und somit ein Unikat. Für die Fertigung einer Zahnspange macht der Kieferorthopäde daher immer vorab einen Abdruck des Gebisses.
Unter den herausnehmbaren Spangen gibt es sowohl intra- als auch extraorale Systeme. Das sind Spangen beziehungsweise Apparaturen, die entweder direkt im Mund oder von außen über eine Halterung am Kopf und Kiefer angebracht sind (Headgear).
Lose intraorale Spangen bestehen zumeist aus einer Kunststoffplatte, die dem Kiefer anliegt, sowie einem Bogen und mehreren Schlaufen aus Metall, die um und an den Zähnen entlangziehen und Druck oder Zug an bestimmten Stellen ausüben. Die Kunststoffplatte ist bogenförmig für den Unterkiefer und schalenförmig für den Oberkiefer. Der Bogen und die Schlaufen sind über Schrauben einerseits in der Platte fixiert und andererseits verstellbar. So lassen sie sich im Verlauf der Behandlung an die veränderte Zahnstellung anpassen.
Bei jüngeren Personen unter 10 Jahren, bei denen es in der Behandlung vor allem um eine Wachstumsförderung des Unterkiefers oder eine Hemmung des Wachstums des Oberkiefers geht, kommen mitunter extraorale Systeme zum Einsatz.
Festsitzende Spangen bestehen zumeist aus einzelnen Befestigungselementen, sogenannte Brackets (engl. = Klammer), die fest auf der Außenseite der Zähne aufgeklebt werden. Durch die Brackets ziehen Kieferorthopäden einen Draht, auch Bogen genannt, der je nach Bedarf gespannt, gelockert oder ausgetauscht werden kann. Für mehr Spannung lassen sich an einzelnen Brackets zusätzlich Gummizüge befestigen und zum Beispiel die Spangen beider Kieferpartien miteinander verbinden.
Welche Zahnspange zur Behandlung eingesetzt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine entscheidende Rolle spielen die Art der Gebissanomalie, die Zahl der vorhandenen bleibenden Zähne, das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand der betroffenen Person sowie deren Mundhygiene.
Wann kommt eine Zahnspange infrage?
Eine Zahnspange dient der Behandlung von kieferorthopädischen Anomalien, die zum Beispiel das Kauen, Beißen, Sprechen und Atmen durch die Nase beeinträchtigen. Zu diesen Veränderungen zählen:
- Malokklusionen: Jede von der idealen Form des Zahnbogens abweichende Stellung der Zähne oder Verformung des Kiefers, die durch die Stellung der Zähne bedingt ist und keinen idealen Gebissschluss (Okklusion) möglich macht.
- Dysgnathien: auch Fehlbiss genannt, Fehlentwicklungen der knöchernen Strukturen des Kiefers (betrifft z. B. die Kieferform, die Lage von Ober- und Unterkiefer zueinander sowie den Einbau des Kiefers in den Schädel), verursachen Funktionsstörungen und ästhetische Beeinträchtigungen
- Dyskinesien und Habits (Angewohnheiten): den Mund und Kiefer betreffende, neuromuskuläre Fehlfunktionen sowie nicht-funktionelle Angewohnheiten (unbewusste Verhaltensweisen), welche die Wachstumsprozesse des Kiefers stören und dadurch Malokklusionen und Dysgnathien begünstigen.
Dyskinesien sind unterteilt in primäre und sekundäre, angepasste Dyskinesien. Während die primären Formen selbst Gebissanomalien verursachen, sind die sekundären eine Folge von bereits bestehenden Gebissveränderungen. Typisch sind hier zum Beispiel:
- Daumenlutschen (Lutschhabit)
- Pressen, Einsaugen und Beißen von Lippen, Zunge und Wange
- Kauen der Fingernägel
- Fehlerhafte Aussprache der S-Laute oder Lispeln (Sigmatismus)
- Frühkindliches Schluckmuster
- Überaktivität des Kinnmuskels (Mentalishabit)
- Mundatmung
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Zahnspange?
Wann eine Zahnspange notwendig ist, entscheidet der Kieferorthopäde. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit einer kieferorthopädischen Frühbehandlung oder Regel- beziehungsweise Spätbehandlung.
Die Frühbehandlung beginnt vor dem 10. Lebensjahr im Milch- und frühen Wechselgebiss. Ärzte empfehlen zumeist jedoch eine Regelbehandlung, bei der die Spange erst ab dem 10. Lebensjahr im späten Wechselgebiss oder permanenten Gebiss eingesetzt wird.
Welche Zahnspangenform ist wofür sinnvoll?
Herausnehmbare, lose Spangen üben einen weniger starken Druck auf den Kiefer und die Zähne aus. Sie kommen daher eher bei geringer ausgeprägten Fehlstellungen zum Einsatz und bei Kindern, die noch Milchzähne haben. Sie werden häufig auch mit einer festsitzenden Spange kombiniert, indem sie zu Beginn einer komplexen Korrektur eingesetzt werden. Dies bereitet sowohl den Kiefer als auch die Zähne vor und bringt sie in eine möglichst gute Position, bevor die festsitzende Spange eingesetzt wird.
Lose Spangen sind gut geeignet unter anderem für die
- Verbreiterung der Zahnbögen,
- Korrektur eines großen Abstandes zwischen den Frontzähnen,
- Vorverlagerung des Unterkiefers mithilfe des Wachstums und
- Korrektur von Funktionsstörungen des Gebisses und der Muskulatur.
Festsitzende Spangen werden vorzugsweise verwendet, wenn bereits alle bleibenden Zähne vorhanden sind. Sie werden unter anderem eingesetzt für
- die Auflösung eines ausgeprägten Engstandes,
- Zahndrehungen,
- die Behebung eines hochgradigen Raummangels,
- achsengerechte Bewegungen von Zahnwurzeln,
- notwendige Verschiebungen von Zähnen über größere Strecken und
- aktive Vertikalbewegungen von Zähnen.
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Wie lange muss eine Zahnspange getragen werden?
Wie lange eine Zahnspange getragen werden muss, ist individuell verschieden und hängt vom Ausmaß der Kiefer- bzw. Zahnfehlstellung ab. In den meisten Fällen dauert die aktive Behandlungsphase durchschnittlich zwei bis drei Jahre. Danach folgt die sogenannte Erhaltungsphase (Retention). Während dieser soll verhindert werden, dass sich die Zähne und der Kiefer wieder zurückstellen. Diese Phase erstreckt sich theoretisch bis ans Lebensende.
Eine lose Spange wird während der Behandlungsphase in der Regel nicht dauerhaft, sondern für mehrere Stunden entweder nachts oder am Tag getragen. Die Tragezeit reduziert sich in der Erhaltungsphase auf einige wenige Stunden pro Tag.
Festsitzende Spangen lassen sich nicht herausnehmen und verbleiben daher dauerhaft für die gesamte Behandlungszeit im Mund. Für die Erhaltungsphase besteht dann die Option, eine lose Spange für einige Stunden am Tag zu tragen. Wer darauf verzichten möchte, kann sich auch einen sogenannten Retainer einsetzen lassen. Dabei handelt es sich um einen dünnen, manchmal flachen Bogen aus Metall, der auf der Innenseite der Zähne (meist der Schneidezähne) dauerhaft befestigt wird. So fixiert dieser die Zähne und hält sie in Position, ohne dass die betroffene Person etwas tun muss.
Wann werden die Kosten für eine Zahnspange übernommen?
Die Kosten für eine herkömmliche kieferorthopädische Behandlung mit einer Zahnspange, die vor dem Ende des 18. Lebensjahres begonnen wurde, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen vollständig. In der Regel bezahlt die betreffende Person während der Behandlungsphase einen Eigenanteil von 20 Prozent der laufenden Kosten. Diesen Anteil erhält sie jedoch nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung von der Krankenkasse zurück.
Die Kosten für etwaige Zusatzleistungen wie eine Versiegelung der Zähne oder auch einen Retainer übernehmen die Krankenkassen zumeist nicht. Ebenso sieht es mit den Kosten für die Zahnspange selbst aus. Diese übernehmen die Krankenkassen nur für bestimmte Modelle. Sowohl Zusatzleistungen als auch besondere Spangen-Ausführungen müssen Versicherte selbst bezahlen. Da die Kosten mitunter hoch sein können, sollten Sie sich daher vor Beginn der Behandlung gut beraten lassen.
Veröffentlicht am: 30.09.2024
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Quellen
[1] S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK): Ideale Behandlungszeitpunkte kieferorthopädischer Anomalien (Stand: Juli 2021). https://register.awmf.org/assets/guidelines/083-038l_S3_Ideale-Behandlungszeitpunkte-kieferorthopaedischer-Anomalien_2022-01_01.pdf
[2] Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK): Festsitzende Zahnspangen (Stand: April 2021). https://www.dgzmk.de/documents/10165/1430990/PI_Festsitzende_Zahnspange_2021.pdf/9206e962-afbd-4de5-8122-622d8272c230
[3] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Zahn- und Kieferfehlstellungen. https://www.gesundheitsinformation.de/zahn-und-kieferfehlstellungen.html
[4] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Behandlung mit festsitzender Zahnspange. https://www.gesundheitsinformation.de/behandlung-mit-festsitzender-zahnspange.html
[5] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Behandlung mit herausnehmbarer Zahnspange. https://www.gesundheitsinformation.de/behandlung-mit-herausnehmbarer-zahnspange.html
[6] Pschyrembel Online: Zahnspange. https://www.pschyrembel.de/Zahnspange/K003J
[7] Deutsche Familienversicherung: Zahnspange für Kinder & Erwachsene: Arten, Gründe, Behandlung. https://www.deutsche-familienversicherung.de/zahnversicherungen/zahnzusatzversicherung/ratgeber/artikel/zahnspangen-behandlung-arten-gruende/
[8] Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD): Zahnspange. https://www.patientenberatung.de/de/informationen/gesundheit/zahnspange
[9] Verbraucherzentrale: Feste Spange, lose Klammer - welche Behandlungsformen gibt es? https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/aerzte-und-kliniken/feste-spange-lose-klammer-welche-behandlungsformen-gibt-es-12814
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